ausbrechen können. Unsere Arbeit ist inzwischen weitherum be- kannt und wir dürfen viele junge Menschen begleiten, deren Le- ben sich dank diesen Programmen verändert hat. Ein Beispiel ist Helena, die schon als Kind begann, auf der Müll- deponie zu arbeiten und früh die Schule abbrach. Mit 13 Jahren zog sie mit ihrem jetzigen Mann Gudinho zusammen, der sich mit Gelegenheitsarbeiten auf dem Bau durchschlug. Der permanente Kampf ums Überleben wurde mit der Geburt der drei Kinder nicht leichter. Vor einigen Jahren kam Helena mit Mitarbeitenden von Mãos que Criam in Kontakt und nahm an diversen Kursen und Schulungen teil, die speziell für Frauen organisiert wurden. In ihr wuchs der Wunsch, weiterzukommen und mehr aus ihrem Leben zu machen. Als ihr ein Mitarbeiter von Jesus erzählte, begann sie sich für den christlichen Glauben zu interessieren, wodurch sich vieles veränderte. Sie gewann die Kraft, sich von Drogen und kri- minellen Aktivitäten abzuwenden, und begann, als freiwillige Hel- ferin im Projekt mitzuarbeiten. Schliesslich kehrte sie in die Schule zurück – und hat im Januar 2017 mit 32 Jahren ihren Abschluss gemacht. Jetzt möchte Helena sobald wie möglich ein Pädagogik- studium beginnen. Auch Gudinho besucht inzwischen wieder die Schule und wird sie dieses Jahr abschliessen.
Martin HOLLENSTEIN, Mitarbeiter im Projekt Mãos que Criam
Mit mehr Wissen zu besseren Lebensbedingungen
Durch das Projekt ProAGRO möchte SAM global der ländlichen Bevölkerung von Guinea zu besseren Lebensbedingungen verhel- fen. Mit interessierten Gruppen führen wir Kurse in den Bereichen Umwelt, Bodenfruchtbarkeit, neue Produktionsmethoden und Er- nährung durch. Danach können die Teilnehmenden das Gelernte unter Anleitung von Fachpersonen auf einem Demonstrationsfeld umsetzen und einüben und schliesslich auf ihren eigenen Feldern anwenden. Daneben unterstützen wir sie dabei, eine Getreidebank zu gründen. Diese hilft ihnen, die Ernte richtig einzuteilen und die oft auftretenden Engpässe in der Versorgung zu überbrücken so- wie eine wirtschaftliche Tätigkeit aufzubauen. Das Projekt wurde 2010 gestartet. Inzwischen sind 25 einheimische Mitarbeitende in Guinea unterwegs, um diese Kurse durchzufüh- ren – und es konnten bereits über 1000 Gruppen geschult werden. Die Methoden von ProAGRO werden immer häufiger angewendet und wir erhalten zahlreiche Rückmeldungen von Bauern, deren Si- tuation durch ProAGRO nachhaltig verbessert wurde.
Daniel BERGER, Gründer von ProAGRO
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