03-2017 D

Elisabeth GAFNER

Ein Tag im Leben von Elisabeth Gafner

Der Nachmittag ist danach gefüllt mit ganz verschiede- nen Tätigkeiten: Telefon-, Wasser- und Stromrechnungen müssen an den verschiedenen Stellen abgeholt und be- zahlt werden. Es sind Einkäufe für die Reha und das Pro- thesenzentrum in Kalukembe sowie unseren Haushalt zu tätigen. Daneben gibt es viele andere Verpflichtungen wie Beerdigungen, Krankenbesuche oder Vorbereitun- gen für Gesundheitsvorträge und Andachten. Häufig kommen zudem Menschen an die Haustüre, weil sie me- dizinische oder anderweitige Hilfe benötigen. Um 17 Uhr, wenn wir wieder Strom haben, setze ich mich an den Computer, um die Buchhaltung nachzuführen, E-Mails zu beantworten, Gebetsanliegen zu verschicken, Artikel vorzubereiten und so weiter. Auch gibt es in die- sen Stunden im Haus Verschiedenes zu erledigen, was Elektrizität braucht. Oftmals sehe ich mir dann um 20 Uhr die Tagesschau des angolanischen Fernsehens an, damit ich darüber informiert bin, was im Land so läuft. Um 21 Uhr falle ich meist müde ins Bett und lese noch ein paar Seiten in einemBuch, ummeinen «inneren Com- puter» herunterfahren zu lassen. Es ist eine Genugtuung, ein gutes Bett und in der kalten Zeit eine warme Decke zu haben. Gott hat es gut eingerichtet, dass wir für einige Stunden abschalten und schlafen können beziehungs- weise müssen. Nach einer wohltuenden, ruhigen Nacht freue ich mich jeweils, mit Jesu Hilfe die Anforderungen des neuen Tages in Angriff zu nehmen. Gott hat es gut eingerichtet

Wir haben derzeit jeweils nur von 17.00 Uhr abends bis 5.00 Uhr morgens Elektrizität – das hat meinenTa- gesplan um einiges komplizierter gemacht! Können Sie sich eine Stadt mit 800 000 Einwohnern vorstel- len, die nur nachts über Strom hat ...? Normalerweise würde ich um 5.00 Uhr aufstehen, um E-Mails zu beantworten und mir die SRF-Nachrichten an- zuschauen. Das ist nun nicht möglich, denn die Compu- terbatterie hält nur gerade zwanzig Minuten! Auch wird es derzeit morgens erst um 6.00 Uhr hell ... so kommt es vor, dass ich ganz früh aufstehe, um einige Sachen zu er- ledigen, welche elektrischen Strom benötigen, und dann um 5.00 Uhr nochmals ins Bett gehe, bis es hell genug ist, um die Bibel zu lesen. Anschliessend bin ich mit Alltäg- lichem beschäftigt wie der «afrikanischen Dusche» mit einer Büchse, frühstücken, Auto kontrollieren, Wasser im Kühler nachfüllen und unserer Haushalthilfe Anweisun- gen für den Haushalt und das Mittagessen geben. Alle zwei bis drei Wochen verbringe ich drei Tage in Kalu- kembe, wo ich angehende Krankenpfleger in Rehabilita- tion und Parasitologie unterrichte, Patienten und Mit- arbeitende besuche und im Prothesenzentrum vorbei- schaue, um es mit den benötigten Materialien auszustat- ten. Ansonsten fahre ich zweimal pro Woche am Morgen nach Mapunda, wo ich mich in der Rehabilitationsarbeit engagiere und invalide Menschen berate. Dies dauert im Normalfall bis kurz nach 12 Uhr, dann geht es zurück nach Hause. Nach dem Mittagessen lege ich mich, wenn möglich, eine kurze Zeit hin, um neue Energie zu schöp- fen und eingehende Zeitungen, christliche Literatur und Rapporte zu lesen. Ausgefülltes Programm

Elisabeth GAFNER, Mitarbeiterin Rehabilitation in Angola

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