04-2017 D

wuchs derweil und weitete sein Gebiet aus – und gilt heute in Guinea als Referenzspital für Lepra, Tuberkulose und HIV/ AIDS. Während 1988 noch fast 2000 neue Fälle von Lepra ent- deckt wurden und über 2600 Personen im Centre Médical in Behandlung waren, waren es 2016 nur noch 53 neue Fälle und 47 Personen befanden sich in Behandlung. Es konnten riesige Fortschritte gemacht werden, aber so- lange es noch unentdeckte Leprakranke oder ehemalige Leprapatienten gibt, die unsere Hilfe brauchen, machen wir weiter.

Die etwas andere Schule 50 bis 80 Kinder in einer Schulklasse – das ist in Guinea keine Seltenheit. Zudem fällt der Unterricht aus diversen Gründen immer wieder aus und es mangelt an ausgebil- deten Lehrern, an richtigen Schulgebäuden und an gutem Schulmaterial. So ist es nicht verwunderlich, dass viele Schüler selbst nach der 6. Klasse kaum lesen können. Eige- ne Gedanken zu formulieren oder einen einfachen Dreisatz zu lösen stellen riesige Herausforderungen dar. Deshalb beschlossen wir im Herbst 2005, eine Schule zu bauen. Im Oktober 2006 öffneten wir die Tore. Knapp 100 Kinder be- suchten damals die 1.–3. Klasse. 2008–2009 bauten wir zu- dem ein Oberstufenschulhaus. Heute sitzen rund500Primar- undOberstufenschüler inden Schulbänken. Sie werden von einheimischen Lehrpersonen unterrichtet und auch die Direktion und Buchhaltung sind inzwischen in einheimischen Händen. Höchst selten fällt bei uns eine Lektion aus. Zudem ist unsere Schule für die pünktliche Eröffnung nach den Sommerferien bekannt – während die Lehrer der öffentlichen Schulen erst Wochen später oder gar nicht kommen und so der Unterricht nach und nach beginnt, sind bei uns ab dem ersten Schultag alle Lehrpersonen anwesend und können mit dem neuen Schuljahr starten. Unsere Schülerinnen und Schüler sprechen alle fliessend Französisch und über 80 Prozent von ihnen bestehen die staatlichen Aufnahmeprüfungen für die Oberstufe und das Gymnasium – statt der üblichen 15-40 Prozent. Viele sind stolz, dass sie die ActionVIVRE-Schule besuchen dürfen, und kommen jeden Morgen mit viel Motivation und Wiss- begierde. Mit dieser Ausbildung und ihrem Lerneifer haben sie eine gute Ausgangslage für eine bessere Zukunft! Aufgehende Blumen auf der Müllhalde Unser Projekt «Mãos que Criam» befindet sich im Bairro das Flores, im «Blumenquartier». Das ist ziemlich ironisch, denn ein grosser Teil des Quartiers steht auf einer riesigen Müllhalde. Statt Blumen findet man hier vor allem Armut, Kriminalität und Drogenhandel. Die Familien, die am Rand der Deponie wohnen, sind jeden Tag auf dem Abfallberg unterwegs, um nach Esswaren und wiederverwertbarem Material zu suchen. Mit verschiedenen Programmen unterstützen wir die Be- wohner des Quartiers und suchen mit ihnen nach Lösun- gen, wie sie aus dem Kreislauf von Armut und Frustration Daniela SEITZ, Mitarbeiterin im ActionVIVRE Nord

Martha GAFAFER, Mitarbeiterin im ProESPOIR, Guinea

Inmitten einer buddhistischen Hochburg Rund 1.5 Prozent der Kambodschanerinnen und Kam- bodschaner sind Christen, 2 Prozent Muslime – und etwa 97 Prozent gehören dem Theravada-Buddhismus an. Die- ser ist dementsprechend präsent – Geisterhäuschen ste- hen vor beinahe jedem Gebäude, Mönche ziehen durch die Strassen und segnen die Leute und buddhistische Symbole zieren die Besitztümer der Bevölkerung. Der Buddhismus wird dabei sehr stark mit der hiesigen Kultur und Tradition vermischt und die Angst vor Geistern ist all- gegenwärtig. Inmitten dieser «buddhistischen Hochburg» haben wir unsere Zelte aufgeschlagen. Im Gegensatz zu vielen christlichen Organisationen in Kambodscha nehmen wir Jugendliche aller Glaubens- gruppen bei uns auf. Sie erhalten bei uns ein sicheres Zuhause, eine gute Schulbildung und individuelle Förde- rung. Daneben können sie in ungezwungener Atmosphä- re an unserem Beispiel sehen, wie eine persönliche Bezie- hung mit Jesus aussehen kann. Hin und wieder kommt es vor, dass ein Jugendlicher mehr über Gott erfahren möchte. So war es auch bei Sovorth: Der 22-Jährige fand als Student im Lighthouse zunehmend Halt und Kraft im Glauben an Jesus und entschied sich für ein Leben mit ihm. Inzwischen ist er Übersetzer in einer Baptistenge- meinde in Battambang, predigt in unseren Jugendgot- tesdiensten und arbeitet bei uns als Programm-Manager für das Projekt Lighthouse Serving. Ein anderes Beispiel ist die 17-jährige Minea, die als unsichere junge Frau ohne Selbstwertgefühl zu uns ins Lighthouse kam. Hier hat sie sich für ein Leben mit Jesus entschieden – und blüht seit- her regelrecht auf und strahlt vor Lebensfreude.

Elias GERBER, Kurzzeiter im Lighthouse Battambang, Kambodscha

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