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Gesundheit

Alarm im Darm? Das hilft sofort • Nulldiät für 24 Stunden: So hart er für Hund und Mensch ist – der Fut- terentzug hilft. Die Nulldiät bringt Ruhe in den angeschlagenen Magen- Darm-Trakt und hilft ihm, sich zu regenerieren. Da nichts mehr nach- kommt, wird der Darm auf ganz na- türliche Weise gereinigt. • Keine Leckerlis: Auch wenn der Hund sie liebt, können sie bei Durchfall schaden. Die Snacks sind echte Kalo- rienbomben und verlangen dem Darm beim Verdauen einiges an Arbeit ab. Daher sind sie zwei bis drei Tage nach dem Durchfall tabu. • Ausreichend Wasser: Da Durchfall und Erbrechen dem Körper Flüssigkeit ent- ziehen, muss der Hund das ausgleichen. Um auf Nummer sicher zu gehen, kann man ihm auch abgekochtes Wasser an- bieten. Bei einem Magen-Darm-Infekt sollte der Hund auf keinen Fall aus Wasserpfützen trinken – sie können Bakterien enthalten und alles noch viel schlimmer machen. • Aktivkohle: Die Kohle besteht aus ver- kohltem Holz oder Nussschalen. Bei Durchfall hat das Medizin-Produkt eine bindende und stopfende Wirkung. Da- durch kann Aktivkohle helfen, schädliche Stoffe auszuscheiden und die Konsistenz des Stuhlgangs zu verbessern. • Schonkost: Ein Klassiker ist die Moro’sche Möhrensuppe, die Anfang des 20. Jahrhun- derts vom Kinderarzt Prof. Dr. Ernst Moro erfunden wurde. Die Suppe gilt als Erste Hilfe beim durchfallgeplagten Hund. Dabei werden die Möhren so lange gekocht, bis ein Zuckermolekül entsteht, dass die Darm- wand schützt. Die im Gemüse enthaltenden Vitamine und Ballaststoffe stärken den

WANN AB ZUM TIERARZT? „Lieber einmal zu viel als einmal zu wenig“, rät die Ex- pertin. Dauert der Durchfall auch nach zwei bis drei Tagen noch an, sollte er von einem Mediziner abgeklärt werden. Entscheidend, um die Ursache der Magen- Darm-Probleme herauszufinden, ist für den Tierarzt, ob der Hund kurze Zeit nach dem Fressen erbricht – also noch bevor die Nahrung den Verdauungstrakt erreicht hat – oder seinen gesamten Mageninhalt hervorwürgt. So kann der Profi herausfinden, welcher Teil des Magen- Darm-Trakts für das Unwohlsein verantwortlich ist. Dem Tierarzt hilft jedes Detail, um die Diagnose zu stel- len. „Oft nehmen die Mediziner Kot- und Blutproben oder machen einen Ultraschall, um herauszufinden, was hinter den Beschwerden steckt“, erklärt Julia Fritz. So- fort in die Praxis muss der Hund, wenn er nicht einmal mehr Wasser bei sich behält und Symptome wie Fieber, Blut im Stuhl oder Lethargie auftreten. Auch mit Wel- pen, alten Hunden und Vierbeinern, die unter einer Vor- erkrankung leiden, sollte der Arztbesuch nicht lang hinausgezögert werden: Bei ihnen kann es zu einem ge- fährlichen Flüssigkeitsverlust kommen. Deutlich wird die Dehydrierung durch klebrig-trockene Schleimhäute im Mund, eingefallene Augen und wenn sich das Tier immer wieder über Schnauze und Lefzen leckt. Bei dro- hender Austrocknung bekommt der Hund eine Elektro- lyt-Infusion vom Tierarzt, um den Flüssigkeitsverlust auszugleichen. Danach braucht der angeschlagene Vier- beiner erst mal Ruhe, Ruhe und nochmals Ruhe. Nach ein paar Tagen sollte er wieder ganz der Alte sein.

Dr. Julia Fritz Die studierte Tierärztin ist auf Tierernährung und Diätetik spezialisiert. Sie berät nicht nur in ihrer Praxis in der Nähe von München, sondern auch online und per Telefon. Auf ihrer Internet- seite informiert sie über Seminare und bietet Nahrungsergänzungsmitel für Kleintiere an. www.napfcheck.de

angeschlagenen Hund zu- sätzlich. Das Rezept finden Sie ganz einfach auf unserer Internetseite, wenn Sie den QR-Code mit der Kamera Ihres Handys einscannen.

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