Mein Haus & Grund - Lebensräume gestalten

Mein Haus & Grund - das Magazin für Grundeigentümer Es bietet privaten Grundeigentümer einen vielfältigen, interessanten und abwechslungsreichen Themenmix aus Reportagen, Interviews und Expertentipps rund um die Immobilie.

Mein Haus &Grund Eigentum. Schutz. Gemeinschaft. Schleswig-Holstein

Neues Schaffen unter alten Dächern Vom Resthof zum Wohnhof Wo Hanseaten den Sommer verbrachten Wohnen und Arbeiten im ehemaligen Sommerhaus Mitten drin und hoch aktiv Normalhaus wird zum „Lebens-Raum“

Lebensräume gestalten

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Editorial

Liebe Leserinnen und Leser,

Eigentum schafft Freiheit. Das hört sich etwas hochtrabend an, ist aber zutreffend. Die eigene Immobilie kann man frei nach seinen Vorstellungen verändern, modernisieren oder – wenn es sein muss – auch sanieren. Mit anderen Worten: Man kann Lebensräume gestalten, weil ein Wohnge- bäude Menschen – dem Eigenheimer wie dem Mieter – eine Unterkunft bietet: Raum zum Leben. Der Phantasie und der Kreativität sind dabei kei- ne Grenzen gesetzt, höchstens durch den Geldbeutel oder aufgrund von Regelungen. Wie viel Freude und Liebe Eigentümer dabei entwickeln, Le- bensräume zu gestalten, möchten wir Ihnen in der neuen Ausgabe unseres Magazins „Mein Haus & Grund“ darstellen. Wir begleiten Haus & Grund- Mitglieder dabei, wie sie Wohnungen und Häuser umgebaut, erweitert oder modernisiert und damit etwas Besonderes geschaffen haben. Haus & Grund stand diesen Mitgliedern nicht nur zur Seite, um neugierig über die Schulter zu schauen, sondern um mit Rat und Tat zu helfen. So bereitet der neue Lebensraum nur Freude statt Sorgen.

Wir wünschen jedenfalls viel Spaß bei der Lektüre!

Herzlichst

Hans-Henning Kujath Verbandsdirektor

Alexander Blažek Vorsitzender

23

Noch eins drauf gesetz t 15

Advertorials Ein Amerikaner in Paris ............. 40 Für zusätzlichen Schutz sorgen .. 46 Naturkost ...................................... 54

Lebens- läufe einer Wohnung

Wo Hanseaten den Sommer verbrachten 18

Neues schaffen unter alten Dächern

10

Hier geht‘s ums Reet 26

34

Standpunkt

30

Chef.Koch.Tipp. 50

Mitten drin und hoch aktiv

INHALT |  5

INHALT

Fakt

Menschen

6

39 Daniel Karasek

Die Zahl der Ausgabe und was sich dahinter verbirgt

Das Wichtigste in der Welt

42 Zehn Fragen

Titelthema: Lebensräume gestalten

Ein Mädchen über sein Zuhause

Ratgeber

10 Neues schaffen unter alten Dächern Vom Resthof zum Wohnhof

44 Rechtstipp

Modernisierung! Und wer zahlt?

15 Noch eins drauf gesetzt Hier gibt es was aufs Dach

48 Verbrauchertipp

Modernes Wohnen und Klimaschutz

18 Wo Hanseaten den Sommer verbrachten

Wohnen und Arbeiten im ehemaligen Sommerhaus

Verschiedenes

50 Chef.Koch.Tipp.

23 Lebensläufe einer Wohnung Wenn Wohnungen mit ihren Bewohnern altern

Gastgeberin mit Leidenschaft

57 Mitglied werden

Wie es geht, warum es sich lohnt

26 Hier geht‘s ums Reet

Sanierung wird zur Vollzeitaufgabe

58 Impressum

30 Mitten drin und hoch aktiv Normalhaus wird zum „Lebens- Raum“

Standpunkt

34 Dem Bauherrn beistehen Vor allem geht es um die Bauqualität

6 ZAHL DER AUSGABE

2,4% Die Zahl der Ausgabe

weniger Baugenehmigungen von Wohnun- gen gab es im 1.Halbjahr 2019 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Das waren zwar 136.300 Stück, aber angesichts der Nach- frage dürften es gern ein paar mehr sein.

Wie das auch im Bestand gelingen kann, soll Ihnen diese Ausgabe unseres Magazins zeigen.

Ehemaliges Sommerhaus

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Lebensräume Was kann man aus einem vormals landwirtschaftlich genutzten Gebäude so alles machen? Dazu braucht es Ideen, Geduld und Ausdauer. Vor allem aber Liebe zur Immobilie. Besuchen Sie mit uns einen Resthof, der so zur Heimat vieler Menschen wurde S.10 .

Resthof in Barsbek

gestalten

Ganz oben angekommen. Dort wohnt die junge Frau auf dem Titelfoto S.15 . So lebt eine Wohnung wieder auf S.23 . Wie ein junges Paar aus einem Familienerbe sich eine Existenz und anderen Wohnungen für den Urlaub schafft S.30 .

Neues schaffen unter alten Dächern

TITELTHEMA   11

Etwa 15 Kilometer nordöstlich von Kiel liegt ein kleines Dorf. Barsbek ist sein Name. Es ist durchweg landwirtschaft- lich geprägt, obwohl es an einer der Hauptrouten des Naherholungsverkehrs zur Ostsee liegt. Inmitten von weiteren, schön erhaltenen oder wieder herge- richteten Gebäuden, die ihren landwirt- schaftlichen Ursprung nicht verleugnen können, liegt das Anwesen der Familie Laabs. Sie sind keine „Eingeborenen“, obwohl sie sich eigentlich fast schon so fühlen könnten. Roswitha Laabs, sie wird uns über das Anwesen führen, wohnt mit ihrem Mann seit 1992 hier. Die Heilpraktikerin lebte und arbeitete lange in Berlin. Ihr Mann tut das nach wie vor, ist aber am Wochenende eben- falls in der Propstei. Im Dezember 1991 haben sie den Resthof erworben und sind seit dem Sommer des darauffol- genden Jahres dabei, diesen zu sanieren und eindrucksvoll zu erweitern. Zieht man in Betracht, dass die Gebäu- de aus dem Ende des 19. Jahrhunderts stammen und im Gegensatz zu heute überwiegend nicht zu Wohnzwecken dienten, sondern eben als Bauernhof, kann man nicht nur von einem Groß- projekt sprechen, sondern von echter Schaffung neuer Lebensräume. >>

Vom Resthof zum Wohnhof

Ehemals landwirtschaftlich genutzte Ge- bäude haben ihren eigenen Reiz. Dienten sie ursprünglich vor allem dem Lebens- unterhalt, finden sie heute eine neue Nu - zung. Sie bieten Wohnraum für Familien und Freiraum für persönliche Interessen. Doch es steckt auch viel Arbeit darin.

