Enzyklopädisches Psychoanalytisches Wörterbuch der IPV

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in die erwähnten Jahrbücher aufgenommen (P. Ornstein 1998; A. Ornstein 1998). Diese Entwicklung folgte kurze Zeit nach der Veröffentlichung von Raggios Darstellung der klinischen Anwendung von Kohuts Selbstpsychologie auf die Behandlung schwerer Pathologien (Raggio 1992). 1999 gab Guillermo Lancelle den Sammelband “El self en la teoría y en la práctica” [“Selbst in Theorie und Praxis”], der u.a. Gegenübertragung, Empathie, Narzissmus, Deutung und Angst sowie Adoleszenz und negative therapeutische Reaktion thematisierte. Zu den Verfassern zählten argentinische Analytiker (Arendar, R; Cayssials de Casarino, E; Hoffman, J; Ortiz Frágola, A; Paz, MA ) und Nordamerikaner (Brandchaft, B; Goldberg, A; Tolpin, P; Wallerstein, R und Wolf, E ). Lancelle verfasste den Beitrag“Self, clinical finding and conceptual need” (Lancelle 1999). Detailliert beschrieb Guillermo Montero (2005) 15 Modelle des Selbst. Die detailliertesten Selbstmodelle sehen nach Meinung dieses Autors ein psychisches Funktionieren vor, in dem sich evolutionäre Prozesse aufs engste miteinander verbinden. So verstanden, sind mehrere Modelle des Selbst „psycho-evolutionäre“ Modelle. Montero unterscheidet vier Gruppen: 1) Ein Modell des Selbst als Subsystem des Ichs [“I ”]. Die Linie der mit Hartmann beginnenden theoretischen Entwicklung setzt sich mit Erikson, Lichtenstein, Mahler und Jacobson fort und findet ihre Konsolidierung schließlich in Kernbergs Denken. 2. Ein Selbst-Person-Modell. Diese Linie der theoretischen Entwicklung teilt sich in zwei Linien au. Die erste beginnt mit Fairbairn und reicht bis zu Winnicott und Guntrip. Die zweite ist die von Masterson/Rinsley vorgenommene Synthese von Kernberg, Kohut und Winnicott. Diese Modelle verstehen das Erreichen einer persönlichen Integration, die über die strukturelle Organisation hinausgeht, als Gesundheitsmodell. 3. Ein Modell des Selbst als Struktur . Zu dieser theoretischen Entwicklung zählen Sullivans Selbstsystem-Modell und Kohuts Selbstmodell einschließlich ihrer späteren Weiterentwicklungen. Diese Modelle betonen die Rolle der Regulationsfunktion des Selbstwertgefühls und die Kontrolle der Angst als Gesundheitsmodell. 4. Ein auf das subjektive Erleben konzentriertes Selbstmodell. Beispiele sind die Modelle von Stern und Tyson und all jener Autoren, die den Erwerb eines subjektiven Selbstgefühls erklären. Diese Modelle verstehen offenbar die Aufrechterhaltung einer kontinuierlichen, in ständiger Entwicklung begriffenen subjektiven Erfahrung als Gesundheitsmodell. Seit Mitte der 1990er Jahre und vielleicht in Reaktion auf das Setting und die Technik der klassischen kleinianischen Tradition, die man als übertrieben streng erlebte, wurden aufgrund des wachsenden Interesses an Donald Winnicott die Seminare

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