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ChristeISnLtAuMm

wird diese Aussage im ersten Teil des Glaubensbekenntnisses: „Nein, es gibt keinen Gott außer Gott.“ Das Be- kenntnis beginnt mit einer Verneinung. Durch Ausschluss all dessen, was nicht Gott ist (nicht sein kann), wird Gott bezeugt in dem Ausdruck „Allah ist größer als alles Vorstellbare“ ( Allahu akbar ). Gott ist also der durch menschliches Erfassungsvermögen nicht definierbare Eine. Gott als Kris - tallisationspunkt macht frei und be- wahrt davor, anderen Vorstellungen (Systemen, Göttern) dienen zu müs- sen. Der Monotheismus dient dem Menschen und nicht Gott. Das Zeug- nis der Wahrhaftigkeit der Botschaft erfolgt durch den zweiten Teil des Be- kenntnisses, in dem der Gesandte Muhammad als Überbringer der Bot- schaft bestätigt wird. Im Übrigen heißt die praktische Bot- schaft des Islam: Mensch handle in der Welt. Ohne Handlung ist das Be- kenntnis letztlich Leere. Nur durch Handlung kann sich der Bekennende Gott annähern. Der Mensch wird als Geschöpf gött­ lichen Wollens gesehen. Dies bedeutet eine unauflösbare Verbindung zwi - schen Gott und seinen Geschöpfen. Der Mensch kann sie lösen, Gott löst sie nicht. Der Mensch ist frei in Glau- ben, Weltanschauung und persönlicher Lebensführung. Worte Gottes sind nach islamischer Auffassung Barmherzigkeit,

enthält in einer Art Kurzfassung in we- nigen Sätzen die ganze zentrale Bot- schaft des Korans:  Die Bestätigung der Einheit allen Seins (arab. tawhid ).  Die Einzigkeit Gottes, der Lobpreis gehört Gott allein.  Die Barmherzigkeit des Schöpfers gegenüber seinen Geschöpfen.  Die Verantwortung der Schöpfung vor Gott.  Die Bitte der Menschen an Gott um die rechte Begleitung im Leben. Bedeutung der Rezitation Die Suren werden mit der Erinnerung an die unfassbare Barmherzigkeit Got- tes eröffnet. Der/die Lesende liest den Namen Gottes und begibt sich mit dieser einleitenden Formel symbolisch in dessen Gegenwart. Ein Merkmal des Korans ist der häufige Verweis auf frühere Offenbarungsschriften (Tal- mud, Bibel), deren Kenntnis vorausge- setzt wird. Die spirituelle Bedeutung der Rezitation liegt in der Verinnerli- chung der Vorstellung, Gottes eigene

der Wüste andererseits entwickelte sich die typische muslimische Spiritu- alität. Sie nutzt den vorübergehenden Rückzug aus der geschäftigen Welt, um mit neuen Erkenntnissen und Ener- gien in den Alltag zurückzukehren. Alle geistigen Übungen des Alltags (Rituale wie Gebet und Fasten) dienen diesem Zweck. Gemäß der Überzeu- gung der Muslime wurde Muhammad im muslimischen Monat Ramadan des Jahres 611 n. Chr. während eines län- geren Aufenthalts in einer Höhle bei Mekka mit der ersten Offenbarung Gottes durch den Engel Gabriel be- traut. Sie bestand in der Aufforderung, einen ihm vorgelegten Text zu lesen. Dieses erschütternde Ereignis verän- derte sein Leben grundlegend. „ Du, in den Mantel Gehüllter. Stehe auf und predige von der Ehre und dem Anruf Gottes, reinige deine Kleidung (und dein Inneres), meide den Götzendienst und erweise niemanden Huld und Gunst, der Dir mehr verspricht. “ (Koran: 74:1) Der Koran – Gottes Rede in Buchform Das Buch umfasst 114 Kapitel, Suren genannt, und ca. 6666 Verse. Jeder Text- abschnitt trägt eine Überschrift. Die ers- te Sure wird ganz pragmatisch als Al Fatiha , die Eröffnende , bezeichnet. Sie

Worte rezitieren zu dürfen und auf diese Weise in einen Dialog mit Gott zu treten. Der Begriff Koran bedeutet „Der oft zu lesende Vortrag“.

Quelle für Glauben und rituelles Leben

Muslime schöpfen ihre Informationen über ihre Beziehung zu Gott, über das rituelle Glaubensleben und über das soziale Miteinander in erster Linie aus dem Koran. Aus den koranischen Tex- ten entwickelte sich eine reichhaltige Theologie und Rechtstheorie. Für die Rechtsentwicklung war entscheidend, dass Barmherzigkeit, Vergebung und Versöhnung der juristisch-rechtlichen Beurteilung vorangehen.

Die zentrale Botschaft des Islam

Die zentrale Botschaft ist der reine Monotheismus. Muslime sind davon überzeugt, dass alle Schöpfung aus ei- ner einzigen Quelle stammt und dass Gott ein einziger Gott ist. Bezeugt

Aufgeschlagener Koran

Der Name „Allah“ auf Arabisch

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