01-2016 D

Veränd ist

Das Ziel unserer Arbeit ist definitiv nicht, dass alles gleich bleibt, sondern dass sich Situationen, Umstände, Länder, Einstel- lungen und Menschen zum Positiven ver- ändern. Immer wieder dürfen wir solche Veränderung miterleben. BRASILIEN: Einheimische übernehmen VERANTWORTUNG Vor 50 Jahren war Brasilien ein Entwick- lungsland mit schlechten Voraussetzungen – es herrschte eine Militärdiktatur und es gab kaum Industrie. Evangelische Gemein- den waren selten, evangelische Christen wurden durch die katholische Kirche ver- folgt. Grosse und starkeMissionsgesellschaf- ten aus Nordamerika und Europa waren die einzigen, die versuchten, die Gute Nachricht weiterzugeben. Wirtschaftsaufstieg und KIRCHENWACHSTUM Heute ist Brasilien eine Wirtschaftsmacht und von Fortschritt geprägt – zumindest teilweise, denn hier gibt es riesige regionale Unterschiede: Einige Regionen sind enorm arm, andere sehr reich. Offiziell herrscht De- mokratie, die aber unter der allgegenwärti- gen Korruption leidet. Auch wenn viel ge- schehen ist, gibt es noch viel Potenzial. Ein weiterer nennenswerter Unterschied zu früher: Die Strassen sind heute von Kir- chen gesäumt. Vor 50 Jahren breitete sich die Gute Nachricht hier aus und schaffte positive Veränderung. Es gibt nun eine un- überblickbare Anzahl von unterschiedlich geprägten Kirchen, unzählige evangelische Christen und grosse, selbstbewusste Kirch- gemeinden. Bewusstsein für die Armen Ausländische Mitarbeitende werden dage- gen immer seltener. Die MICEB, eine grosse, internationale Organisation, die schon lan- ge in Brasilien tätig ist und zu der auch die SAM in Brasilien gehört, möchte sich in den nächsten Jahren ganz zurückziehen, denn

die Brasilianer haben eine eigene Vision entwickelt und stehen auf eigenen Füssen. Ihr Bewusstsein für die ärmeren Regionen im Norden wie zum Beispiel den „Sertão“ ist gewachsen, die Gemeinden im Süden über- nehmen Verantwortung. Sie setzen sich sel- ber dafür ein, die Gute Nachricht zu verbrei- ten, Armut zu reduzieren und neue Chancen zu schaffen. Kein PROJEKT ,sondern eine einheimische Organisation Wir dürfen das eins zu eins miterleben: Un- ser ProSERTÃO ist kein Projekt, sondern eine einheimische Organisation, die gemeinsam mit Brasilianern gegründet wurde und de- ren Vorstand ausschliesslich aus Einheimi- schen besteht. ProSERTÃO hat zum Ziel, dass christliche Gemeinschaften aus ganz Bra- silien ihren Mitmenschen im Sertão ganz- heitlich dienen und biblische Werte leben. Wir als ausländische Mitarbeitende sind in dieser Arbeit nicht länger Pioniere, Initian- ten oder Träger, sondern Partner, Coaches und Berater. Wir können durch Know-how, Erfahrung, Finanzen und Manpower helfen, Ziele zu erreichen, aber die Verantwortung für ProSERTÃO haben von Anfang an Brasi- lianer übernommen. Und es erfüllt uns mit viel Zuversicht, zu sehen, wie sie aufstehen und sich einsetzen – denn sie als Einheimi- sche können langfristig den grössten Unter- schied machen.

Beat ROGGENSINGER, Mitarbeiter in Brasilien

SRI LANKA: Veränderte Lebensgeschichten

Aus 13 Jahren Entwicklungszusammenar- beit haben wir gelernt, dass mit Geld, Tech- nik und gutemWillen viel verändert werden kann, oft aber ohne Nachhaltigkeit. Lang- fristige positive Auswirkungen sehen wir

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