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Sprache der Heiligen Schrift

Sprache der Heiligen Schrift

Islam Der Koran ist in Hochara-

Judentum Der Tanach, die Heilige

bisch offenbart worden. Arabisch ist eine semitische Konsonantensprache, in der Vokale nicht niedergeschrieben werden. Die Bedeutung der Worte kann durch die entsprechende Vokali- sation (Festlegung der Aussprache des vokallosen Textes durch Striche) ent- scheidend verändert werden. Die ers- ten Koranausgaben waren jedoch ohne Vokalisation und ohne diakriti- sche Zeichen (Zeichen über oder un- ter einem Buchstaben zur weiteren Unterscheidung). Seit dem 13. Jahr- hundert gilt der autorisierte, mit dia- kritischen Zeichen und Vokalisation versehene und in Kairo gedruckte Text als letztgültige Ausgabe. Der Koran gilt den Musliminnen und Muslimen als Wort Gottes. Daher hat die Rezitation dieses arabischen Textes eine ganz besondere Bedeutung in der islamischen Religion. Auch nicht-­ arabische Muslime sprechen die Worte des Korans auf Arabisch. Die Men- schen bemühen sich stets, den Korantext fehlerfrei und auf eine be- sonders einprägsame Art zu sprechen. Viele gehen auch davon aus, dass das Hören dieser Verse eine heilende Wir- kung auf Körper, Geist und Seele hat. Deshalb wird bei der Koranrezitation schweigend zugehört und nichts an- deres gesprochen – auch aus Respekt vor dem Buch selbst.

Schrift des jüdischen Volkes, ist in he- bräischer Sprache überliefert. Das schriftliche Hebräisch ist eine Konso- nantensprache, in der die Vokale nicht niedergeschrieben werden. In seiner ursprünglichen Form bestand daher auch der biblische Text ausschließlich aus Konsonanten. Ungefähr im 5. Jahr- hundert n.d.Z. verstärkten sich die Be- mühungen um eine vereinheitlichte Form der Punktuation, der Hinzufü- gung der Vokalzeichen. Etwa im 10. Jahrhundert war dies schließlich abgeschlossen. Die heutige Lesung des Tora-Wochenabschnitts in der Sy- nagoge erfolgt aus einer Pergament- rolle, in der nur die Konsonanten nie- dergeschrieben sind. Hebräisch als Sprache des jüdischen Volkes hat insofern eine einigende Wirkung, als dass sie Jüdinnen und Juden die Kommunikation untereinan- der ermöglicht. Das Abhalten jüdi- scher Gottesdienste auf Hebräisch weltweit eröffnet jedem Gläubigen die Teilnahme am Gebet.

Sprache der Heiligen Schrift

Christentum Schriftliche Grundlage des

Testament geht es im Wesentlichen um das Leben und die Lehre Jesu und die Anfänge des Christentums. Die Heilige Schrift erschien zunächst in griechischer, danach in lateinischer und zuletzt in deutscher Sprache. Sie ist heute in der jeweiligen Landesspra- che verfasst.

christlichen Glaubens ist die Bibel bzw. die Heilige Schrift. Sie besteht aus zwei Büchern, dem Alten Testa- ment (AT) und dem Neuen Testament (NT). Das Alte Testament (lat. testa- mentum : Bund) umfasst eine Samm- lung hebräischer Bücher, die im we- sentlichem dem Tanach (der jüdischen Heiligen Schrift) entspricht. Im Neuen

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