DRK GB 2021

Rettungsdienst

Rettungsdienst

training angeboten. Auf einem Verkehrsübungsplatz konnten die Mitarbeiter mit den Ret- tungsmitteln außergewöhnliche Situationen trainieren, um die Si- cherheit im täglichen Einsatz zu erhöhen. Ein weiterer wichtiger Bestandteil unserer Fortbildungen sind die Einweisungen in Medizinproduk- te. Wir haben es mittlerweile ge- schafft den Standard zu setzen, dass jeder Mitarbeiter jährlich an solch einer Einweisung teilnimmt. Ergänzt wird dieser Fortbildungs- tag durch eine Sicherheitsunter- weisung für die Arbeit in unserem Betrieb. Aufgrund der pandemie- bedingten Begrenzung von Teil- nehmern haben wir im vergan- genen Jahr insgesamt 18 solcher Fortbildungstage angeboten. Im Oktober war es möglich, die Jahresfortbildung in Präsenz durchzuführen. Hier nehmen alle Mitarbeiter des Rettungs- dienstes teil. Diese Fortbildung umfasst vier Blöcke mit jeweils drei Fortbildungstagen. Die diesjährigen Inhalte waren ab- wechslungsreich und hatten vor allem medizinische Inhalte. Wir konnten unsere Mitarbeiter auf die neuesten Standards im Um- gang mit neurologischen Patien- ten schulen. Dies war möglich durch die tatkräftige Unterstüt- zung der Neurologischen Klinik der Universitätsmedizin Mann- heim. Frau Dr. Carolin Hoyer schulte die Mitarbeiter jeweils einen ganzen Ausbildungstag. Ein weiterer Tag wurde durch unsere Psychologin im Ret- tungsdienst durchgeführt. Es wurden entsprechende Inhal- te an die Teilnehmer vermittelt. Ein ausführliches Praxistraining mit unterschiedlichen Stationen, betreut durch unsere Praxisan-

leiter, zeigte erneut, dass die Durchführung der Maßnahmen sowie die Arbeit miteinander hervorragend funktionieren. Die Lehrrettungswache hatte die Möglichkeit, in Zusammenarbeit mit der Rettungsdienstleitung und dem Qualitätsmanagement das interne Audit der Stroke Unit der UMM zu begleiten. Wir er- klärten die Schnittstellen zum Rettungsdienst und gaben einen ausführlichen Einblick in die elek- tronische Voranmeldung per Ni- dapad. Unsere Praxisanleiter unterstütz- ten wieder tatkräftig bei den Prü- fungen der Notfallsanitäter an den DRK Landesschulen. Eine Teilnahme an der Messe Jobs for Future erfolgte im Sep- tember, erstmalig konnten wir uns an einem gemeinsamen Stand mit der Mannheimer Akademie für soziale Berufe präsentieren und haben alle sehr von dieser engen Zusammenarbeit profitiert. Qualitätsmanagement Im ersten Quartal fand das fünf- te Überwachungsaudit durch die TÜV Süd GmbH statt. Der exter- ne Blick auf unser Qualitätsma- nagementsystem und die hieraus resultierenden Anregungen bie- ten uns immer wieder Chancen zur Weiterentwicklung. Auch wir konnten als Team mit der Rettungsdienstleitung, der Leitung Lehrrettungswache und dem Qualitätsmanagementbe- auftragten unseren Koopera- tionspartner Universitätsmedizin Mannheim bei der Zertifizierung der Stroke Unit unterstützen. Durch die Entwicklung der di- gitalen Schnittstellen zwischen

Rettungsdienst und Krankenhaus profitieren die Patienten von unkomplizierter und schneller Daten- übertragung ins Krankenhaus. Das Verbesserungs- und Vorschlagswesen wird re- gelmäßig genutzt. Im vergangenen Jahr wurden er- neut mehr als 50 % der eingegangenen Vorschläge umgesetzt. Durch den nahen Kontakt zu unseren Mitarbeitern freuen wir uns immer wieder über die Konstrukti- vität und den Drang der Mitarbeiter unseren Ret- tungsdienst weiterzuentwickeln. Gegen Ende des Jahres wurde unser NEF-Standort am Theresienkrankenhaus Mannheim mit einem NI- DApad, zur digitalen Dokumentation von Einsatzda- ten und zur beleglosen Abrechnung ausgestattet. Aufgrund der guten Zusammenarbeit mit den Ver- antwortlichen des Theresienkrankenhauses konn- te das Projekt innerhalb von kurzer Zeit umgesetzt und in Betrieb genommen werden. Gemeinsam mit den anderen Rettungsdienstor- ganisationen und Krankenhäusern im Rettungs- dienstbereich Mannheim wurde eine Arbeitsgruppe geschaffen, um die Übertragung von erhobenen Daten und Informationen des Rettungsdienstes an die Krankenhäuser weiterzuentwickeln. Auch in der Rettungsdienstverwaltung wurde die Digitalisierung weiterentwickelt: Zur vereinfachten Recherche wurde den Kollegen aus der Faktura ein digitaler Zugang zu den relevanten Einsatzdaten geschaffen. Die Rettungsmittel wurden mit Smartphones ausge- stattet. Hierdurch sind sowohl medizinisch relevan- te Apps für unsere Mitarbeiter verfügbar als auch ein zentral verwaltetes Kontaktbuch. Im Bereich der Medizinprodukte wurde beschlos- sen, dass die Beatmungsgeräte Medumat Trans- port (welche aktuell auf unseren NEF vorgehalten werden) durch Medumat Standard 2 (welche aktuell auf unseren RTW vorgehalten werden) ersetzt wer- den. Somit sind zukünftig sowohl auf RTW als auch auf NEF die gleichen Geräte und es entsteht eine verbesserte Anwendersicherheit. Es wurde begonnen die EKG durch neue, leichtere Modelle „C3T (Slim)“ der Firma Corpuls zu ersetzen.

