AUS DEN UNTERNEHMEN
STAUBER GMBH Stahlspezialist rüstet sich für die Zukunft Hartes Geld gegen harten Wettbewerb: aktuelles Motto der Stauber GmbH
W er ganz genau hinhört, nimmt es wahr. Ein feines Ziehen inmitten vieler weiterer Geräusche, die dafür sorgen, dass beim Indus- trieunternehmen Stauber ein Rädchen ins andere greift. Wer Metall, Halbzeuge, Stahlplatten, Edelstahl oder Werkzeugstahl sucht, wird hier fündig. Das Familienunternehmen ist nicht nur Stahlhändler mit 2.000 Quadratmeter großem Roh- materiallager; alles wird auch direkt in der eigenen Fertigung weiterverarbeitet, gesägt, gefräst und geschliffen – ob flaches Standardmaterial oder Fertigungsteile nach Zeichnung. Die Geräuschkulisse zeigt es: Das Geschäft läuft. 1.500 Tonnen Stahl verlassen jähr- lich den Stammsitz in Meckes- heim. Extrem schwankende Stahlpreise und sich ändernde Kundenbedürfnisse machen es dem 1989 gegründeten 30-Mann-Unternehmen jedoch nicht immer leicht. „In den kommenden Jahren wird es große Veränderungen bei den Automobilherstellern ge- ben, zu denen ein Teil unserer Kunden gehört. Materialien werden sich ändern, ebenso wie Produkte, neue Liefer- zeiten müssen berücksichtigt werden“, erzählt Geschäfts- führer Christian Stauber. Auch machen die vielen internatio- nalen Konflikte mit ihren Aus- wirkungen auf die Lieferketten es zunehmend zur Herausfor- derung, immer den richtigen Lagerbestand zu organisieren. So kommt beispielsweise der
Diese Investi- tion soll sich lohnen: Stauber-Chef Christian Stauber mit der neuen Wasser- strahlanlage
Abrasivsand, der dem Wasser- strahl beim Schneiden harter Materialien wie Stahl zuge- mischt werden muss, aus Chi- na, Australien oder den USA. Die Stauber GmbH hat seit Ende 2023 ein neues Ass im Ärmel, um mit diesen Heraus- forderungen besser umzuge- hen: eine Wasserstrahlanlage; Kosten rund 400.000 Euro. „Zwischen Stuttgart und Mann- heim gibt es nur wenige Fertiger mit einer Wasserstrahlanlage“, erklärt Stauber. Dabei lägen die Vorteile auf der Hand. Die Bear- beitungsmaße seien wesentlich größer als bei den meisten Ma- schinen, der Schnitt sauberer und man benötige weniger Nachbearbeitung. „Und dank des Wasserschneidens entste- hen keine thermischen Einflüs- se, somit weniger Verformung, Rissbildung, Materialspannung oder Gefügeveränderung“, er- läutert Stauber.
Die neue Anlage sei nicht nur besonders vielseitig einsetz- bar – sie schneide nahezu jedes Material –, sondern arbeite auch besonders nach- haltig: „Wir müssen keine Schneidmittel austauschen oder nachschärfen und haben dank geringem Verschnitt eine hervorragende Material- ausnutzung“, erzählt Stauber. Er hofft auf große Nachfrage nicht nur seitens der Stamm- kunden. Diese stammen aus dem Maschinenbau, Werk- zeug- und Formenbau, Vor- richtungs- und Apparatebau und der sonstigen metallver- arbeitenden Industrie. „Auch Neukunden profitieren von der Investition, denn unsere neue Anlage ist wie gemacht für die Prototypen- oder Serienproduktion“, betont der Unternehmer. KH
35,4 MILLIONEN TONNEN Rohstahl wurden 2023 Deutschland produziert. Mehr als die Hälfte des Stahlbedarfs decken Bau und Automobil - industrie ab. QUELLE: WIRTSCHAFTS - VEREINIGUNG STAHL
stauberstahl.com
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IHK Magazin Rhein-Neckar 03 | 2024
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