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EIN PAAR GEDANKEN AUS DER BIBEL

te ich damit umgehen. Das hiess nicht, dass ich alles gut fand, aber das Ver- stehen half, mich nicht einfach nur zu nerven, sondern einen konstruktiven Weg mit den Leuten zu gehen. Als ich nach den Jahren in Afrika wieder in der Schweiz war, schrieb ich eine Master- arbeit über die Generation X. Das half mir sehr, diese Generation zu verstehen. Nun gilt es wieder zu investieren, denn die Millennials sind anders.

Was hilft zu einem ver- söhnlichen Miteinander? 1. Unsere Haltung: Die andere Generation ist grundsätz- lich nicht besser oder schlechter – son- dern einfach anders. Wenn ich Leute auf einen interkultu- rellen Einsatz vorbereite, dann ist mir wichtig, dass wir davon ausgehen, dass die andere Kultur mal grundsätzlich nicht besser oder schlechter, sondern einfach anders ist. In jeder Kultur gibt es Werte, die Gott gefallen und andere, die ihm nicht gefallen. Das gilt es he- rauszufinden. Auch in der Schweizer Kultur gibt es Dinge, die man ernsthaft hinterfragen muss. Wenn wir mit dieser Haltung auf eine andere Kultur zuge- hen, dass sie nicht besser oder schlech- ter, sondern einfach anders ist, dann sind wir offen, sie kennenzulernen, ge- nau hinzuschauen und dann anhand von Gottes Wort zu evaluieren. Jede Generation hat eine eigene Prä- gung und eigene Werte , ja eine eige- ne Subkultur entwickelt. Wenn ich da- von ausgehe, dass diese zunächst mal nicht besser oder schlechter ist als mei- ne, dann ist schon viel gewonnen und ich gehe offen auf sie zu, ohne gleich zu richten und zu verurteilen. Jede Gene- ration hat ihre starken und ihre schwa- chen Seiten. 2. Unser Wunsch : Die andere Generation besser verste- hen. Als ich in Guinea lebte merkte, ich: Je tiefer ich in die Kultur eintauchte und die Leute verstand, desto besser konn-

«Diese heutige Jugend ist von Grund auf verdorben, sie ist böse, gottlos und faul. Sie wird nie wie- der so sein wie die Jugend vor- her und es wird ihr niemals gelin- gen, unsere Kultur zu erhalten.» Dieses Zitat stammt von einem ba- bylonischen Kulturkritiker und ist ca. 5000 Jahre alt. Es lässt uns er- ahnen, dass Generationenkonflik- te wohl so alt wie die Menschheit sind. Die Versöhnung zwischen den Genera- tionen, dass man sich einander zuwen- det, ist Gott ein grosses Anliegen. Der allerletzte Vers des alten Testamentes lautet: «Er (=Elia) wird Eltern und Kin- der wieder miteinander versöhnen, da- mit ich euch und euer Land nicht völ- lig vernichten muss, wenn ich komme.» Im ersten Kapitel des Lukasevangeliums wird diese Aussage aufgenommen, als von Johannes dem Täufer die Rede ist (Lukas 1,17): «Erfüllt mit dem Geist und der Kraft des Elia wird er vor dem Herrn hergehen. Durch ihn werden sich die Herzen der Väter den Kindern zu- wenden, und die Ungehorsamen wer- den ihre Gesinnung ändern und sich nach denen richten, die so leben, wie es Gott gefällt. So wird er dem Herrn ein Volk zuführen, das für ihn bereit ist.» Damit wird deutlich, dass Gott Versöh- nung zwischen den Generationen will und erwartet, dass die Eltern, Älteren sich den Kindern, Jüngeren zuwenden – sie sollen den ersten Schritt machen und ein nachahmenswertes Vorbild sein, in- dem sie so leben, wie es Gott gefällt.

Unsere Überzeugung:

3.

Wir brauchen einander. Jede Generation hat ihre Schwachstel- len. Nur gemeinsam werden wir opti- mal die Herausforderungen meistern können, die anstehen. Das gilt für Or- ganisationen wie SAM global, aber auch für Unternehmen, Kirchen und Gemeinden. Wir brauchen einander, um bestehen zu können. In Philipper 2,3 steht:

In Demut achte einer den anderen höher als sich selbst.

Wenn wir das leben, auch generationen- übergreifend, dann werden wir einan- der freisetzen und voneinander lernen. Es wird herausfordernd sein, aber es geht kein Weg daran vorbei und lohnt sich definitiv.

Jürg Pfister Leiter SAM global

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