Maurerarbeiten haben zu großen Teilen Fachfirmen ausgeführt. „Sonst haben wir aber sehr viel selbst gemacht“, be- richtet Roswitha Laabs. Mit „wir“ sind natürlich neben dem Ehepaar Laabs auch die Kinder gemeint. Ihre Tochter, Landessiegerin bei der Anfertigung des Gesellenstücks im Tischlerhandwerk, half tatkräftig mit. Holzbearbeitung ist für sie und ihren Mann, der auch hand- werklich vorgeprägt ist, kein Problem. Ihre Wohnung war übrigens früher mal der Schweinestall. Hiervon ist, abge- sehen von den äußeren Baumaßen und dem Rotklinker, nichts mehr zu erahnen. Hinter den Mauern verbergen sich heute zwei Wohnungen, die auch

erhalten. Das sieht man ganz besonders gut in der riesigen Küche des Hauptge- bäudes, wie sie auf größeren Bauern-

Denn nicht nur das Ehepaar Laabs wohnt dort, sondern auch die Tochter mit ihrer Familie. Zwei weitere Woh- nungen sind vermietet. Eine steht kurz vor der Fertigstellung. Es muss schon sehr viel Energie, Tatkraft und Zuversicht dazu gehören, in ein solches Mammut- projekt nicht nur einzusteigen, sondern es über nun fast drei Jahrzehnte durch- zuhalten. Auf jeden Fall aber kann sich das Ergeb- nis sehen lassen. Aus den ehemaligen Wohnräumen im alten Bauernhaus sind große, luftige und moderne Wohnun- gen entstanden. Das heißt: Modern, aber der alte Charakter blieb doch

Ganz ohne Fachleute geht es nicht

höfen üblich waren. Besonders auffällig dort ist der komplett erhaltene, sehr schöne Terrazoo-Fußboden. Andere charmante Details wie Wintergarten oder die Ziergiebel an der Außenfassade wurden entweder komplett restauriert, oder sachgerecht erneuert. Natürlich geht das nicht ganz ohne Fachleute. Die Statik, das Dach, Zimmerer- und

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in einem ganz modernen Neubau liegen könnte. Die lange Bauphase scheint kein Problem gewesen zu sein. Eine echte Durchhängerphase habe es nie gegeben, sagte Roswitha Laabs. Das unterscheidet sie von ihren Vorgängern als Eigentümer, die nach bereits drei Jahren die begonnene Sanierung aufge- geben hatten.

Es gab keine Durchhängerphase

So zeigt sich mit diesem Projekt zugleich der Wandel in unserer Gesellschaft, besonders im ländlichen Bereich. >>

Die große alte Bauernküche ist Mittelpunkt dieser Wohnung geblieben – bestens erhaltener Terrazzoboden inklusive. Moderner Wohnkomfort und bauliche Reminis- zenzen an vergan- gene Tage lösen sich ab (oben). Das Gesellenstück der Tochter, ein Einbau- schrank, ziert deren Wohnung (rechts). Gemütlich auch die kleine Wohnung im Dachgeschoss (unten).

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Bauernhöfe mit kleinteiliger Viehhaltung hatten keine Chance mehr. Durch die Schaffung neuer Lebensräume wie hier bekommen sie aber wieder ein neues Leben eingehaucht und können weitere Jahrzehnte überdauern. Sie bleiben damit Zeugen von Bau- und Lebens- kultur auf dem Lande, wenn auch in abgewandelter und modernerer Form. Doch ist ein solcher Wandel nicht le- bensfremd, es hat ihn immer gegeben. Da, wo der Hof der Familie Laabs stand, hatte früher einmal ein wesentlich älteres Gebäude gestanden. Als es dann den Anforderungen an einen modernen bäuerlichen Betrieb nicht mehr ent- sprach, wurde es ersetzt. Der Initiative unseres Haus & Grund-Mitgliedes ist es nun zu verdanken, einen Zeitzeu- gen zu retten, ein intaktes Ortsbild zu bewahren und darüber hinaus für viele Menschen wunderbaren Wohnraum in einer Landschaft zu schaffen, in der andere Urlaub machen. Fertig ist ein solches Projekt wohl nie. Das sehen wir an einigen Räumen, die sich doch im Rohbauzustand befinden. Was aber nicht weiter auffällt, denn Platz gibt es genug, behagliche Zimmer ebenfalls, die Sanitäreinrichtungen sind überall modern, ja luxuriös und auch die Heizung ist auf einem aktuellen Stand. Nur im Bereich der Hofauffahrt steht eine alte Scheune, die erahnen lässt, wie alles einmal ausgesehen hat. Mit ihren Ausmaßen ist sie ein überdimensi- onaler Abstellraum und zugleich Werk- statt für alle möglichen Arbeiten. Auch sie soll noch hergerichtet werden. „Die Arbeit geht uns im Moment noch nicht aus“, ist sich die Eigentümerin sicher. So bleibt ihr manchmal etwas wenig Zeit, den schönen Innenhof mit seinem Springbrunnen zu genießen. Wenn aber doch, dann mit dem guten Gefühl von großer Zufriedenheit. << Noch lange nicht fertig

Kraft schöpfen am Springbrunnen: Roswitha Laabs, wenn sie gerade einmal nicht mit handwerklichen Arbeiten beschäf- tigt ist. Doch auch im Inneren der Wohnungen kommt man zur Ruhe oder kann geräuschinten- siveren Hobbies nachgehen, ohne andere zu sehr zu stören.

Noch eins drauf gesetzt

Hier gab es was aufs Dach

Auch dort, wo eigentlich gar kein Platz zu sein scheint, kann man neue Wohnungen schaffen. Der Ausbau von Dachgeschossen ist ein praktikabler Weg dahin.

Einzelhandel tätig. Sie möchte weiter- kommen und bereitet sich zurzeit in einer Abendschule auf ihr Abitur vor.

Insgesamt hatte Herbert Nottelmann über 270.000 Euro investiert. Nicht nur für zwei neue Wohnungen im Dach- geschoss, sondern auch für 36 neue Fenster, eine neue Heizung und die Dämmung der Fassade auf der Hofseite. Soweit also zur Vorgeschichte. Seit 2016 gibt es nun „ganz oben“ zwei neue, jeweils rund 45 Quadratme- ter große Wohnungen. Dort, wo vorher Gerümpel abgestellt wurde und dank schlechter Isolierung die Wärme aus dem Obergeschoss verloren ging, leben nun zufriedene Mieter. Eine davon ist Adriana Kachel. Die 23-Jährige ist im

Über das gleiche Projekt ein zweites Mal zu berichten, sollte man nur dann machen, wenn es sich lohnt. Vielleicht erinnert sich der eine oder andere Leser an das Magazin „Räume schaffen“. Damals berichteten wir über ein Vorha- ben im Kieler Stadtteil Gaarden. Haus- eigentümer Herbert Nottelmann war gerade dabei, sein Mehrfamilienhaus komplett zu renovieren. Die größte Auf- gabe war, den bis dahin unzureichend genutzten Dachboden zu Wohnraum auszubauen. Dazu gab es einiges zu beachten: Das öffentliche Baurecht, aber auch die Rechte von Nachbarn und die der übrigen Mieter im Hause.

