Mein Haus & Grund - das Magazin für Grundeigentümer Es bietet privaten Grundeigentümer einen vielfältigen, interessanten und abwechslungsreichen Themenmix aus Reportagen, Interviews und Expertentipps rund um die Immobilie.
Mein Haus & Grund Eigentum. Schutz. Gemeinschaft. Schleswig-Holstein
Planen, Bauen, Wohnen Der soziale Wohnungsbau braucht Macher
Diakonie Nord Nord Ost Wohnraum finden durch Kooperation
Mission: Eine zweite Chance Wohnungen, Etagen, Häuser dringend gesucht
Ein Zuhause geben
Editorial
Wir machen das Glasfaser-Innenhausverkabelung für Ihr Mehrfamilienhaus.
Liebe Leserinnen und Leser,
„Eigentum verpflichtet!“ Diesen Satz haben wir sicherlich alle schon einmal gehört. So lautet Artikel 14 Absatz 2 Satz 1 des Grundgesetzes. Sie brauchen beim Lesen des neuen Magazins „Mein Haus & Grund – Ein Zuhause ge- ben“ keine Sorge zu haben, sich durch eine juristische Abhandlung über die Sozialpflichtigkeit des Eigentums quälen zu müssen, obwohl es den Auto- ren – Rechtsanwälte ihres Zeichens – schon ein wenig in den Fingern juckt. Schließlich kommt in diesem Leitsatz beispielsweise das Spannungsverhältnis zwischen Vermieter und Mieter zum Ausdruck. In der aktuellen Ausgabe des Magazins geht es vielmehr um Menschen, die sich die Sozialpflichtigkeit ihres Eigentums zur Hausaufgabe gemacht haben; im wahrsten Wortsinne. Sie geben nämlich anderen Menschen ein Zuhause, die Schwierigkeiten haben, ein Dach über dem Kopf zu finden. Diese vor- bildlichen Vermieter unterstützt Haus & Grund vor Ort und arbeitet dabei mit Sozialträgern Hand in Hand zusammen. Abgerundet wird dieses Magazin mit einem Interview unserer Sozialministerin Aminata Touré, die selbst erlebt hat, wie schwierig es ist, ein Zuhause zu finden. Daher ist es für sie eine Herzens- angelegenheit, Wohnungslosigkeit anzupacken, genau wie für Haus & Grund. Wir wünschen Ihnen viel Freude bei der Lektüre!
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Herzlichst
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Hans-Henning Kujath Verbandsdirektor
Alexander Blažek Vorsitzender
11
27
INHALT | 5
INHALT
Fakt
Ratgeber
6
31 Rechtstipp
Die Zahl der Ausgabe und was sich dahinter verbirgt
Sozial vermieten
33 Versicherungstipp
Titelthema: Ein Zuhause geben 11 Planen, Bauen, Wohnen Der soziale Wohnungsbau braucht Macher 16 Diakonie Nord Nord Ost Wohnraum finden durch Kooperation
Welche Versicherungen sind wichtig?
40 Genusstipp
Einfach miteinander schnacken
Verschiedenes
43 Seite an Seite in der SeeLoge Ein besonderes Hotel lockt Besucher nach Eutin
22 Mission: Ein zweite Chance
Wohnungen, Etagen, Häuser dringend gesucht
48 Mitglied werden
22
Wie es geht, warum es sich lohnt
27 HörnAnkerHaus
50 Impressum
Ein Haus auf geschichts- trächtigem Grund
36
16
Menschen
36 Aminata Touré
Fragen an die Sozialministerin
43
Rechtstipp 31 Versicherungstipp 33 Genusstipp 40 Mitglied werden 48
6 ZAHL DER AUSGABE
87 Wenn es um Immobilieneigentum im echten Norden geht, dann ist Haus & Grund seit 125 Jahren die erste Adresse. Wir sind in 87 regionalen Ortsvereinen im Land organisiert und vertreten die Interessen von über 70.000 Mitgliedern: von Hauseigentümern über Wohnungsvermieter bis zu Kauf- und Bauwilligen. Die Zahl der Ausgabe
Im Bild: Die neue Geschäftsstelle von Haus & Grund Lübeck im Herzen der Innenstadt in der Schmiedestraße 20-22.
TITELTHEMA 9
Flensburg
Husum
Kiel
Rendsburg
Preetz
Heide
Bordesholm
9x Schleswig-Holstein und Hamburg: in
Kaltenkirchen
Hamburg
Die Emil Frey Küstengarage.
Ein Zuhause geben Das ist die Herausforderung für den Wohnungsbau in Deutschland. Im Inter- esse der Menschen, die keine Bleibe haben, und all derjenigen, die sich Wohn- raum kaum leisten können. Dafür braucht es Akteure, die Probleme lösen. Wie Marc Ulrich, der sozial geförderte Wohnungen baut S.11 oder die Diakonie Nord Nord Ost, die mit Haus & Grund Wohnungslosigkeit wirksam bekämpft S.16 . Genau wie die „Stadtmission Mensch“ und ihr Projekt „Wohn.Werft Kiel“ S.22 . Zuletzt geht’s ums Wohnen, manchmal auf geschichtsträchtigem Grund S.27 oder als Hotelgast in der Eutiner „SeeLoge“ S.43 .
