01-2016 D

Wer will ,dassDIE SAM bleibt,

wie SIE ist,will nicht ,dassSIE bleibt

Mit dem provokativen Satz aus dem Titel habe ich vor ungefähr 15 Jahren versucht, ein Bewusstsein für die Notwendigkeit vonVeränderung zu wecken: Wenn die SAMweiterhin ein lebendiges und wirkungsvol- les Werk sein soll, ist es unerlässlich, dass wir unsere Arbeit immer wieder überdenken und Anpassungen vorzunehmen. Damals haben wir daraufhin grössere Änderungen eingeleitet – und die SAM gibt es immer noch. Seit dann ist dieWelt – und natürlich auch die SAM – nicht stehen geblieben. Beide waren und sind in Bewegung. Dasselbe gilt auch für die Rahmenbedingungen unserer Arbeit, die sich derzeit stark verändern. Erst kürzlich sagte mir ein Partner in Asien, den wir seit Jahren unterstützen, wir sollen ihm im Namen der Schweizer Allianz Mission kein Geld mehr schicken! Das Wort „Mission“ wecke Argwohn bei den Behörden und mache ihnen Probleme … aber sie brauchen die finanzielle Unterstützung unbedingt weiterhin! Es war nicht das erste Mal, dass wir mit die- ser Problematik konfrontiert wurden. Was machen wir damit? • Missionsmannschaft Rotes Meer (MRM) ›››››› Reach Across • Schweizer Indianer Mission (SIM) ›››››› Indicamino • Pilgermission St. Chrischona ›››››› Chrischona International • Vereinigte Sudan-Mission ›››››› Vision Afrika (seit 2011 in die SAM integriert) • Vereinigte Kamerun- und Tschad-Mission (VKTM) ›››››› Sahel Life • Deutsche Missionsgemeinschaft (DMG) ›››››› DMG (DamitMenschenGott begegnen) interpersonal Dabei fällt auf: Alle haben das eineWort weggelassen, das oft negative Assoziationen weckt und unsere Mitarbei- tenden und einheimischen Partner vermehrt zu Zielscheiben macht: Mission. „Mission“ bedeutet Auftrag oder Sendung. Wenn „Mission“ im Namen enthalten ist, sagt dies viel über die Iden- tität eines Werkes aus. Haben diese Werke ihre Identität aufgegeben? Nein, aber sie ist für die allgemeine Öffent- lichkeit nicht mehr auf den ersten Blick ersichtlich. Ist das richtig? NAMEN ändern – IDENTITÄT bewahren Jesus erlebte ein Stück weit eine ähnliche Situation: Er war der Sohn Gottes, hat diese Identität aber öffentlich nie so ganz deutlich gemacht und sich stattdessen Menschensohn genannt – bis er bereit war, zu sterben. Er wusste, dass er mit dem Titel „Sohn Gottes“ zu fest provozieren und sich zur Zielscheibe machen würde, was sein Wirken stark eingeschränkt hätte. Nachdem Petrus im kleinen Kreis der Jünger seine Identität auf den Punkt gebracht hatte, indem er sagte: „Du bist Christus, des lebendigen Gottes Sohn!“, gebot Jesus seinen Jüngern, dies nieman- dem zu sagen (Matthäus 16,16-20). Trotzdem wusste er immer genau, was seine Identität und sein Auftrag, seine Mission waren. Genauso wollen wir als SAM an unserer Identität und unserem Auftrag festhalten. Aber wir müssen in Zukunft noch besser überlegen, was wir in der Öffentlichkeit sagen und wie wir uns nennen. So wird der für viele Jahrzehn- te gute Name „Schweizer Allianz Mission“ wohl einem neuen Namen weichen müssen … damit wir den Auftrag, den wir haben, weiterhin möglichst ungehindert ausführen können. „MISSION“ macht zurZIELSCHEIBE Wenn wir uns umsehen, erkennen wir, dass viele Werke ihre Namen in den letzten Jahren geändert haben:

Jürg PFISTER, Leiter der SAM

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