IHK-Global Business Ausgabe 05/2022

EUROPA

DieWarsaw IndustryWeek ist der größte Branchentreff für Automatisierung und Digitalisierung in Polen.

Wer einer vorüber- gehenden beruf- lichen Tätigkeit im Vereinigten König- reich nachgehen möchte, benötigt ein Visum. Seit kurzem gelten neue Regelungen, die insbesondere eine Mitarbeiterentsen- dung erleichtern.

GROSSBRITANNIEN Entsendungen: Neue Visa-Kategorie

Die britische Regierung hat neue Visa-Regelungen bei der Mitarbeiterentsendung ins Vereinig- te Königreich eingeführt. Eine vorübergehende berufliche Tätigkeit soll dadurch erleichtert werden. Bisherige Vorschriften haben die Mitarbeiterentsendungen erschwert und Unternehmen vor große Heraus- forderungen gestellt. Das Global Business Mobility (GBM) Visum ist letztendlich eine Konsolidierung verschiedener Visa, die – mit einer Ausnahme – bereits existieren. Dabei ändern sich die Be- zeichnungen einzelner Modalitäten, die materiellen Änderungen halten sich aber im Rahmen. Startschuss für die neuen Vorschriften war am 11. April 2022. In einer ersten Einschätzung be- schäftigen wir uns mit den einzelnen Modalitäten. Senior or Specialist Worker Diese Kategorie ersetzt den bis- herigen Intra-Company Transfer. Hierbei handelt es sich um Personal, das vorübergehend bei einer Konzern- gesellschaft im Vereinigten König- reich zum Einsatz kommen soll. Wer dieses Visum nutzen will, sollte vorab ein Jahr bei der Tochtergesellschaft im Ausland beschäftigt sein und ein Mindestjahresgehalt von 43.400 Bri- tische Pfund beziehen. Dieses Visum berechtigt zu einem Aufenthalt von bis zu fünf Jahren. Bei einem Gehalt von 73.900 Pfund, sogar bis zu neun Jahren. Eine dauerhafte Aufenthalts- erlaubnis ist nicht möglich. Graduate Trainee Bei der Graduate Trainee Kategorie handelt es sich um eine Variante des Intra-Company Transfers Visums, dieses Mal für Nachwuchskräfte, die oftmals in firmeneigenen Trainee- Programmen im Ausland eingesetzt

werden sollen. Die Vorbeschäftigung bei der ausländischen Gesellschaft ist mit einem Minimum von drei Monaten definiert, das Mindestjah- resgehalt beträgt 23.100 Pfund oder mindestens 70 Prozent der üblichen Vergütung bei einer vergleichbaren Tätigkeit. Das Graduate-Trainee-Vi- sum berechtigt zu einem Aufenthalt von bis zu einem Jahr. Service supplier Diese Kategorie erfasst vertragliche Dienstleistungserbringende (Ange- stellte und Selbstständige), die bisher als „Contractual Service Suppliers“ bekannt waren. Weiterhin besteht die Notwendigkeit des Sponsorships durch den britischen Auftraggeber, sowie die einjährige Vorbeschäfti- gungszeit in der eigenen Firma. Eine weitere Voraussetzung ist die beruf- liche Erfahrung in Erbringung der relevanten Dienstleistung. Secondment Worker Mitarbeiter ausländischer Arbeit- geber können sich im Rahmen eines „high value contract of investment“ für dieses Visum bewerben. Die an- gestrebte Tätigkeit muss unter den „Skilled Occupations“ gelistet sein. Ein Sponsorship ist ebenfalls notwendig. Die Aufenthaltsdauer ist auf die not- wendige Dauer der Tätigkeit, oder ein Jahr nach Arbeitsantritt im Vereinig- ten Königreich, befristet. Eine zeitlich begrenzte Verlängerung ist möglich. ExpansionWorker Mitarbeitende eines ausländischen Unternehmens, die an der Expan- sion des Geschäfts im Vereinigten Königreich arbeiten, können dieses Visum beantragen. Dieser Weg ist ausschließlich für Spezialisten und Führungskräfte zugänglich. Die ma- ximale Aufenthaltsdauer entspricht der des Secondment Workers. GTAI/IHK

