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Hundemenschen

4. 2022

››Wir wollen den Tieren helfen. Dafür gehen wir durchs Feuer‹‹ Elena Iva Cujic

Elena Iva Cujic, 31, macht sich für Außenseiter stark

„Nicht immer schön, aber ehrlich. Versprochen.“ Dieses Motto hat Elena Iva Cujic ihrem Blog „Andershund“ vorangestellt. Wer die dort veröffentlichten Beiträge liest, weiß: Das ist noch untertrieben. Auf Andershund sowie auf ihrem Instagram-Account erzählt Elena Cujic von Hunden mit Ecken und Kanten. Von solchen, die beißen. Die psychisch gestört sind. Die es eigentlich gar nicht geben dürfte. Und die es doch gibt: Hunde, die aus allen Rastern von lieb und nett fallen. Mit Anfang 20 bekam sie selbst ein solches Tier an ihre Seite. Cosmo war ein Dobermann-Welpe, den sie für 250 Euro übers Internet kaufte. Genau so, wie man es eigentlich nicht machen sollte. Der junge Hund war krank und verhal- tensgestört von klein auf, schrie und biss um sich, brachte seine Halterin an ihre Grenzen. Doch ihn wie- der abgeben? Das kam für die gelernte Veranstaltungs- kauffrau nicht infrage. Elena Cujic baute ihr Leben so um, dass Cosmo darin einen abgesicherten Platz fand. Und sie begann sich fortzubilden. Machte Praktika, wurde Tierheim-Mitarbeiterin. Und begann zu schrei- ben. Mit ihren Texten und Fotos sensibilisiert sie eine wachsende Leserschaft dafür, dass sich im Leben mit Vierbeiner nicht alles durch Leckerlis lösen lässt. Dass Konflikte dazugehören. Und dass Liebe als Universal- Währung Hunde oft erst dahin bringt, wo sie nicht hin- gehören – nämlich hinter Gitter. Heute leitet die Nord- deutsche das Lübecker Tierheim, das für seine Arbeit mit schwierigen Hunden weit über die Grenzen der Region bekannt ist. Elena Cujic und ihr Team sorgen für Aufklärung und Vermittlung. Es ist eine mühselige Arbeit gegen viele Widerstände: „Die Leute möchten nicht damit leben, dass ihr Hund vielleicht immer mit Maulkorb und Leine läuft“, sagt sie. Doch genau diese Akzeptanz kann für ein Tier einen großen Unterschied machen. Nämlich den zwischen einem Leben im Tier- heim und einem Platz in der Gesellschaft. Oder, um es mit den Worten von Andershund zu sagen: „Nicht jeder ist gern ein Familienhund, der am allerliebsten an Weihnachten unterm Baum sitzt.“ Wie wenig die Gesell- schaft das akzeptiert, zeigt ein Blick ins Lübecker Tier- heim: 48 verhaltensauffällige Hunde leben derzeit dort – solche mit Ecken und Kanten. Solche, die beißen. Hat sie denn gar keine Angst bei ihrer täglichen Arbeit? „Feuerwehrmänner gehen in brennende Häuser“, ant- wortet Elena Cujic auf diese Frage, „wir wollen den Tie- ren helfen. Dafür gehen wir auch durchs Feuer.“ www.anders-hund.de

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