03-2019 D

Was für ein Unterschied! Vor sechs Jahren haben wir mit unserer damals noch kleinen Gemeinde hier entschieden, Inlanddörfer zu besuchen und den Menschen dort ganzheitlich zu dienen. Das erste Dorf war Lagoa Preta. Es berührt mich immer wieder von neuem, wenn ich innehalte und mich erinnere, wie Lagoa Preta damals aus- gesehen hat – und was Gott seither alles getan hat. Mangel, Streit und Tristesse Vor sechs Jahren fanden im Dorf jede Woche Trinkgelage statt. Die Betrunkenen sah man danach in den Strassen oder un- ter den Bäumen liegen. Alles Geld, das die Familie in der da- rauffolgenden Woche eigentlich fürs Leben gebraucht hätte, wurde so verprasst. Die Frauen waren aufgebracht, die Kinder verunsichert; viele Familien mussten am Hungertuch nagen. Die meisten Bewohner waren sehr misstrauisch und die ganze Atmosphäre nicht gerade einladend. Man sah kaum Pflanzen vor den Häusern, alles war kahl und düster – eine trostlose Si- tuation. Der Ort und die Menschen blühen auf Und heute? Mehrere Personen haben in den letzten sechs Jah- ren erkannt, dass sie nicht mehr ohne Jesus leben möchten. Sie treffen sich, um gemeinsam Gott zu loben und in seinem Wort zu lesen. Das hat Auswirkungen: Zahlreiche Bewohner haben eine neue Sicht auf das Leben erhalten und wurden frei von ihrer Alkoholsucht. Paare fanden wieder zusammen und leben heute in einer glücklichen Ehe. Das Familienleben wird bewusster gepflegt. Einige Kinder besuchen die Förder- und Lebensschule, wo sie Grundwerte kennenlernen und einüben. Und die Leute geben das, was sie gelernt und erfahren haben, weiter und setzen es praktisch um: Ein Ehepaar hat angefan- gen, sich in die Bewohnerinnen und Bewohner imOrt zu inves- tieren. Eine Gruppe trägt Gottes Liebe in Wort und Tat jetzt zu benachbarten Dörfern. Ein paar Bewohner haben begonnen, Gärten anzulegen und zu bepflanzen, und heute stehen blü- hende Pflanzen und Bäume vor den Häusern. ImWeiteren wur- de eine Bar geschlossen und zu einem Begegnungszentrum umfunktioniert und zwei Frauen haben das Nähen gelernt und verdienen damit ein bemerkenswertes Nebeneinkommen. Wenn wir das alles sehen, können wir Gott nur dafür danken, dass er so offensichtlich die Lebensgrundlagen auf ganzheitli- che Art undWeise verbessert! Die Zahl der Dörfer, die wir von unserer Gemeinde aus besu- chen, wächst seither stetig. Wir wünschen uns, dass wir überall so wie in Lagoa Preta mehr als nur ein Tropfen auf dem heissen Stein sein dürfen!

news Pro SERTÃO

Martin BAUMANN, ProSERTÃO

Gibt es ein Projekt oder Land, von dem Sie mehr erfahren möchten? Zweimal jährlich erscheinen über jedes Projekt sol- che «Projektnews» – jetzt kostenlos bestellen! winterthur@ sam-global.org oder 052 269 04 69

22

Made with FlippingBook flipbook maker