POLEN Allzeithoch bei Automatisierungslösungen

IHK-MESSEBETEILIGUNG Polen für

Automatisierer Firmengemeinsschaftsstand auf derWarsaw IndustryWeek vom 7. bis 9. November 2022 inWarschau Die IHKRhein-Neckar organisiert einen Firmen- gemeinschaftsstand auf der diesjährigenWarsaw Industry Week vom7. bis 9. November 2022 für baden-württembergi- sche Anbieter von Automatisie- rungslösungen und Robotik. Der 140 Quadratmeter große Firmengemeinschaftsstand mit offener Standgestaltung für zehn Aussteller befindet sich im Hallenabschnitt B2, einer Standlage mit sehr hoher Kundenfrequenz und Sichtbar- keit. Das Standpaket beinhaltet eine schlüsselfertige Lösung vom Standbau bis zum Katalogeintrag. Interessiert? Dannmelden Sie sich gerne bei uns. IHRE ANSPRECHPARTNERIN:

siert und passen sich neuen Trends an, wie zum Beispiel dem Onlinehandel mit kleinen Bestellmengen oder der Liefe- rung von verderblichen Nahrungsmitteln. Seit diesem Jahr sollen Steuererleichte- rungen für die Anschaffung von Robotern und Automatisierungslösungen Investi- tionsanreize auch für kleinere Unter- nehmen schaffen. Danach können Unternehmen in Polen, die Roboter in der Produktion einführen, zusätzlich 50 Prozent der Anschaffungskosten von der Körperschaftssteuer abziehen. Der wichtigste Branchentreff für die Automatisierung in Polen ist die War- saw Industry Week. Sie hat sich in den letzten Jahren zur führenden Fachmes- se für Automation, Robotik und Indus- trie 4.0 in Polen entwickelt, auf der die steigende Nachfrage der polnischen Firmen nach Lösungen zur Automati- sierung ihrer Produktionsprozesse auf Führende Fachmesse für den Markteinstieg ein breites internationales Angebot trifft. Durch ihre starke Fokussierung wird die Qualität der Fachbesucher als sehr hochwertig beurteilt. Die überwiegend polnischen Fach- besucher kommen insbesondere aus den Branchen Metall- und Holzbearbeitung, Maschinenbau, Bahn- und Luftfahrt- industrie, Automotive, Möbelindustrie und Lebensmittelindustrie. GTAI/IHK

Der Angriffskrieg Russlands in der Ukraine und der damit verbundene Anstieg der

Energiekosten und die Zunahme von Lieferengpässen bremsen die Investitio- nen in Maschinen und Anlagen in Polen. Dies gilt allerdings nicht für Investitionsgüter, welche die Automati- sierung der polnischen Industrie und Logistik vorantreiben. Auch wenn die polnischen Unternehmen in den letzten Jahren die Investitionen in ihre Automatisierungsprozesse kontinuier- lich gesteigert haben, hinken sie ihrer euro- päischen Konkurrenz hinterher. So kamen in Polen 2020 im Schnitt nur 52 Roboter auf 10.000 Mitarbeiter. Zum Vergleich: in Deutschland sind es 371, in Tschechien 162 Roboter. Positive Ausnahmen in Polen sind die Gummi- und Kunststoffindustrie mit 177 und die Kfz-Industrie mit 165 Robotern auf 10.000 Mitarbeiter. Unternehmen möchten kräftig investieren Laut einer Umfrage Anfang des Jahres sieht vor allem die metallverarbeitende Industrie großen Nachholbedarf bei der Automatisierung. Fast die Hälfte der befragten Unternehmen gab an, im laufenden Jahr in Automatisierungs- projekte investieren zu wollen. Auch die aufstrebende Logistikbranche investiert in Technologien zur Automa- tisierung. Warenlager sind stark digitali-

Heide Schmidt Kompetenzzentrum Polen 0621 1709-147  heide.schmidt@ rhein-neckar.ihk24.de

Statement of Changes in Immigration Rules vom 29. März 2022: gov.uk/government/collections/ immigration-rules-statement-of- changes

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