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Christentum

Katholische Kirche Das Wort katholisch (griech. katholi- kos ) bedeutet „das Ganze betreffend, allgemeingültig“. Unter katholischer Kirche verstand man ursprünglich die von Jesus Christus begründete Gemeinschaft aller Christen. Nach der Entstehung der evangelischen Kirche (16. Jhd.) bezeichnet der Be- griff eine Konfession bzw. Glaubens- richtung innerhalb des Christentums. Die katholische Kirche besteht aus 23 Kirchen, deren größte die Lateini- sche Kirche ist. Der katholischen Kir- che gehören weltweit die meisten Christen an. Es prägt die Morallehre der katholi- schen Kirche, an den Idealen der Bergpredigt (Liebe, Wahrheit, Ge- rechtigkeit, Gewaltlosigkeit, Besitz- verzicht, Treue) festzuhalten und zu- gleich den irdischen Anforderungen gerecht zu werden. Ämter An der Spitze der katholischen Kir- che steht der Papst . Er ist die höchste Autorität in Lehre und Kirchenord- nung und hat in Glaubens- und Lehr- fragen das letzte Wort. Ihm zur Seite stehen die Kardinäle . (lat. cardinalis : wichtig, vorzüglich). Sie werden vom Papst ernannt, unterstützen ihn bei der Leitung der Kirche und wählen bei seinem Tod seinen Nachfolger. In der Regel werden nur Bischöfe zu Kardinälen geweiht. Der Bischof

schöfe, die direkt auf die Apostel, d. h. die ersten Christen, zurück- geht).  Betonung der sieben Sakramente: Taufe, Firmung, Eucharistie (Abend- mahl), Beichte, Priesterweihe, Ehe, Krankensalbung (Letzte Ölung). Beim Abendmahl wird durch Got- tes Macht die Substanz des Brotes und des Weines vollständig in den Leib Christi verwandelt (vgl. Protes- tantismus).

(griech. episkopos : Vorsteher, Aufse- her) ist ein geistlicher Würdenträger, der die geistliche und administrative Leitung über ein bestimmtes Gebiet innehat, das zahlreiche Einzelge- meinden umfasst. Die Ernennung des Bischofs erfolgt durch den Papst. Mitarbeiter der Bischöfe sind Priester (Vorsteher einer Ortsgemeinde, Pfar- rei) sowie für den nicht priesterli- chen Dienst die Diakone . Nota Ecclesiae Zu den „Kennzeichen der Kirche“ (lat. nota ecclesiae ), die die katholi- sche Kirche nach eigener Auffassung als die einzige Kirche Jesu Christi ausweisen, gehören: 1 ihre Einheit ; 2 ihre Heiligkeit – sie wurde durch Jesus Christus gegründet; 3 Katholizität – sie gilt für alle; 4 Apostolizität – die direkte Nach­ folge der heutigen Bischöfe von den Aposteln bestätigt die Autorität der Kirche. Innerhalb der katholi- schen Kirche nahm der Apostel Pe- trus eine herausragende Bedeutung ein. Auf ihn als ersten Bischof von Rom beruft sich der Papst. Die katholische Kirche hat festgeleg- te Merkmale. Zu den wesentlichen Merkmalen gehören:

  Wertschätzung der Heiligen

  Marienverehrung: Eine hohe Ver- ehrung genießt Maria, die Mutter Jesu. Über die historische Person ist wenig bekannt. Sie wird als Fürspre- cherin der Menschen vor Gott ver- ehrt. So genannte Marienerschei- nungen an Wallfahrtsorten haben im 19. Jahrhundert die Marienver- ehrung stark gefördert.

Der Satz „Es gibt kein Heil außerhalb der Kirche“ galt bis ins 20. Jahrhun- dert. Dementsprechend führt der Weg zum Heil nur über den Eintritt in die katholische Kirche. Erst während des 2. Vatikanischen Konzils erkannte die katholische Kirche die ergänzende Funktion der anderen christlichen Kir- chen wie zum Beispiel der evangeli- schen Kirche an. Auch in ihnen ist der Weg zum Heil möglich. Nach neue- rem Verständnis können demnach auch die nicht-christlichen Religionen ein Heilsweg sein. Diese Aussage hat die katholische Kirche in ihrer jüngs- ten Erklärung jedoch relativiert und die katholische Kirche als einzig wahre Kirche bezeichnet. Katholische Bischöfe auf dem Petersplatz in Rom

  Apostolische Sukzession (unun- terbrochene Amtsnachfolge der Bi-

Abendsmahlskelch mit Brot und Wein

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