Die Helligkeit macht‘s

Danach will die junge Frau ein Studium aufnehmen, Studienrichtung Betriebs- wirtschaftslehre und Marketing. Gebo- ren ist sie auf Barbados, lebt jedoch seit ihrem zweiten Lebensjahr in Deutsch- land, genauer: in Pinneberg. „Das Schönste an dieser Wohnung ist ihre Helligkeit“, sagt sie uns. Diese Helligkeit ist sicherlich auch bei ihrem >>

Praxistipp

von Herbert Nottelmann:

Rechtliche Probleme sind kein Grund, so etwas nicht anzupacken, die sind fast im- mer lösbar. Haus & Grund hilft sicher gern dabei, sie zu überwinden. Wichtig ist aber, sich viel Zeit für die Auswahl der Hand- werker oder Baufirmen zu nehmen. Das spart Nerven und späteren Ärger und dann natürlich auch Kosten.

TITELTHEMA   17

Wohnungen gefunden zu haben. „Ich habe diese Wohnungen gut vermietet, was sicherlich auch an der Ausstat- tung liegt. Es ist doch toll, dass so auf vorhandenen, aber brachliegenden Flächen neuer Wohnraum geschaffen werden konnte. Vielleicht sollten andere Eigentümer das auch mal machen. Haus & Grund habe ich zu verdanken, dass es so gelaufen ist und auch die Finanzierung durch die Investitionsbank geklappt hat. <<

Hobby von Nutzen. Adriana Kachel zeichnet sehr gerne und hat auch jetzt einen Zeichenblock auf ihrem Schoß. Ihre Eltern haben ihr bei der Suche nach einer Wohnung in Kiel geholfen und sind so an Vermieter Herbert Nottel- mann „geraten“. Er, der sich stets um eine vernünftige soziale Durchmischung in seiner Immobilie bemüht, freut sich nicht nur darüber, dass die Dachauf- stockung baulich gut klappte, sondern vor allem darüber, nun gute Mieter für diese schönen, hellen und gemütlichen

Wo der alte Treppenaufgang in einer Boden- kammer endete, lädt eine schicke Tür zum Betreten einer neuen Wohnung ein. Und auch das Dahinter kann sich sehen lassen.

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Wo Hanseaten den Sommer verbrachten

Wohnen und Arbeiten im ehemaligen Sommerhaus

Sommerhäuser außerhalb der engen Stadtmauern zu besitzen, war unter Lübecker Kaufleuten ebenso beliebt, wie für den Normalbürger unerschwinglich. Als diese Wohnform aus der Mode kam, fiel dieses denkmalgeschützte Gebäude in einen Dornröschenschlaf. Daraus erweckt, zeigt es nun wieder seine alte Schönheit und seinen neuen Nutzen.

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dieses Projektes: „Unser Wunsch als neue Besitzer, Planer und Nutzer war es, Historisches in die heutige Zeit zu transportieren und dabei so wenig Bausubstanz wie möglich aufs Spiel zu setzen. Wir wollten uns den Architek- turaufgaben unserer Zeit stellen und Antworten auf die drängenden Fragen nach Ökologie – Altersgerechtigkeit – Komfort – Soziales und mehr geben.“

geprägten Roeckstraße zählt es zu den letzten vier noch erhaltenden Bautypen dieser Zeit. Gebaut wurde es 1863 vom Architekten Carl Christian Diedrich Burmester. Im Zuge eines Besitzerwech- sels wurden 1933 einige kleine bauliche Veränderungen vorgenommen. Unter anderem erhielt es statt des einstigen Schieferdaches eine Pappeindeckung. Der ursprünglich mittig gelegene Eingang wurde an die Seite verlegt, um die Veranda zu einem Wohnraum umzufunktionieren. 1984 ist es unter Denkmalschutz gestellt worden. Im Jahr 2013 verkaufte die Lübecker Unter- nehmerfamilie nach 8o-jährigem Besitz das Haus, in dem zum Schluss nur noch eine Person wohnte. Tobias Mißfeldt, Architekt, Partner im Lübecker Architekturbüro Mißfeldt Kraß, schildert Beweggründe und Ziel

Unter einem „Sommerhaus“ versteht man heute etwas anderes, als vor etwa 150 Jahren. Doch spielt es eine große Rolle, zumal in Lübeck und dort bei reichen Kaufleuten. Im Laufe der Jahrzehnte kam es zu Veränderungen, sowohl in seinem Zustand wie auch in der Nutzung. Doch war das Haus es allemal wert, Lebensraum zu schaffen und dann im neuen Glanz zu erstrahlen.

Verdichtung mit Privatsphäre verbunden

Ein Haus mit Geschichte

Das innenstadtnahe, denkmalgeschütz- te Sommerhaus war kurz vor Aufhe- bung der „Lübecker Torsperre“ gebaut worden und galt dem sommerlichen Aufenthalt wohlhabender Kaufleute. Baugeschichtlich ist das Haus dem spä- ten Biedermeier zuzuordnen und mutet ländlich an. Inmitten der gründerzeitlich

Die Idee der räumlichen Verdichtung unter Beibehaltung aller privaten Be- dürfnisse war einer der wesentlichsten Ziele und baulichen Herausforderungen. Eine große mittlere Halle, mit Oberlicht und geschwungener Treppe trennt und verbindet vier Wohnungseinheiten >>

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mit je ca. 65 m 2 im EG und OG. Sie sind altersgerecht und für ein bis zwei Per- sonen konzipiert. Die Halle ist Erschlie- ßungsraum und dient der Begegnung. Sie bietet Raum für Veranstaltungen. Weitere Gemeinschaftsräume sind ein Saunabereich und der Garten. Das Architekturbüro nutzt die straßensei- tige Veranda und das Untergeschoss. Im Ganzen arbeiten und wohnen hier 14 Personen auf ca. 400 m 2 . Formal zeigen zwei kleine, gartenseitige Anbauten in Massivholzbauweise die Sprache der heutigen Zeit. Großzügi- ge Übereckverglasungen erinnern an Wintergärten. Sie stellen den intensiven Gartenbezug her, der vorher einge- schränkt war. Die hölzernen Kuben beinhalten Küchen und Essplätze. Dahinter, in Richtung Straße, liegen Wohnraum, Schlafzimmer und das Bad. Ehemals war das nur ein einziger Raum. Der alte Dielenboden blieb im Bad erhalten, um die räumliche Zusammen- gehörigkeit aufzuzeigen und Wohnat- mosphäre herzustellen.

Nahtstelle zwischen Innen und Außen her. Hier kann bei Bedarf ein kleiner Hublift montiert werden. So gestal- tet man Lebensräume mit Blick in die Zukunft.

Etwa noch Fragen? Hier sprechen Bilder wirklich für sich. Und für die am Umbau Beteiligten. So kann sich ein Haus seiner Umgebung öffnen.

Außenraumgestaltung schont Ressourcen

Dem Außenraum musste eine beson- dere Bedeutung zukommen, weil die herkömmliche und ehemalige Auftei- lung Vorgarten – Garten (rückseitig), so nicht mehr bestehen bleiben konnte. Durch die Neuorganisation des Grund- risses bedurfte es der gartenseitigen Er- schließung der Wohnungen. Es wurden heckenumschlossene „Garten- >>

Den Wohnungen im Erdgeschoss vorge- lagert ist eine Terrasse; sie stellt die

den Brandschutzanforderungen auch den Regeln nach DIN im Schallschutz (begleitet vom Institut für Akustik, FH Lübeck).

