IHK-Magazin Ausgabe 06/2022

AUS DER IHK

CORONA-EINBRUCH NOCH NICHT AUFGEHOLT Der Umsatz im Einzelhandel in Mio. Euro im IHK-Bezirk 2018-2022

7.729,1

7.800

-5,9 %

7.618,5

7.600

7.275,3

7.400

7.200

6.962,9

6.873,8

7.000

6.800

6.600

6.400

Postleitzahlgebiet 68161, zeigt einen um 24,5 Prozent gesunkenen Einzelhandelsum- satz und eine um 28 Prozent gesunkene Kaufkraftbindungs- quote an. „Hier muss die Poli- tik dringend gegensteuern und insbesondere für eine bessere Erreichbarkeit sorgen“, mahnt der IHK-Präsident. In Heidelberg bleibt es da- bei, dass mehr Kaufkraft der eigenen Bevölkerung abfließt, als Kaufkraft von außerhalb am Standort gebunden wird. Die Kaufkraftbindungsquote verharrt mit 96 Prozent das zweite Jahr in Folge unter 100 Prozent und kann damit rech- nerisch nicht die Kaufkraft der eigenen Bevölkerung vor Ort binden. „Verwaltung, Politik und Unternehmen in Heidel- berg sollten in den kommenden Jahren gemeinsam die Trend- wende schaffen und wieder mehr Kaufkraft in den statio- nären Einzelhandel leiten“, so Schnabel. Die Stadt am Neckar hat mit 1,2 Milliarden Euro einen Anteil von über 15 Pro- zent am erwarteten Umsatz im stationären Einzelhandel des IHK-Bezirks. Im Vergleich aller deutschen Städte mit 100.000 bis 200.000 Einwohnern bedeutet ein solcher Gesamt-

Insgesamt beläuft sich der Einzelhandelsumsatz auf voraussichtlich 7,3 Milliarden Euro, in Mannheim auf 2,6 Milliarden Euro. „Derzeit fließt mehr als jeder dritte Euro, der in der Region im Handel aus- gegeben wird, in Mannheimer Geschäfte. Die Entwicklung ist jedoch rückläufig. Verwal- tung und Politik vor Ort sind gefragt, zusammen mit den Unternehmen dafür zu sorgen, dass Mannheim weiterhin für Kunden attraktiv bleibt“, sagt der IHK-Präsident mit Blick auf die nachlassende Bedeu- tung Mannheims als zentraler Handelsstandort der Region. In der Quadratestadt sinkt die Kaufkraftbindungsquote von 118 Prozent auf 115 Prozent. Im Ranking der umsatz- stärksten Postleitzahlbezirke bundesweit liegt die Mann- heimer Einkaufsmeile mit der Postleitzahl 68161 noch auf einem bemerkenswerten Rang 11 von 8.170. „Bei allen Un- sicherheiten bleibt Mannheim ein wichtiger Handelsstand- ort, der überregional Kaufkraft bindet. Umso wichtiger ist es nun, die Unternehmen in der Innenstadt nicht weiter zu belasten“, so Schnabel. Denn ein Blick auf die Innenstadt,

umsatz einen Platz nahe an den Top 10 (Rang 13 von 40). Kaufkraftzahlen beziehen sich auf die Gesamtsituation in den jeweiligen Gebieten über alle Teilbranchen des Handels. Ein- kaufszentren und Fachmarkt- zentren am Stadtrand mit guter Erreichbarkeit oder neue bzw. expandierende Lebensmittel- märkte können ebenso für steigende Umsatzkennzahlen sorgen wie für gut frequentier- te Innenstädte. „Dies wird zum Beispiel in Schwetzingen, Wall- dorf und Hockenheim deut- lich. Alle Städte haben eine Kaufkraftbindungsquote von deutlich über 100 Prozent und profitieren von umsatzstarken Angeboten im Bereich Möbel, Heimwerken und Sport in Ge- werbegebieten außerhalb des Stadtkerns“, erklärt Schnabel. Unter den analysierten Ober-, Mittel- und Unterzentren weist Ladenburg erstmals seit Beginn der IHK-Veröffentlichungen den Top-Wert der einzelhan- delsrelevanten Kaufkraft pro Kopf auf. In der Römerstadt haben die Menschen mit 7.963 Euro durchschnittlich einen Euro mehr zum Einkaufen zur Verfügung als am bisherigen Spitzenstandort Weinheim.

Zentrale Faktoren für den Einzel- handel vor Ort sind die gute Erreich- barkeit sowie eine handels- freundliche Kommunal- politik.“ IHK-Präsident Manfred Schnabel

Die IHK-Kaufkraft - analyse ist abrufbar unter

ihk.de/rhein- neckar/kauf- kraftanalyse

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