IJAB journal 1|2022: Nachhaltig unterwegs

IJAB journal 1|2022

Netzwerk für Umweltbildung

In den letzten Jahren haben wir unser Mandat erweitert, um andere Orga - nisationen zu erreichen und deren Kapazitäten zu erhöhen, indem wir das Environmental Literacy Network (ELN), ein Netzwerk europäischer zivilgesellschaftlicher Organisati - onen und Kommunen, gegründet haben. Als Sekretariat dieses Netz - werks bieten wir Schulungen zum Kapazitätsaufbau an, darunter Schu - lungen für Ausbilder*innen und Workshops zur Beobachtung und Evaluation von Bildungsaktivitäten, Interessenvertretung, Mittelbeschaf -

fung und Kommunikation für Mitarbeiter*innen und Freiwillige der Mitgliedsorganisationen. Derzeit haben wir mehr als 50 Mitgliedsorganisationen, und das ELN steht allen Verbänden, Stiftungen, Nichtregierungsnetz - werken und -plattformen, Berufsverbänden, Stadträten und Gemeinden sowie Jugendorganisationen offen, die Schulungs- und Sensibilisierungsmaßnahmen im Bereich Umwelt und Klimawandel organisieren. YUVA arbeitet auch aktiv daran, Organisationen und Praktiker*innen, die im internationalen Jugendaus - tausch und in der Jugendarbeit tätig sind, im Rahmen des LEMOCC-Projekts „klimakompetent“ zu machen. Kürzlich haben wir im Rahmen des SMALEI-Projekts mit der Ent - wicklung einer Nachhaltigkeitsmatrix für Organisationen der Erwachsenenbildung begonnen. Ein praktischer Leit - faden und ein Bildungsprogramm werden für Organisa - tionen entwickelt, die ihr Handeln verändern wollen.

Die Methodik von YUVA ist von der modernen Ökopä - dagogik-Bewegung beeinflusst. Wir wollen Bildungspro - gramme schaffen, die die Überschneidung von sozialen, politischen, wirtschaftlichen und ökologischen Syste - men hinterfragen. Richard Kahn fasst die Ökopädagogik in drei Dimensionen zusammen: Die „kosmologische“ Dimension konzentriert sich darauf, wie Ökokompetenz, also das Verständnis der lebenserhaltenden natürlichen Systeme, die Weltsicht der Menschen verändern kann. So können beispielsweise Annahmen über das Recht der Gesellschaft, die Natur auszubeuten, in ein Verständnis für die Notwendigkeit eines ökologischen Gleichgewichts umgewandelt werden, das die Gesellschaft auf lange Sicht unterstützt. Die technologische Dimension hat zwei Aspekte: Kritik an den umweltschädlichen Technologien, die zur bisherigen Entwicklung beigetragen haben, sowie an einigen, die unter dem Vorwand der nachhaltigen Ent - wicklung eingesetzt oder missbraucht werden, und die Förderung sauberer Technologien, die das ökologische und soziale Gleichgewicht nicht beeinträchtigen. YUVA versucht, jungen Menschen Möglichkeiten zu eröffnen, sich über das Problem und die Lösungen zu informieren und Wege zu finden, selber Teil des Wandels zu sein.

Kontakt Erdem Vardar Gründungsdirektor von YUVA Mail: erdem.vardar@yuva.org.tr Web: http://yuva.org.tr

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