über den eine Brücke führt. Neben den Beeten und Rasenflächen spielt in der Gestaltung der Stein eine wesentliche Rolle. Durch den nahegelegenen Rück- bau eines alten Straßenbelags konnten Natursteine wiederverwertet werden und bilden nun einige Bodenbereiche, Wege und Mauern. Bestehendes wurde durchgreifend saniert und heutige Ansprüche an Kom- fort, Sicherheit und Energieverbrauch integriert. Umfangreiche ökologische und technische Aspekte sind in die Um- setzung eingeflossen, ohne sichtbar zu werden. Z.B. sind alle Zwischentüren

Nachhaltigkeit zeichnet dieses Haus aus

Die Wieder- und Weiterverwendung vorgefundener Bauteile und Materialien spielte eine wesentliche Rolle. Beispiele sind: Einbau von Isolierverglasung in alle Winterfenster, Verwertung alter, eingelagerter Türen und einiger Möbel (z.B. die erste Marken-Einbauküche). Ein Teich dient der Regenwasserversi- ckerung. Eine Pellet-Brennwertheizung und Deckenstrahlheizungen stellen die Wärmeversorgung sicher. „Ökologisch- architektonisches“ Fazit von Tobias Miß- feldt: „Das Haus ist ein Effizienzhaus im Denkmal.“ <<

zimmer“ angelegt, die einen persönli- chen Rückzugsort innerhalb des Gartens gewährleisten, der von allen frequen- tiert wird. Die Abschirmung zur Straße wird über Tore, Hecken und einen „Gar- tenschrank“ hergestellt, der Mülleimer und Gartenutensilien in sich aufnimmt. Das Regenwasser wird am Ort versi- ckert bzw. speist einen mittigen Teich,

Gut für die Sicherheit

der Nutzungsbereiche denkmalgerecht zu Feuerschutztüren ertüchtigt worden. Die Zwischendecken genügen neben

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Lebensläufe einer Wohnung

Wenn Wohnungen mit ihren Bewohnern altern

Wenn alles stimmt, dann halten Mieter ihrem Privatvermieter oft über Jahrzehnte die Treue. Doch was geschieht, wenn am Ende ein Auszug unvermeidlich wird?

ist so etwas im Grunde eine Komplett- sanierung, zumal, wenn die Ausstat- tung in den Bädern, sagen wir mal, nicht mehr so ganz dem Zeitgeschmack entspricht. Immerhin 80 Quadratmeter groß ist die Wohnung. Sie liegt günstig am Rande der Kieler Innenstadt. Für die damali- ge Zeit, das Haus wurde um 1910 >>

Baualters unter anderem die gesamte Elektrik. „Wenn die angefasst wird, ist ein kompletter Rückbau und Neuaufbau erforderlich“, weiß Martin Sasse, tech- nischer Mitarbeiter in der Baubetreuung von Haus & Grund Kiel. „Das heißt, man muss alle Wände aufschlitzen und sie hinterher natürlich wieder herrich- ten. Das ist besonders in den gefliesten Bereichen sehr aufwendig.“ Natürlich

Eine leere Wohnung sieht dann be- sonders traurig aus, wenn sie gerade erst von langjährigen Mietern verlassen wurde. In dieser Wohnung lebte über vier Jahrzehnte ein nun älteres Ehepaar. Aus Gesundheitsgründen blieb jetzt nur noch der Umzug ins Altersheim. Das war die Gelegenheit für den Eigentü- mer, diese Wohnung grundlegend zu sanieren. Dazu gehörte aufgrund des

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w

gebaut, war dieses Flächenmaß schon eine respektable Größe. Und um es vorwegzunehmen: der Kostenaufwand für die gesamte Sanierung lag am Ende bei rund 67.000 Euro. Ein stolzer Betrag, der manchen Eigentümer erst mal schlucken lässt. Der aber auch verdeutlicht, wie teuer das Vermieten von Wohnungen werden kann und warum die Mieten steigen, wenn sie beispielsweise mit den Handwerker- löhnen mithalten sollen. Hier reden wir immerhin von einem Kostenaufwand von fast 900 Euro pro Quadratmeter – nur für die Sanierung. Doch wollen wir hier nicht etwa Panik und Schrecken verbreiten, sondern vielmehr zeigen, welcher Aufwand damit verbunden ist, aber mit welch schönem neuen Wohnraum Eigentü- mer und neue Mieter am Ende belohnt werden. Denn es wurden nicht nur eine komplett neue und damit wesentlich si- cherere Elektrik eingebaut, sondern vor allem moderne geschmackvolle Bäder.

Vom Elektriker über den Tischler bis zum Fliesenleger sind viele Gewerke beteiligt, will man aus einer sehr lange vermieteten Wohnung eine mit neuestem Standard machen. Alles koordiniert von Martin Sasse (ganz rechts) von der Haus & Grund Kiel Immobilien GmbH.

wegen der optischen Wirkung, einen Dielenfußboden in jedem Falle erhalten. Dafür gibt es gute Firmen, die man erkennen muss. In jedem Falle ist es rat- sam, bevor ein Handwerker loslegt, sich darüber ausführlich beraten zu lassen. Hier kann eine gute Hausverwaltung, wie sie zum Beispiel Haus & Grund in verschiedenen Städten Schleswig-Hol- steins anbietet, sehr hilfreich sein. Denn sie arbeiten mit zuverlässigen Unter- nehmen zusammen und können deren Leistungsfähigkeit beurteilen.

so vermuten wir, um den Weihnachts- schmuck unterzubringen, denn sehr tragfähig war die ganze Konstruktion nicht. Was sich dahinter verbergen mochte, konnte man erst nach kom- pletter Entfernung feststellen. Hier war eine Neugestaltung der Decke erfor- derlich. Nun kann auch dieser Teil der Wohnung wieder mit einer wirkungs- vollen, originalen Deckenhöhe punkten. Vollständig erhalten geblieben sind hin- gegen die Holzfußböden. Sie wurden aufwendig aufgearbeitet, in mehreren Gängen geschliffen, Fehlstellen nachge- arbeitet und komplett versiegelt. Dies sei, so Sasse, gar nicht mal so kosten- trächtig, wie es sich anhöre. Wenn so ein Fußboden einigermaßen erhalten ist, lohnt sich die Aufarbeitung in jedem Falle. Die Alternative, ihn mit einem neuen Belag zu überdecken, sei auch nicht wesentlich günstiger. Wir jeden- falls sehen nun, wie sich die Raum- atmosphäre doch gerade durch diesen Naturfußboden positiv verändert. Also sollte man aus Sicht des Verhältnisses von Kostennutzen, vor allem aber

Wie sich mit einem mal die Raumatmosphäre verändert

Eine solche Baumaßnahme ist ohne Überraschungen kaum denkbar. Das kann Martin Sasse leider bestätigen. Zum Beispiel war im Flur eine Decke abgehängt worden, um möglicherweise Stauraum für nur selten genutzte Ge- genstände zu schaffen. Wahrscheinlich,

Praxistipp

Wohnungssanierung? Das rät der Fachmann:

1.  Bei der Firmenauswahl genau hinschauen und Empfehlungen einholen. 2.  Der Preis ist nicht das allein Entscheidende. 3.  Bei Unsicherheit, ob man die richtige Entscheidung trifft, sich kompetente Hilfe dazu holen. 4.  Fachbetriebe findet man „Meisterhaft“ beim Haus & Grund- Partner Baugewerbeverband unter www.haus-und-grund-sh.de

Eine Erinnerung: Das dank guter Pflege in der Küche bestens erhaltene Fliesenschild.