Die neue Gerätegeneration verfügt außerdem über einen Touchscreen. Zum Jahreswechsel 2021 ist die neue DIN 1789 in Kraft getreten. Diese besagt, dass elektrohydrauli- sche Tragesysteme verwendet werden sollen. Die Umsetzung haben wir bereits vor Inkrafttreten der neuen Verordnung begonnen, unsere ersten Ret- tungsmittel mit elektrohydraulischer Trage wurden im November 2020 in Betrieb genommen. Psychosoziale Notfallversorgung Dieses Jahr durften wir eine neue Mitarbeiterin in der Verwaltung des Rettungsdienstes begrüßen. Frau Daniela Bollschweiler M.Sc. unterstützt die Mitarbeitenden des Fahrdienstes und der Verwal- tung seit Oktober 2021 in den verschiedensten psy- chologischen Fragestellungen im Bereich PSNV-E (Psychosoziale Notfallversorgung Einsatzkräfte). Als Einstieg in ihre Tätigkeit übernahm sie einen Tag im Rahmen der Fortbildungswoche 2021 Mitte Oktober. Diese spontane Gelegenheit nutzte Frau Bollschweiler sofort tatkräftig und konnte nach wenigen Tagen im Beruf bereits für ausgefallene Dozenten einspringen. Im Rahmen dieser Fortbil- dungswoche brachte sie den Mitarbeitenden den Umgang mit kritischen Ereignissen, Wissen über Traumafolgestörungen und Alkoholkonsum und ei- nige weitere Themen näher. Das Wissen über den Umgang mit sich selbst nach einem kritischen Er- eignis ist ein wichtiger Baustein in der Prävention psychischer Erkrankungen und damit ein zwingend erforderlicher Baustein, um lange Krankenstände aufgrund psychischer Erkrankungen zu verhindern. Das Wissen über den Umgang mit sich selbst ist außerdem in Form eines Leitfadens zusammenge- fasst worden, der nun auch den Mitarbeitenden zur Verfügung steht. Angepasst an den Bedarf des Rettungsdienstes ist sie nun dabei einen wissenschaftlich fundierten In- terventionsplan mit umfassenden Präventions- und Nachsorgeangeboten zu erstellen, der die neusten Erkenntnisse der Forschung in konkrete Lösungs- vorschläge transferiert. Eine relativ neue Aufga- benstellung im Bereich der Psychologie. Ziel ist es hierbei den Mitarbeitenden sowohl praktische Hilfe als auch theoretisches Wissen an die Hand zu ge- ben, das sie im Umgang mit den psychischen Be- lastungen aufgrund ihrer Arbeit im Rettungsdienst,

Lehrrettungswache / FSJ / Praxisanleiter

Die Leitung der Lehrrettungswa- che hat mittlerweile ein starkes Team von 12 Praxisanleitern zur Unterstützung auf den Rettungs- wachen. Die Praxisanleiter neh- men am Schichtbetrieb teil und können die Auszubildenden da- durch direkt vor Ort betreuen. Eine außergewöhnliche und spannende Zusatzqualifikation absolvierte unser Praxisanleiter Team bereits im Frühjahr 2021. In Zusammenarbeit mit dem ZI Mannheim (Zentralinstitut für seelische Gesundheit) fand ein Online Lehrgang zur Ausbildung zum MHFA statt. MHFA steht für = Medical – Health – First – Aid, eine Erste-Hilfe für die Seele. Für die Zusammenarbeit mit den Auszubildenden sind fundierte Kenntnisse in diesem Bereich enorm wichtig. Es gab Einblicke in die unterschiedlichsten Arten von psychischen Störungen / Erkrankungen sowie wichtige Grundlagen zur Gesprächsfüh- rung im Umgang mit Betroffe- nen. Des Weiteren erlangten drei Mit- arbeiter die Zusatzqualifikation zum Sicherheitsbeauftragen. Aufgrund der Pandemie wurde im Jahr 2020 bundesweit die 30-stündige Fortbildungspflicht für Rettungsdienstpersonal aus- gesetzt. Im vergangenen Jahr war dies glücklicherweise nicht mehr der Fall und wir hatten die Möglichkeit, wenn auch nicht wie gewohnt, verschiedene Fortbil- dungsangebote anzubieten. Zu Zeiten der hohen Inzidenzen haben wir in Zusammenarbeit mit dem Fuhrparkmanagement 14 Termine zum Fahrsicherheits-

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