01-2016 D

rung Teil des Ziels

dort, wo wir durch Ausbildung, Erziehung, Gespräche und Vorbild in Menschen inves- tieren. Durch jahrelanges, enges Zusam- menarbeiten haben sich Denkmuster und Verhaltensweisen geändert, was sich auch Jahre später noch positiv auf das Leben der Personen und ihre Umgebung auswirkt. Die kulturellePRÄGUNG blockiert oft Wir glauben daran, dass für eine umfas- sende und anhaltende Veränderung eines Menschen eine Hinwendung zu Jesus von zentraler Bedeutung sein kann. Bei einigen Personen und in einigen Lebensbereichen sieht man dadurch sofortige Veränderung – eine klare Abwendung von bestimmten Handlungsweisen beispielsweise. Bei ande- ren Personen ist die Veränderung subtiler und langsamer: Gewohnheiten und Gedan- ken verändern sich Schritt für Schritt, an die Stelle von Egoismus und Resignation treten beispielsweise Solidarität und Hoffnung. Obwohl etwa drei Viertel unserer Lehrlinge einen christlichen Hintergrund haben, mer- ken wir immer wieder, wie andere Prägun- gen dominieren. Veränderungen werden dadurch oft abgeblockt oder zumindest verzögert. Darum freuen wir uns an jeder positiven Veränderung, die trotz kultureller Prägung, schlechtem Lebensstart und ne- gativem Umfeld geschieht – wie das bei Sa- meere, Supun und Rosha der Fall ist: Sameere kam vor zwei Jahren zu uns. Er ist in einer armseligen Hütte in Unawatuna auf- gewachsen, sein Vater hat die meiste Zeit im Knast verbracht. Ein Mitarbeiter von „Youth for Christ“ brachte Sameere damals zu uns – er war ein verschlossener, junger Singhalese, dem man kaum ein Lächeln entlocken konn- te. Nach den Schulferien – rund ein halbes Jahr nach seiner Ankunft bei uns – mussten wir alles in Bewegung setzen, um ihn zur Rückkehr ans CCS zu bewegen. Später ver- liess er uns erneut, da er sich in seinem Stolz verletzt gesehen hatte. Gott sei Dank konn- ten wir ihn auch dieses Mal dazu bewegen, Ein gewinnendes LÄCHELN

zurückzukommen. Heute ist Sameere einer unserer Spitzenleute und wird bald seinen Abschluss machen. Wann immer man ihm in die Augen schaut, zeigt er sein gewinnendes Lächeln. Ein BUDDHIST erlebt HEILUNG Auch das Strahlen in Supuns Augen fällt ei- nem sofort auf. Er kommt aus einer Fischer- familie im Norden von Sri Lanka. Eigentlich hätte er buddhistischer Mönch werden sol- len, aber er verliess den Tempel nach ein paar Jahren und kam später zu uns. Schon bald bat er uns, für seine Mutter zu beten, die krank im Spital lag. Und tatsächlich – sie wurde gesund! Durch dieses und weitere Erlebnisse und Gespräche lernte er immer mehr über Jesus. Heute folgt er ihm fröhlich nach – und seine Eltern tolerieren es! Schritte in ein Leben in FREIHEIT Roshan wurde von seiner Mutter unter ärm- lichen Bedingungen während des Krieges im Frontgebiet aufgezogen. Seine Kindheit war keine einfache: Die Schule hat er nach nur sechs Jahren geschmissen und die Farbe seiner Zähne verrät, dass er Mangel gelitten hat. Roshan kennt seinen Vater zwar, dieser aber verleugnet ihn. Durch diese Ableh- nung entwickelte er einen enormen Hass, der sogar dazu führte, dass er seinen Vater umbringen wollte. Seine Mutter brachte ihn deshalb in ein Kinderheim. Vom Kinderheim kam Roshan letztes Jahr zu uns. Langsamwächst er in unsere CCS-Fami- lie hinein und sein Heimverhalten – sich bei Stärkeren und Vorgesetzten einschmeicheln und Schwächere aggressiv unterdrücken – verschwindet langsam. Er lernt, dass er Feh- ler machen kann, ohne gleich ausgelacht zu werden. So macht er täglich kleine Schritte in ein Leben in Freiheit – das ist möglich in einer Gemeinschaft, die Jesus liebt, und möglich mit einem Gott, der alle Menschen liebt. Gerade auch solche wie Roshan.

Margrit und Ruedi STARK, Mitarbeitende in Sri Lanka

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