Toolbox Religion

Informationen zur Glaubenspraxis

Ernährung

Fleischiges – Milchiges – Parwenes Auf Grundlage des biblischen Verbots, ein Zicklein nicht in der Milch seiner Mutter zu kochen, ist das gemeinsame Kochen und Essen von Fleisch und Milch verboten. Daher trennt man in der koscheren Küche jegliche fleischi - ge Produkte von milchigen. Als „dritte Kategorie“ kommen parwene Speisen hinzu, also solche, die weder aus Fleisch noch aus Milch bestehen (z.B. Gemüse, Früchte, Kaffee, Fisch, Eier, Kartoffeln, Reis). Die konsequente Tren- nung bringt es mit sich, dass man in ei- ner koscheren Küche je ein Set milchi- gen und ein weiteres Set fleischigen Geschirrs vorfindet, inklusive Pfannen, Töpfe, Besteck. Um ein Vertauschen zu vermeiden, nutzt man üblicherweise verschiedenfarbiges Geschirr, etwa ro- tes für Fleischiges und blaues für Mil- chiges. Viele koschere Küchen bevorra- ten für Pessach weitere Küchensets, um den besonderen Speiseregeln dieser Woche zu genügen. Aus dem Gebot der Trennung von Fleisch und Milch ergibt sich eine „Wartezeit“ zwischen dem Genuss milchiger und fleischiger Speisen. Die - se Frist differiert je nach Brauch zwi- schen einer und sechs Stunden. Das Koscherzertifikat Viele Jüdinnen und Juden, denen die Kaschrut wichtig ist, achten nicht nur auf die koschere Schlachtung von Tie- ren, sondern auch auf koschere Stan-

garantiert koscher ist. Streng religiöse Jüdinnen und Juden achten z. B. dar- auf, Milch und Milchprodukte nur mit einem Hechscher zu kaufen.

sind hingegen Schalen- und Krusten- tiere, wie Krebse, Muscheln, Garne- len, Krabben und Austern. Sämtliche Pflanzenarten und Gemüse sind ko - scher. Bei ihrer Zubereitung wird be- sonders auf die Entfernung von Insek- ten geachtet. Das Schächten Um den Anforderungen der koscheren Speiseregeln zu genügen, müssen die Tiere rituell geschlachtet werden. Dies bezieht sich nur auf koschere Säuge- tiere und Geflügel, nicht aber auf Fische. Diese rituelle Art des Schlach- tens wird Schechita , das Schächten genannt (vgl. Literaturhinweise zur Schechita am Ende der Toolbox). Zweck des Schächtens ist es, aus dem Tier die größtmögliche Menge Blut zu entfernen und ihm so wenig Schmerz wie möglich zuzufügen. Unter Porschen versteht man das Ent- fernen bestimmter Stücke und Adern sowie das Salzen des Fleisches, um weiteres Blut zu entfernen. Vor dem Salzen wird das Fleisch zunächst für eine Dauer von 30 Minuten in lauwar- mes Wasser gelegt. Danach wird es von allen Seiten gesalzen und ver- bleibt so für eine Stunde. Abschlie- ßend wird das Fleisch gründlich mit Wasser übergossen. Erst dann ist es zur weiteren Verarbeitung bereit.

dards sonstiger Lebensmittel. Ein Hechscher (Koscherzertifikat), das auf manchen Verpackungen angebracht ist, dient hier als Hilfsmittel. Es ver- weist darauf, dass das Lebensmittel

100

101

Made with FlippingBook - Online catalogs