Wenn man angesichts der zu erwarten- den Kosten vor der Entscheidung steht, preiswert oder nachhaltig und damit teurer zu arbeiten, rät der Fachmann, sich für das richtige Preis-Leistungs- verhältnis zu entscheiden. Fast eine Antwort, wie die eines Juristen mit „das kommt darauf an“, wenn er nach den Erfolgsaussichten einer Klage gefragt wird. Martin Sasse erläutert das: „Es muss ein Gleichgewicht zwischen einem annehmbaren Preis und der Qualität der Arbeit vorliegen“. Die Binsenweis- heit, dass, wer billig baut, dann teuer baut, trifft seiner Meinung nach immer noch zu. Wichtig sei, ein vertrauens- volles Verhältnis zwischen Handwerker und Auftraggeber aufzubauen. Das ist nicht immer einfach, denn auch die Menschen haben sich im Laufe der Zeit verändert. Ansprüche und Erwartungs- haltungen wachsen – auf beiden Seiten. Mit gutem Willen kann man sie aber erfüllen und braucht vor solchen Sanie- rungen nicht zurückzuschrecken. <<

vorher

nachher

Individuell geplante Architektenhäuser und Gewerbeimmobilien W ir sind Kostenoptimierer und Umsetzungsprofis für freie Architekturplanungen, spezialisiert auf Einfamilien- und Mehrfamilienhäuser sowie Bürogebäude in Massivbauweise. Seit 1979 bauen wir erfolgreich auf hohem Niveau zum Pauschalfestpreis. W ir verstehen uns als „Lebensqualität-Verbesserer“. Gemeinsam mit Ihnen entwickeln und realisieren wir Ihren Wohn(t)raum. Haben Sie Interesse am individuellen und massiven Bauen? Lassen Sie sich von uns beraten.

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Hier geht‘s ums Reet

Sanierung wird zur Vollzeitaufgabe

Eine Reetdachkate ist Inbegriff romanti- schen Wohnens auf dem Lande. Bei der Sanierung geht’s auch ums Reet, aber keineswegs nur.

Was tun, wenn das Bauchgefühl den Verstand nur noch mit den Achseln zucken lässt? Die Mitwirkenden dieser Geschichte stehen seit 2018 auf der Bühne: Susanne und Ingo Krüger, ein berufstätiges Paar mit Liebe zur See und Ruhebedürfnis, das sein Haus in Ham- burg gerade erst fertig renoviert hat. Aus der angedachten Auszeit-Immobilie entstand ein Sanierungsprojekt, das so manche Grenze berührt und auch sprengt. Das Haus steht in Almdorf, einem Ort mit weniger als sechshundert Einwohnern, nicht weit entfernt vom nordfriesischen Breklum. Wer Ruhe sucht, der findet sie hie . Zunächst mussten die Grundlagen für eine Sanierung geschaffen werden. Ohne Unterlagen keine verlässliche Planung – so stand die vollständige Vermessung am Anfang. Gut 150 Jahre Geschichte, Leben und Veränderungen an der Kate verwandelten sich in Zahlen

sie vermutlich gestrandet. Dazu kom- men Kontakte bei Behörden und Ver- sorgern, die pragmatisch und lösungs- orientiert Manches ermöglicht haben. Dann ist es also ganz einfach, so eine Sanierung umzusetzen? Nun… Im Prinzip ja. Unter Beachtung elementarer Dinge bei Vorschriften und Planung und mit dickem Fell bei allen „Das-macht- man-so-nicht“- und „Das-haben-wir- noch-nie-so-gemacht“- Ratgebern. Und wenn man sich darüber im Klaren ist, dass so ein Vorhaben aufgrund zahlrei- cher Unwägbarkeiten ein Jahr und mehr dauern kann, dass es in jedem Fall trotz kalkuliertem Puffer diverse Rahmen überschreitet. Ganz wichtig: Einer der Mitwirkenden muss hauptverantwort-

und Bilder. Gefühlt Tausende von Über- legungen und Hunderte von Entschei- dungen folgten und stehen auch jetzt noch an. Übrigens: Wer sehen möchte, wie der Grundriss aussehen wird, der möge den Link am Ende dieses Artikels nutzen. Im Laufe der Zeit ist eine dreistellige Zahl weiterer Mitwirkender die Basis des Projekts. Denn weder sind die Eigentü- mer Handwerker, noch so erfahren, dass sie ein solches Projekt alleine stemmen können. Sie haben das Glück, dass sich eine Empfehlungskette von Handwer- kern bildete, in der alle die Ideen und Änderungsansätze tapfer (er)tragen. Ohne ihr Fachwissen, Erfahrung und Lenkung bei manchem Ansatz wären

TITELTHEMA   27

Das Reetdach, das zum Teil mit Eternit- platten eingedeckt war, wird fachge- recht für den Innenausbau vorbereitet und mit drei neuen Gauben versehen. Von der Straße nahezu unsichtbar, schließt die geplante zweigeschossige Glasfassade die Ostseite, die den unge- störten Blick auf die Wiese ermöglicht.

So entstehen neue Räume: Die Innengestaltung

wurden, bekommen vor der Wiederer- richtung ein Ringfundament und eine Sohle. Zum Rotstein außen gesellt sich eine gedämmte Wand aus Ytong, die KfW70-Standard erreicht. Statt Kunststofffenstern mit vergrö- ßerten Öffnungen, wird mit Holz-Alu- Sprossenfenstern das ursprüngliche Gesicht der Kate wieder sichtbar.

lich die Maßnahmen planen und pha- senweise als Vollzeitaufgabe begleiten. Klingt alles eher abschreckend als moti- vierend? Das mag sein. „Vielleicht hät- ten wir mit dem Wissen von heute ein- mal mehr überlegt, was wir uns damit vornehmen, doch gelassen hätten wir es nicht!“, schreibt uns Susanne Krüger. „Diese Sanierung räumt mit allem auf, was in den Jahrzehnten verändert wurde und technisch nicht aktuellem Stand entspricht. Teils wegen rechtlicher Vorgaben, teils, um bei der Gestaltung Altes wiederzubeleben und auch der Ökologie ihren Platz zu lassen.“

Innen behalten die Wände überwie- gend ihre alte Position. Der ehemalige Stall wird Wohnraum und Aufgang zum oberen Stockwerk, während die früheren Wohnräume Büro, Atelier und „Gesellschaftszimmer“ für Veranstal- tungen werden. Die Küche entsteht zusammen mit den Flächen von >>

Ein neues Gesicht: Die Außenarbeiten

Nicht viel üb- rig geblieben. Aber so lässt sich erahnen, was alles zu tun ist.

Die Mauern, die lediglich auf drei Stein- reihen auf sandigem Grund errichtet

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Haus im Über- gang, doch so wird es nicht bleiben.

Vorratskammer und Waschküche als großer offener Raum neu und wahrt die Tradition durch eine Küchenhexe. Das ist ein sogenannter Sparherd, der im norddeutschen Raum auch Stangen- ofen oder Stangenherd genannt wurde. Exemplare, die die Zeiten überlebten, werden heute häufig nur noch als D - korationsstücke verwendet. Der frühere Heuboden bietet künftig hinter der obe- ren Glasfassade beste Aussichten.

