Internationales Know-how für die Kinder- und Jugendhilfe

3.1 ERREICHUNG NEUER AKTEURE (INSTITUTIONEN, FACHKRÄFTE, JUGENDLICHE)

Begründungszusammenhang Nicht zuletzt die sogenannte Zugangsstudie („Die Zugangsstudie zum Internationalen Jugend - austausch: Zugänge und Barrieren“) hat gezeigt, dass die Praxis weit entfernt ist, alle jungen Menschen für eine internationale Lern- und Mobilitätserfahrung zu erreichen. Neben etab- lierten Trägern, die sich in ihrem Selbstverständ-

nis als Ziel und Auftrag der internationalen Jugendarbeit verortet haben, bieten immer mehr Träger der Kinder- und Jugendhilfe internatio­ nale Maßnahmen an. Dennoch bleibt es hier eine Herausforderung, neue Akteure zu gewin- nen und langfristig außerhalb von der kurzfristi - gen Teilnahme an Einzelprojekten nachhaltig im Kontext der Internationalisierung zu verankern.

Gut zu wissen: Hintergründe

– Interessierte Gruppe 2 (11 %): Die Jugendlichen dieser Gruppe sind auslandsunerfahren, aber generell an Formaten des internationalen Jugend­ austauschs interessiert. • Das Interesse der Jugendlichen, an einem Format des internationalen Jugendaustau- sches teilzunehmen, ist generell nicht von ihrer Milieuzugehörigkeit abhängig. Interes- sierte Jugendliche finden sich in allen Milieus. (Grundlage: Modell der SINUS-­ Lebenswelten) • Die IKO-Befragung 4 der Nicht-Teilneh­ mer*innen am internationalen Jugendaus - tausch hat ergeben, dass die Gründe , warum sie bislang nicht an einem internationalen Austauschprogramm teilgenommen haben, sowohl struktureller (u. a. mangelnde Informationen, Annahme über hohe Kosten, Fokussierung der Jugendlichen auf Schuli- sches/Berufliches) als auch individueller Natur (u. a. Ängstlichkeit, Trennungsängste, fehlendes Zeitfenster, Beeinflussung durch Umfeld) sind.

Erkenntnisse aus der aktuellen Forschung – Die Zugangsstudie:

• Es ist davon auszugehen, dass 63 % aller Jugendlichen und jungen Erwachsenen ein potenzielles Interesse an Formaten des internationalen Jugendaustauschs haben: Die Forscher*innen identifizieren drei Grup - pen von Jugendlichen: – Aktuelle Zielgruppe (26 %): Die Jugend - lichen dieser Gruppe, die „Austausch­ erfahrenen“, haben schon mindestens einmal an einem Format des internationa - len Jugendaustauschs teilgenommen. – Interessierte Gruppe 1 (16 %): Diese Gruppe hat bereits an organisierten Auslandsaufenthalten teilgenommen, allerdings noch nicht an einem Format des internationalen Jugendaustauschs. Sie sind grundsätzlich an weiteren Formaten des internationalen Jugendaustauschs interessiert.

4 IKO – Institut für Kooperationsmanagement Regensburg, http://www.iko-consult.de/

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