DRK GB 2021

Ehrenamt

Ehrenamt

anschließend unter Hygiene- schutzmaßnahmen an betroffene Frauen ausgegeben wurden. Im August ging es dann wieder um Kinder. Die Youngster organisier- ten eine Schnitzeljagd auf eigene Faust durch die Mannheimer In- nenstadt. Anhand mehrerer Rät- sel wurden die Kinder durch die Stadt geschickt, denn Detektiv Henry brauchte dringend Unter- stützung für sein Team und wollte seine zukünftigen Assistentinnen und Assistenten natürlich vorab auf Herz und Nieren prüfen. Für die erfolgreichen Spurensucher gab es am Ende eine Schnupper- stunde bei der Rettungshunde- staffel zu gewinnen. Gemeinsam statt einsam Eine weitere Gruppierung der So- zialarbeit sind die Troubadoure, die in der Seniorenhilfe tätig sind. Die Ehrenamtlichen besuchen nor- malerweise wöchentlich Senioren in Mannheimer Wohnanlagen und Heimen, die wenig oder keine fa- miliären oder sozialen Kontakte haben und unter dieser Isolation leiden. 2021 waren diese Besuche wie schon im Vorjahr leider nicht oder nur zeitweise möglich. Tele- fonisch wurde der Kontakt zu den Senioren jedoch weiter gehalten. Der persönliche Kontakt steht normalerweise auch bei den re- gelmäßigen Seniorennachmitta- gen in den Ortsvereinen Hems- bach, Weinheim und Seckenheim im Mittelpunkt. Einige Ortsvereine betreiben zusätzlich eigene Klei- derkammern, in denen Bedürftige gespendete Kleidung erhalten. All diese Angebote konnten 2021 nur eingeschränkt oder gar nicht statt- finden. Unterstützung des Ehrenamts Bei all den Aktivitäten, die im DRK-Kreisverband Mannheim

stattfinden, brauchen die Ehren- amtlichen eine Anlaufstelle, die ihnen mit Rat und Tat zur Seite steht. Unterstützung benötigen die Ehrenamtlichen vor allem bei administrativen und organisato- rischen Tätigkeiten, z.B. bei der Verwaltung der Helfenden, bei der Planung und Durchführung von Veranstaltungen sowie der Einhaltung gesetzlicher sowie verbandsinterner Vorschriften und Bestimmungen. Die Ehren- amtskoordinationsstelle unter- stützt einerseits das klassische Ehrenamt und engagiert sich an- dererseits als maßgeblicher An- sprechpartner für alle Ehrenamt- lichen der Flüchtlingshilfe. Zentral ist dabei die Verknüpfung der unterschiedlichen Tätigkeitsbe- reiche und Gruppierungen. Egal, ob Rotkreuzler, Asylkreise in den Gemeinden oder ungebundene Helfer, alle finden hier eine An- laufstelle, an die sie sich mit ih- ren Fragen und Anliegen wenden können. Die Betreuung und Verwaltung der Fördermitglieder sowie die Abrechnung der Beiträge und de- ren Verteilung an die Ortsvereine sind ebenfalls Aufgaben, die das Hauptamt in Abstimmung mit den Ortsvereinen übernimmt. Etwa zehn Prozent der Ortsvereine ver- waltet zusätzlich aus historischen Gründen eigene Fördermitglieder- daten direkt im Ortsverein. Damit Fördermitglieder, Unterstützer und Hausnotrufkunden über die Aktivitäten des Kreisverbandes Mannheim auf dem Laufenden bleiben, erhielten sie 2021 zwei reguläre Ausgaben des News- letters „DRK aktuell“ und ein Sommermailing, in dem ein im- merwährender Kalender als Dan- keschön für die Unterstützung während der Corona-Zeit enthal- ten war.