Ökologisch (nach-) gedacht: Die Materialien

An Stellen ohne Kontakt zur Raumluft werden aus Kostengründen konventio- nelle Materialien verwendet. Kalkputz und Fermacell-Platten bekommen dem Raumklima zuliebe den Vorzug vor OSB und Rigips. Fliesen und Korkböden lie- fern Wohnqualität und Arbeitserleichte- rung. Ein Luft-Wärme-Tauscher sorgt für Wärme und Warmwasser, unterstützt von zwei Kaminen. Dank einer aufberei- teten Zisterne unter dem früheren Mist- haufen können die Toilettenspülungen mit Regenwasser betrieben werden. „Wir sind noch mitten in der Innenaus- bauphase, auch der Garten und Wegfl - chen warten auf Zuwendung. Vorsichtig geschätzt könnte der September der Monat der Fertigstellung werden… „, hofft das Paar. Unsere Leser können das jederzeit nachprüfen. Wer tiefer in die Hintergründe von der Idee über laufende Fortschritte bis zum Abschluss einsteigen möchte, folgt dem Link www.paulskate.de mit weite- ren Bildern und Berichten zu diesem außerordentlich aufwendigen, aber am Ende wunderbaren, neue Lebensräume gestaltenden Projekt. <<

Praxistipp

Wer sich an ein ähnliches Projekt her- antrauen möchte, dem raten Susanne und Ingo Krüger:  Zeitplanung: Drahtseilnerven und hohe Flexibilität gehören in den eige- nen Werkzeugkoffer.  Architekt und Statiker: Es zahlt sich finanziell, zeitlich und nervlich aus, diese Partner besonders sorgfältig auszuwählen.  Geduldsfaden: Diesen frühzeitig stärken – die Phase bis zur Baugeneh- migung ist zäh und lässt sich kaum organisatorisch nutzen.  Baumaterial: Baustoffhändler sind oftmals günstiger und liefern bessere Qualität als Baumärkte, die Eröffnung eines Kundenkontos lohnt sich.  Recherchen: Plattformen wie Pinterest sind ideale Ideenquellen. Und „nicht Übliches“ bildet die persönliche Note!

Alte Zimmermannskunst und neue Materialen in einem Haus vereint.

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TITELTHEMA

Mitten drin und hoch aktiv

Normalhaus wird zum „Lebens-Raum“

Eine schlichte Fassade voller Überra- schungen dahinter. Wie ein junges Paar neue Wege geht und Haus & Grund da- bei helfen konnte.

Lebensraum geworden.“ So schrieb Ann-Kristin Hauberg-Lahoud, als sie uns ihr Haus in Lübeck vorstellte. Es ist, von der Straße aus gesehen, ein recht schmales Haus, Baujahr 1910 und Teil einer geschlossenen Häuserzeile in einer ruhigen Seitenstraße. Doch ver- birgt die schlichte, aber solide Fassade viele Überraschungen. Die erste liegt gleich auf dem Hof. Eine kleine, fried- liche Oase tut sich hier auf. Statt üb-

dabei, die fünf Wohnungen zu reno- vieren und auch den Innenhof selbst umzugestalten. Aus einem ziemlich passiven Haus ist unser hochaktiver

„Unser ganzes Herz steckt in unse- rem alten Haus, das ich von meinem Großvater in Lübeck in der Lilienstraße geerbt habe. Stück für Stück sind wir

Sascha Sebastian Färber, Geschäftsführer von Haus & Grund Lübeck, freut sich gemeinsam mit Ann- Kristin Hauberg-Lahoud darüber, dass die baurechtliche Beratung so erfolgreich war.

Waste-Konzept, was selbstverständlich auch für ihre Eigentümerwohnung im Erdgeschoss gilt. Im Jahre 2015 dort eingezogen, sind sie gerade „auf dem Sprung“, aus dieser Wohnung ein Zero- Waste-Café zu machen. Doch wie überall mussten auch einige rechtliche Hindernisse aus dem Weg geräumt werden. Dass der Umbau und vor allem die Umnutzung zu Ferienwoh- nungen am Ende doch noch klappten, lag auch an der Rechtsberatung durch Haus & Grund Lübeck. Geschäftsführer Sascha Sebastian Färber hatte sich der Sache angenommen und die Bauvoran- frage letztlich zum Erfolg geführt. Der Vater der vierunddreißigjährigen Eigen- tümerin hatte übrigens zu der Mitglied- schaft im Lübecker Verein geraten.

Dany Lahoud macht ausnahmsweise mal nichts.

alles, was wir hier verwirklichen, bringt uns so viel Freude, so dass wir u.a. unserem Traum, die zwei Wohnungen in Ferienwohnungen umzuwandeln, recht schnell näherkamen,“ sind sich beide einig. Dass Freude am Schaffen und am Ge- schaffenen bei den beiden vorherrscht, sieht man überall. Stillzusitzen ist vor allem Dany Lahouds Sache nicht. Der Dreiunddreißigjährige ist ein wirklich ambitionierter Bastler und Handwerker. Davon zeugen die vielen kleinen und großen Einrichtungsgegenstände >>

licherweise Abstellplatz für Mülltonnen et cetera ist er ein schöner Freiraum geworden. Mülltonnen sind nämlich in diesem Haus weitgehend entbehrlich, trotz zweier Ferienwohnungen, die das Paar Ann-Kristin Hauberg-Lahoud und Dany Lahoud dort vermieten. Aus vormals zwei ganz normalen Woh- nungen haben sie persönlich geführte Ferienwohnungen gemacht, um sich den Traum des Gastgebens zu verwirkli- chen. Sie betreiben sie mit einem Zero-

Das bringt uns viel Freude

Wenn auch die Vermietung der Ferien- wohnungen gut angelaufen ist, sind beide noch berufstätig. Ann-Kristin Hauberg-Lahoud im öffentlichen Dienst, genauer: an der Musikhochschule in Lübeck, ihr Mann, gebürtiger Libanese, als Sport- und Physiotherapeut. „Doch

Praxistipp

Eine Wohnung in eine Ferienwohnung, Praxis- und Büroräume oder für eine ande- re gewerbliche Tätigkeit, oder umgekehrt Gewerberäume in eine Wohnung umzu- nutzen, ist nicht ohne weiteres möglich. In der Regel bedarf eine Nutzungsänderung der Genehmigung durch die zuständi- ge Bauaufsichtsbehörde. Sie richtet sich nach dem Bebauungsplan oder – soweit kein Bebauungsplan besteht – nach der näheren Umgebung tatsächlich vorhan- denen Nutzung. Bestehen Zweifel, ob das Bauvorhaben überhaupt zulässig ist, macht es Sinn, zunächst eine Bauvoranfrage zu stellen. In der Bauvoranfrage entscheidet die Bauaufsichtsbehörde ausschließlich über die Frage der bauplanungsrechtlichen Zulässigkeit des Bauvorhabens. Andere Genehmigungsvoraussetzungen bleiben in diesem Verfahren ungeprüft. Die Bauvor- anfrage ist weniger bürokratisch und daher kostengünstiger. Bei allen Nutzungsänderungen ist also große Vorsicht geboten. Es lohnt sich daher unbedingt der Weg in die Rechts- beratung von Haus & Grund. Die Rechts- berater prüfen die Erfolgsaussichten eines sich möglicherweise anschließenden Widerspruchsverfahrens und stehen den Mitgliedern zur Seite.

