dogs

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Gesundheit

5. 2025

Mundgeruch kommt

meist von Erkrankungen im Fang des Hundes

V iele Krankheiten verändern den Stoffwechsel des Organismus. Das zeigt sich bereits früh beim Geruch der Erkrankten. Mit ihrer feinen Nase können Hunde die typischen Duftnoten bestimm- ter Krankheiten beim Menschen erkennen und so bei der Diagnose und Früherkennung dieser Krankheiten behilflich sein. Mittlerweile gibt es auch speziell trainier- te Hunde, die Alarm schlagen, wenn sie riechen, dass sich der Blutzuckerspiegel ihres zuckerkranken Besit- zers verändert oder ein Anfall bei ihrem epilepsiekran- ken Menschen im Anzug ist. Meist sind diese Geruchsveränderungen durch Krankheiten so schwach, dass Menschen sie mit ihrem eher schlechten Geruchsinn nicht wahrnehmen. Den- noch sollten Hundebesitzer den Gesundheitszustand ihres Vierbeiners nicht nur mit Augen, Ohren und Hän- den kontrollieren, sondern auch mit der Nase und regelmäßig bewusst an ihrem Vierbeiner schnuppern. Wer das macht, lernt den normalen Körpergeruch sei- nes Schützlings kennen und kann aus seiner Erfahrung heraus harmlose von gesundheitlich bedeutsamen Ge- ruchsveränderungen besser unterscheiden. Der individuelle Geruch Die meisten Menschen empfinden den typischen Hun- degeruch als nicht wohlriechend. Die meisten Hundebe- sitzer gewöhnen sich jedoch an den individuellen Duft ihres Vierbeiners und nehmen ihn nur noch im Aus- nahmefall wahr, z. B. wenn ihr durchnässter Hund beim Trocknen vor sich hin müffelt. Ein anderer Hund als der eigene kann jedoch auch für einen Hunde-

sen, die auf und im Körper eines Hun- des lebt. Die winzi- gen Bewohner des Hundekörpers erfül- len lebenswichtige Aufgaben für ihren gro- ßen Wirt. Sie stärken unter anderem die Abwehrkräfte des

Vierbeiners, bilden Vitamine und unterstützen seine Verdauung. Bei ihrer Arbeit bilden die Mikroorganis- men verschiedene Duftstoffe. Dieses Duftgemisch gehört zum Eigengeruch des Hundes und ist ebenfalls individuell unterschiedlich. Mit dem Alter wird der Körpergeruch des Indi- viduums häufig intensiver. Daneben haben die Ernäh- rung und Pflege sowie Lebensstil und -umfeld ebenfalls Einfluss auf den Körpergeruch des Hundes. Stimmun- gen und Gefühle, wie Angst, Stress und Gelassenheit beeinflussen auch den Eigengeruch des Hundes. Hunde können Angst und andere Stimmungen riechen und nutzen diese Fähigkeit für ihre innerart- liche Kommunikation. Duftbotschaften spielen auch bei der Fernkommunikation der Hunde eine entscheiden- de Rolle. Die Duftmarken von Hunden zeigen den Art- genossen eindeutig an, welcher Vierbeiner wann an welchem Ort war. Und bei günstigen Winden kann der Duft einer läufigen Hündin auch Kilometer weit ent- fernt wohnende Rüden um den gesunden Hundever- stand bringen. Geruchsveränderungen Wenn der Hund plötzlich anders riecht,

besitzer stinken, denn der persönliche Körpergeruch unterscheidet sich von Tier zu Tier erheblich. Der individuelle Eigengeruch des Hundes hängt von seinem Haut- typ, seiner Fellbeschaffenheit, den Duftdrüsen und Schweißdrüsen so- wie von seinem Mikrobiom ab. Mit Mikrobiom bezeichnet man die Le- bensgemeinschaft von Kleinstlebewe-

kann man diese Veränderung häufig nicht beschreiben und deuten. Wenn

Wenn der Atem des Hundes nach Nagellackentferner riecht, sollte man seine Blutzuckerwerte bestimmen lassen

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