TIPPS
UNTER- NEHMENS- FÜHRUNG
Immer ein offenes Ohr: Regelmäßige Bera - tungsgespräche sind wichtiger Bestandteil von „Integration Plus“.
WIEDEREINGLIEDERUNG NACH PSYCHISCHER KRANKHEIT „Mein Leben wurde zum Besseren verändert“ E in Meeting jagte das nächs- te, anspruchsvolle Projekte mussten zeitnah abgewi- und des teilweise hektischen und stressigen Tagesgeschäfts“,
geschätzt und seine Rückkehr begrüßt.“ Auch Werner G. profitierte von diesem Programm, kann wieder in Vollzeit arbeiten und ist gesundheitlich stabil. „Die Unterstützung durch den erfahrenen Jobcoach war sehr zielführend. Probleme konnten besprochen, Selbstvertrauen aufgebaut und gemeinsam mit dem Arbeitgeber hilfreiche Strategien entwickelt werden“, zieht er ein positives Fazit. „‘Integration Plus‘ hat mein Le- ben zum Besseren verändert, wofür ich, meine Familie und meine Arbeitskollegen sehr dankbar sind.“ Seit sechs Jahren laufe das Projekt für die Wiederein- gliederung psychisch er- krankter Menschen an ihrem etablierten Arbeitsplatz sehr erfolgreich, berichtet Braum. Vor allem die Stärkung der Gesundheitskompetenzen, das Erlernen tragfähiger Stressbe- wältigungsstrategien und das frühzeitige Erkennen individu- eller Belastungsfaktoren füh- ren zur langfristigen Stabilisie- rung des Arbeitnehmers sowie zur Mitarbeiterbindung und dem Erhalt langjährigen Fach- wissens für den Arbeitgeber.
erklärt Dagmar Braum, die dieses Projekt leitet. Bei „In- tegration Plus“ unterstützen deshalb erfahrene Coachs die Wiedereingliederung neun Monate lang durch regelmäßi- ge Gespräche im Beruflichen Trainingszentrum Rhein-Ne- ckar in Wiesloch. In den ersten drei Monaten finden diese wöchentlich, später in längeren Abständen statt. „Die Teilnehmer bewegt vor allem die Sorge, den Aufgaben nicht mehr gerecht werden zu können. Sie machen sich Gedanken, was ihre Kollegen von ihnen denken, und sie fürchten, wieder in die alten Muster zurückzufallen, die zu ihrer Erkrankung geführt ha- ben“, erklärt Braum. Wenn es gewünscht wird, beziehen die Coaches deshalb auch die Vor- gesetzten und Mitarbeiter in diesen Prozess mit ein. „Damit stoßen wir meist auf Verständ- nis, denn die Expertise des erkrankten Kollegen wird ja
ckelt werden, die Arbeitszeiten reichten bis spät in den Abend, Entspannung mit der Familie war sogar am Wochenende ein Fremdwort. Die innere Anspan- nung stieg kontinuierlich: So sah über viele Jahre der Berufs- alltag von Werner G. (Name geändert) aus und die Folgen ließen nicht auf sich warten. Eine psychische Überforderung zwang ihn zu einer langen Aus- zeit und mehreren Klinikauf- enthalten – verbunden mit der Angst, den Anforderungen an seinem Arbeitsplatz auch nach seiner Genesung nicht mehr ge- wachsen zu sein. Hier setzt das Programm ‚Inte- gration Plus‘ des SRH Berufli- chen Trainingszentrums Rhein- Neckar an. „Eine Rückkehr nach psychischen Krankheiten wie zum Beispiel Depressionen oder Angststörungen an den alten Arbeitsplatz ist nicht ein- fach – vor allem angesichts der eigenen inneren Unsicherheit
HINTERGRUND
Für Arbeitgeber und Arbeitnehmer sind die Coaching-Leis - tungen bei „Integra- tion Plus“ bei einem noch bestehenden Arbeitsverhältnis
kostenfrei . Mehr unter
btz-rn.de/angebot/ integration-plus
50
IHK Magazin Rhein-Neckar 08 | 2022
ihk.de/rhein-neckar
Made with FlippingBook Learn more on our blog