Raum zahlreiche Gelegenheiten, sich für einen positiven und grünen Lebensstil immer wieder neu zu entscheiden“, ist Ann-Kristin Hauberg-Lahoud überzeugt. Die Begeisterung für das Thema Nachhaltigkeit begann bei beiden mit Einzug in das alte Mehrfamilienhaus, das zugleich für mehr als ein Jahr- hundert Familiengeschichte steht. Sie empfanden es als große Bereicherung, in einem Haus zu leben, in dem zuvor schon Urgroßeltern, Großeltern und Mutter der Gastgeberin gewohnt, gelebt und gearbeitet hatten. Um hier neue Lebensräume zu schaffen und eigene Ideen zu verwirklichen, began-

und pfiffigen Accesso es, überwiegend selbst entworfen und geschaffen.

Wie vorhin bereits kurz angerissen: Die Ferienwohnungen bieten den Gästen die Chance, einen nachhaltigen Lebens- stil ohne Verpackungen auszuprobieren. Neugierige sind eingeladen, entspannt einen Blick in eine umweltbewusste

Umweltbewusste Lebensweise

Lebensweise zu werfen und das mitten in der Hansestadt Lübeck. „Stadt und Umweltbewusstsein schließen einander nicht aus, vielmehr bietet der urbane

Sascha Sebastian Färber Haus & Grund Lübeck

TITELTHEMA   33

Fundholz, Ikea-Möbel, Euro-Paletten: Nichts ist vor den Ideen der Eigentümer sicher, um nicht zu irgendetwas Neuem nützlich zu sein. Und sei es als Gästebuch für die Ferienwohnungen (oben).

Verpackungen zu sparen und mit wert- vollen Materialien zu arbeiten, die mehr Bedeutung haben, als das in Mengen produzierte Industrieplastik. „Hauseigentümer stehen bei vielen Menschen in dem Ruf, nur Geld ma- chen zu wollen. Das ist aber falsch. Man muss viel dafür tun. Und ist mal etwas kaputt, wie zum Beispiel eine Therme, dann sind schnell 5.000,– E weg.“ Ann-Kristin Hauberg-Lahoud sagt das nicht etwa verbittert, sondern eher nachdenklich. Denn dieses Paar hat zu viel Freude daran, seinen Lebensraum und den seiner Mitbewohner mit wei- tem Herz zu gestalten. <<

nen sie selbst Hand anzulegen. Einfache Reparaturen, Möbel aus Paletten, der eingangs erwähnte neue Hinterhof und schließlich die Ferienwohnungen entstanden in Eigenarbeit. Besondere Freude brachten jene Do- it-Yourself Projekte, bei denen altes, gebrauchtes und gefundenes Material zum Einsatz kam. Wie zum Beispiel bei einem Küchentisch oder Wandregalen. Während sie ihre Projekte umsetzten, fiel beiden auf, dass das Selbstm - chen einen nachhaltigen Einfluss auf ihr Leben nahm. Nicht neu zu kaufen, bedeutete automatisch, alten Dingen eine neue Funktion zu geben, unnütze

Standpunkt

Dem Bauherrn beistehen

In Zeiten des Baubooms wegen der Wohnungsknappheit möchte der Eigentümer trotzdem darauf vertrauen, dass sein Bauvorhaben qualitativ hochwertig und zu marktgerechten Preisen durchgeführt wird. Was die Bauwirtschaft dazu beitragen kann, dazu äußern sich Experten des Baugewerbeverbandes Schleswig-Holstein.

die Häufung von Auftragsanfragen und damit einhergehend das Problem des Fachkräftemangels. Deshalb können wir unsere Kunden nicht immer so zeitnah bedienen, wie es unserem eigentlichen Standard entspricht. Sind in der Vergangenheit die Kapazitäten zu weit herunter- gefahren worden? Puls: Wir sehen das Problem als aus- führender Betrieb eher darin, dass die

Freiberg und seinen Vorstandskollegen Broder Ingwersen sowie Thomas Puls. „Im Hintergrund“ mit dabei war der Geschäftsführer des Baugewerbever- bandes Georg Schareck. Bauen, bauen, bauen... So lautet die Devise. Schaffen wir das? Freiberg: Wir schaffen das! Von unse- rer fachlichen Kompetenz her sowieso, aber auch von unserer Einstellung ge- genüber dem Kunden. Ein Problem ist

Beim Bauen geht es zwar auch ums Geld, sogar ziemlich viel, oft aber auch um Bauzeiten. Vor allem aber geht es um die qualitative Ausführung. Das alles im Falle eines Neubaus oder einer um- fassenden Sanierung von Wohnungen in Einklang zu bringen, dafür braucht man Firmen, denen der Auftraggeber vertrauen kann. Haus & Grund-Redak- tionsleiter Volker Sindt sprach darüber mit dem Vorsitzenden des Baugewerbe- verbandes Schleswig-Holstein Thorsten

STANDPUNKT   35

Auch beim Bau geht es nicht ohne Regeln und Vorschriften. Und weil das so ist, rät Georg Schareck (rechts) dazu, sich baufachmännisch beraten zu lassen.

Ist der Baugewerbeverband bei der Suche nach solchen Fachleuten behilflich Freiberg: Dies machen zunächst vor allem die Handwerkskammern, bei de- nen die Sachverständigen in der Regel bestellt sind. Aber auch wir hier im Baugewerbeverband haben kompetente Fachleute, insbesondere im Holzbauzen- trum und im Massivbau. Dieses Sach- verständigenwesen wollen wir gerne noch weiter nach vorne bringen. Das sehen wir als zusätzliche Leistung auch zur Absicherung der Bauherrn, wie zum Beispiel Ihre Haus & Grund-Mitglieder. Georg Schareck: Je mehr Aufträge hereinkommen, umso höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass auch Schäden eingebaut werden. Deswegen ist es enorm wichtig, den richtigen Bauun- ternehmer zu suchen. Nicht den, der auf Masse setzt, sondern auf Qualität. Wegen der Wichtigkeit nochmals beto- nen möchte ich das, was Herr Freiberg sagte, nämlich, dass ein Fachmann draufguckt. Wir empfehlen mit Haus & Grund zusammen nicht nur die Sachverständigen, sondern auch die Unternehmer durch Empfehlung auszu- suchen. Wir empfehlen darüber >>

Baumängel sozusagen frei Haus geliefert zu bekommen? Freiberg: Das ist ganz einfach! Der Bauherr sollte sich eine Baubegleitung suchen. Das wird immer häufiger gemacht, auch angesichts der Kom- plexität moderner Bauvorhaben. Ich kann nur jedem Eigentümer raten, sich eine solche externe Baubegleitung zu suchen. Es gibt im Handwerk tätige Sachverständige mit hoher praktischer Erfahrung, die wissen, wie es eigentlich gehen sollte. Ganz gleich, ob es ein Generalunternehmer ist oder es sich um ein Einzelgewerk handelt: Wenn der Unternehmer weiß, dass ein externer Begleiter mit dabei ist und Zwischenab- nahme macht, bevor jeweils das Geld fließt, herrscht schon mal Klarheit. Da

