Toolbox Religion

Basisinformationen

Christentum

nedikt XVI. die lateinische Liturgie – wenn auch als außerordentliche Form der Messe – wieder eingeführt.

dern die Beziehung zwischen Gott und Mensch steht für ihn im Mittel- punkt. Sein Protest begann 1517. In einer Erklärung (Veröffentlichung von 95 Thesen an der Kirche in Witten- berg) kritisierte er, dass es in der Kir- che möglich war, sich mit so genann- ten Ablassbriefen von Sünden freizukaufen. Luthers Überzeugung zufolge können keine Leistung, keine Werke die Gnade Gottes erzwingen. Gottes Gnade erfährt man allein durch den Glauben ( sola fide ). Die guten Werke sind nicht die Voraussetzung für die Gnade Gottes, sondern die Folge seiner Gnade. Luther sieht zudem das Evangelium als den größten und einzigen Schatz der Kirche an. Damit die Bibel für alle Gläubige verständlich wurde, über- setzte er sie aus dem Lateinischen ins Deutsche. Damit wurde allen Gläubi- gen der Zugang zum Evangelium er- möglicht – notfalls auch ohne Kirche als Mittlerin. Konsequent predigte er das „Priestertum aller Gläubigen“ und vertrat die Auffassung, dass nicht nur die amtlichen Würdenträger, sondern alle getauften Christ(inn)en auf einer geistlichen Ebene stehen, da sie alle eine Taufe, ein Evangelium und einen Glauben haben. Demnach war der geistliche Stand dem weltlichen gleichgestellt und nicht mehr wie bis- her überlegen.

 Anerkennung der kirchlichen Überlieferung (Tradition, Kirchen- väter) neben der Heiligen Schrift als Offenbarungsquelle.  Anerkennung der Ergebnisse der allgemein anerkannten Ökumeni- schen Konzile (s. o.).

Heilige Messe Der zweiteilige katholische Haupt­ gottesdienst umfasst Lehrgottesdienst (Wortverkündigung) und Abendmahl (Eucharistie). Der Begriff Messe leitet sich von der Entlass-Formel der lateinischen Liturgie Ite, missa est! ab („Gehet hin in Frieden“). Beson- ders festliche Messen werden als Hochamt bezeichnet. Die Abfolge der regelmäßigen Gebete und Gesänge änderte sich im Laufe der Zeit, was eine gewisse Vielfalt der Riten hervorbrachte.

 Unterscheidung zwischen lässli- chen Sünden und Todsünden.

 Beichte (das mündliche Einge- ständnis einer schuldhaften Ver- fehlung, meist während eines Ge- sprächs unter vier Augen mit einem Geistlichen).

 Zölibat (Eheverbot) für Priester.

Gottesdienst Der Alltag der Gläubigen wird geprägt durch regelmäßige Gebete im Tages- rhythmus und zu den Mahlzeiten. In der Regel versammeln sich jeden Sonntag die Gläubigen zur Heiligen Messe . Dieser Hauptgottesdienst um- fasst die Wortverkündigung , also das Lesen und Deuten der Heiligen Schrift (Bibel) und die Eucharistiefeier (Abend- mahl, s. u.). Die Eucharistiefeier gilt als ein Sakrament . Bis zum 2. Vatikanischen Konzil (1962– 65) wurde die Messe in Latein und da- nach in der jeweiligen Landessprache gefeiert. Am 8. Juli 2007 hat Papst Be-

Reformbewegungen Evangelische Kirche Luthers Thesen

Der ehemalige Mönch Martin Luther (1501–1546) stellte den Status der Kir- che als alleinige Mittlerin des Glau- bens in Frage. Nicht die Kirche, son-

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