Projekt „Missing Maps“ des DRK- Bundesverbandes. Das DRK hat viele Mitglieder, die im Ausland tätig werden. Oft sind sie in Ge- bieten tätig, die nicht kartiert sind. Um diese Lücke zu schließen, hat der Bundesverband das „Missing Maps“-Projekt ins Leben geru- fen. In einer zweieinhalbstündi- gen Online-Veranstaltung wurden auch im Kreisverband Mannheim mit ca. acht Teilnehmern über ein browserbasiertes System Gebiete kartiert, die bisher noch nicht er- fasst wurden. Im März nutzen die Youngster außerdem die Zeit für die Impulsgeber/innen-Schulung der Traumschmiede. Hier erhielten sie anhand des Akronyms „ZAU- BERSTAB“ Tipps zur Förderung der Selbstwirksamkeit von Kindern und Jugendlichen. Wenn nicht in Präsenz, dann eben online. Das dachten sich die Youngster im April und veranstal- teten mit dem Generationentreff Waldhof-West eine Online-Lese- stunde für Kinder mit Migrations- hintergrund. Die Youngster lasen zwei Geschichten vor und bauten auch einige Mitmachspiele zur Aktivierung der Kinder ein. Diese machten bei den interaktiven Ge- schichten begeistert mit. Im Mai kooperierte der DRK-Kreisver- band Mannheim mit zeitraumexit angesichts des Frauenfestivals „BodyLeaks“, um auf Perioden- armut in Deutschland aufmerk- sam zu machen. Aufgrund von Obdachlosigkeit und Geldmangel haben viele Frauen Schwierigkei- ten, sich Menstruationsprodukte zu besorgen. In verschiedenen dm-Märkten in Mannheim gab es eine „Kauf-eins-mehr“-Aktion, bei der Menstruationsprodukte gespendet werden konnten. Da kamen die Youngster ins Spiel und sortierten die zahlreichen eingegangenen Spenden, die

Für andere da sein – die Wohl- fahrts- und Sozialarbeit Menschen besuchen, die kaum soziale Kontakte haben, eine Gym- nastikgruppe oder einen Begeg- nungstreff initiieren, älteren Men - schen ein Buch vorlesen, bedürftige Menschen mit Kleidern versorgen, Flüchtlinge in ihrem Alltag begleiten – all das und vieles mehr machen die Ehrenamtlichen in der Wohl- fahrts- und Sozialarbeit des DRK. Integration von Kindern und Jugendlichen Das Youngster-Team engagiert sich seit 2014 schwerpunktmäßig für Flüchtlingskinder und -jugend- liche. In Mannheim und Teilen des Rhein-Neckar-Kreises organisiert es normalerweise Spiel- und Inte- grationsangebote. Dazu gehören gemeinsame Ausflüge, Backen, Schlittschuhlaufen und vieles mehr. Die Idee ist, beim gemeinsamen Spielen und bei Unternehmungen Vertrauen aufzubauen und den Kindern und Jugendlichen durch niedrigschwellige Angebote bei der Integration in ihrer neuen Um- gebung zu helfen. Dabei ist es den „Youngstern“ wichtig, etwas „mit“ den Flüchtlingskindern und nicht nur „für“ sie zu tun. Im vergangenen Jahr waren die Youngster erneut aufgrund von Corona in ihren üblichen Aktionen eingeschränkt und suchten nach neuen Tätigkeitsfeldern. Fast das ganze Jahr hindurch waren jeweils drei Youngster am Wochenende im Gesundheitsamt Mannheim tä- tig, um dort das Fallmanagement zu unterstützen. Es wurden Anga- ben zu Corona-Fällen (Anschriften, Abstrichtage, Quarantäne-Zeiten, Symptome etc.) in das System des Gesundheitsamtes Mannheim und des RKI eingetragen bzw. mit ihm abgeglichen. Im Februar be- teiligten sich einige Youngster am

Ausblick in die Zukunft

D ie Basis für die zukünftige Ausrichtung des Ehrenamts ist eine noch effektivere Vernet- zung der ehrenamtlichen Tätigkeitsbereiche. So können Ressourcen gemeinsam genutzt, Informa- tionen ausgetauscht und einzelne Helfende ent- lastet werden. Diese Vernetzung wird von techni- scher Seite durch die Speakap gefördert. Darüber hinaus stärkt das Projekt „Ehrenamt 4.0“ den Austausch und die Zusammenarbeit über Grup- pierungen hinweg. In 2022 soll es fortgeführt und weiter ausgebaut werden. Die Corona-Pandemie und die Flutkatastrophe haben einmal mehr gezeigt, dass man sich auf die Ehrenamtlichen im DRK-Kreisverband Mannheim verlassen kann. Das DRK steht Städten und Ge- meinden insbesondere in Krisenzeiten als Partner zur Seite. Schnell auf Katastrophen zu reagieren und kreative Lösungen zu finden, wenn das üb- liche Vorgehen nicht mehr funktioniert, zeichnet all unsere Gemeinschaften aus. Den Ehrenamtlichen gebühren ein großer Dank und die höchste Aner- kennung für das geleistete Engagement in diesen herausfordernden Zeiten.

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