Planungsphase zu lange dauert. Das liegt auch an der fehlenden fachlichen Kompetenz in der Planung. Das führt aufgrund der mangelnden Baureife der Planung zu erheblichen zeitlichen Verzögerungen. Das geht von der Bau- genehmigung bis hin zur Detailplanung der Architekten und die Statik. Etwas provokant gefragt: Entstehen angesichts des Baubooms heute schon die Baumängel der Zukunft? Ingwersen: Im Baugewerbe nehmen die Anforderungen ständig zu. Hinzu kommt, dass, Herr Freiberg hat es ja bereits erwähnt, der Fachkräftemangel dabei eine gewisse Rolle spielt. Wenn es zu Baumängeln kommt, dann steckt häufig etwas im theo etischen Bereich dahinter. Das kann an der falschen Aus- schreibung liegen oder aber auch durch einen Fehler im Büro der Baufirma. Was ich aber genau weiß, ist, dass der Aufwand im Hintergrund immer größer geworden ist. Damit meine ich das Aus- füllen von Formularen. Das hat es vor 20 oder 30 Jahren so nicht gegeben. Wie schützt sich denn ein ganz nor- maler Eigentümer, der bauen will oder modernisieren möchte, davor,

„Wir wollen Qualität nach vorne bringen.“

ich handwerksaffin bin, möchte ich n - türlich, dass meine Handwerkskollegen schnell ihr Geld bekommen. Deswegen führe ich den Nachweis, dass die Bau- leistung in Ordnung ist. Ist sie es nicht, spreche ich den Kollegen wegen einer Nachbesserung an.

36   STANDPUNKT

Sind Ihre Unternehmen innovativ genug, sich diesen Herausforderun- gen zu stellen? Freiberg: Absolut! Denken Sie dabei nur an die Ergebnisse beim Wettbe- werb, wie seinerzeit schnell angemesse- ner Wohnraum für Flüchtlinge geschaf- fen werden könnte. Da hat es viele wirklich innovative Ansätze gegeben. Gibt es dazu aus Sicht Ihres Verbandes Wünsche an den Gesetz- geber? Schareck: Da stehen wir Seite an Seite auch mit Haus & Grund. Die Landesbau- ordnung ist ja während der Flüchtlings- krise bereits vereinfacht worden. Das betraf Stockwerkshöhe, Außenanlagen, Stellplätze etc. Es gäbe aber noch eine Menge von Vorschriften, die man aus dem Pflichtbe eich mehr in die Freiwil- ligkeit hinaus verlagern könnte. Muss alles uniform und gleichmäßig gebaut werden? Kann nicht der Auftraggeber, also der Bauherr bestimmen, wie und in welcher Qualität er sein Haus errichtet? Aufstockung ist da ein Thema, in dem man von den Baufluchtvorschriften abweicht. Die Signale der Landesregie- rung, dies tun zu wollen, ermutigen uns. In Verdichtungsräumen sind die Handlungsoptionen allerdings nicht sehr groß. Entweder man geht in die Höhe oder macht eine Lückenfüllung. Das funktioniert bei schmalen Grundstücken wirklich hervorragend. Man muss es nur wollen. Und man sollte in jedem Falle das gesamte Ballungsgebiet betrachten, dazu gehören auch die Umlandge- meinden. Puls : Wir haben Ideen, wir haben Gesetze, wir haben Architekten. Aber dann kommt der Bauunternehmer. Sofort beginnen die Probleme. Der Baulärm stört, dass Bauvorhaben überhaupt. Wir haben massiv Prob- leme durch Einzelinteressen einiger Anwohner und kommen nicht weiter. Die Akzeptanz und Toleranz unserer

hinaus den Abschluss einer Gewähr- leistungsversicherung. Tauchen dann nach dem Testat des Sachverständigen Mängel auf, zahlt die Versicherung, und zwar ohne Rechtsstreit. Diese Versiche- rung gibt es aber nur bei verbandsan- gehörigen Bauunternehmen, was schon mal darauf hindeutet, dass hier das Risiko eines Baumangels eher gering einzuschätzen ist. Lebensräume gestalten, also das Motto dieses Magazins umzusetzen, gelingt zumindest in den Städten nur durch Verdichtung. Gibt es von ihrem Verband Ansätze, dieses Ziel durch innovative Vorgehensweisen zu erreichen? Freiberg: Ja! Das haben wir über das Holzbauzentrum Nord geschafft. Über die Holzrahmenbauweise kann man sehr gut Aufstockungen auf Bestands- immobilien vornehmen. Das ist eine echte Möglichkeit, durch Nachverdich- tung weiteren Wohnraum zu schaffen.

Vorsitzender Thorsten Freiberg

Vorstandsmitglied Thomas Puls

Praxistipp

von Thorsten Freiberg:

 Bei jedem Umbau , jeder Sanierung ist die Voranalyse ganz wichtig.  Verdeckte Bauteile zumindest pro- beweise öffnen, um festzustellen was dahinter steckt.  Mit offenen Karten spielen und nur saubere Kalkulationen abliefern.  Nicht einfach irgendeinen Betrieb anrufen und sagen „Macht mal“, sondern auch eine zweite, neutrale Meinung einholen.

Vorstandsmitglied Broder Ingwersen

Unter den Augen des Geschäftsführers (hinten): Der Baugewerbeverbandsvorstand steht Rede und Antwort.

Gesellschaft geht rapide nach unten, Einzelinteressen stehen im Vordergrund.

Ein weites Feld sind die Baukosten. Sie steigen und steigen. Wird sich das in absehbarer Zeit ändern? Puls: Es wird nach meinem Verständnis einen Umkehr- punkt geben, jedoch nicht, solange wir die Null-Zins- Phase haben. Aber es wird eine Sättigung des Bedarfs eintreten. Nur die Anforderungen an Qualität und Normen werden steigen. Wenn ein Eigentümer nun trotz alledem bauen oder modernisieren will: Kommt er mit Hilfe des Baugewerbeverbandes dank eines qualifizierten Unternehmens weiter? Ingwersen: Es gibt ja unser Projekt „Meisterhaft“, einem Vorteilspartner von Haus & Grund Schleswig- Holstein. Die dort vertretenen Unternehmen zeich- nen sich durch entsprechende Qualifikation aus. Die müssen das nachweisen und bekommen ihre Ein- schätzung nicht auf alle Zeiten. Sie müssen sich durch Fortbildung auf dem neuesten Stand halten. Tun sie das nicht, können Sie ihre Klassifikation du chaus auch wieder verlieren. Schareck: Auf unserer Homepage www.bau-sh.de findet man eine Bündelung mit den Auswahlkriter - en und Bewertungsportalen. „Meisterhaft“ ist eine bundesweite Qualifikation- und Marketingstrategie. Hier finden erbraucher Unternehmen, die den „state of the art“ einhalten. Unsere Innungsbetriebe sind als Meisterbetriebe schon eine Qualitätsaussage für sich. Aber die Spitze obendrauf, diesen Nachweis permanent neu zu erbringen, das ist aus unserer Sicht sozusagen die Crème de la Crème.

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