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Husum Andreas-Clausen-Straße 5
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Flensburg Osterallee 207 24944 Flensburg 0461 3199-0 Kiel Friedrichsorter Straße 74 24159 Kiel 0431 39967-0
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TITELTHEMA 11
Planen, Bauen, Wohnen
Marc Ulrich ist das, was man einen „Vollblutunternehmer“ nennt. In einem Interview mit Haus & Grund sagt er vor Kurzem über sich selbst: „Ich plane Häuser, ich baue Häuser und ich verwalte sie. Ich bin kein Jurist, denn für die rechtliche Beratung habe ich jemanden: Haus & Grund.“ Der soziale Wohnungsbau braucht Macher
seine Familie. Ehefrau Jule und die drei Kinder Marie, Hans und Leni bilden das Fundament seines Lebens. Ein Funda- ment, auf das er im wahrsten Sinne des Wortes bauen kann. Denn neben dem Haushalt, dem Nachwuchs und den >>
Baufirmen in der Region tätig, zurzeit als Projektentwickler in der Geschäfts- leitung einer der ältesten und größten Baufirmen Norddeutschlands. Nur eines ist dem sympathischen Bauingenieur wichtiger als spannende Bauprojekte:
Projektentwicklung und Hausbau seien Themen gewesen, für die er sich bereits in jungen Jahren habe begeistern können. Seine Leidenschaft hat er in der Folge zum Beruf gemacht. Seit fast 20 Jahren ist Ulrich in mittelständischen
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finanzierten Wohnraum eines Projektes mischen und die benötigten Darlehen auf mehrere Kreditgeber, zum Beispiel die eigene Hausbank, aufteilen. Die Rendite war so für mich als Bauherr klar kalkulierbar. Durch Mieteinnahmen, günstige Förderdarlehen und Zuschüsse wird die Wirtschaftlichkeit für die Inves- toren gesichert. Viel wichtiger ist mir aber, dass ich helfen kann. Ich möchte andere private Vermieter an dieser Stelle ermutigen, geförderten Wohnraum zu errichten und zur Verfügung zu stellen. Es lohnt sich allemal.“ Dennoch, so Ulrich, gäbe es bei der Ver- mietung der geförderten Wohnungen einige Punkte zu beachten, damit z.B. die Wohnungen nur an berechigte Mie- ter vermietet werden und die Zweckbin- dungen, die Mietpreis- und Belegungs- bindungen, für die in der Förderzusage festgelegte Dauer gesichert bleiben. Nicht nur Personen mit staatlicher Unterstützung, sondern auch Personen mit niedrigem Einkommen können eine geförderte Wohnung mieten. Dafür be- nötigen sie einen Wohnberechtigungs- schein. Diesen erteilen die zuständigen Stellen, wenn die jeweils maßgeblichen Einkommensgrenzen nicht überschritten werden. Auf die Erteilung des Wohn- berechtigungsscheins besteht ein
Die Sorge vor zu viel Bürokratie habe sich, so Ulrich weiter, als unbegründet erwiesen und dementsprechend schnell verflüchtigt. Das eigene Bauchgefühl und das Miteinander aller beteiliten Ak- teure hätten von Beginn an gestimmt, die Dinge dadurch einen durch die Bank weg positiven Verlauf genommen: „Die Kommune bestätigte, dass sie Bedarf an günstigem und gefördertem Wohnraum hat und dass das Vorhaben mit ihren Entwicklungszielen übereinstimmt. Den Unterschied zwischen ge- förderten und nicht geförderten Wohnungen sieht man nicht Dann kam die Investitionsbank ins Spiel, die unter anderem den Neubau von Mietwohnungen fördert. Ihr Job ist es, mit zinsgünstigen Darlehen und Zu- schüssen aus den Landesförderprogram- men zu unterstützen. Beim fertigen Bau sieht man übrigens überhaupt keinen Unterschied zwischen geförderten und nicht geförderten Wohnungen. Als Bau- herr erhielt ich durch die Wohnraumför- derungen sichere Rahmenbedingungen. Dazu zählen günstige und langfristig kalkulierbare Zinsen, Zuschüsse sowie eine klar festgelegte Mietentwicklung. Der Investor kann geförderten und frei
Jule Ulrich hat die Finanzen fest im Blick.
baulichen Vorhabens gute Kontakte zur Arbeitsgemeinschaft für zeitgemä- ßes Bauen (ARGE), dem für die soziale Wohnraumförderung zuständigen Wohnungsbauinstitut des Landes, und der Investitionsbank Schleswig-Holstein (IB.SH) als dem zentralen Förderinstitut bestanden hätten. Information Als Mitglied von Haus & Grund erhalten Sie attraktive Vorteile bei Kooperationspartnern, u. a. bei der ARGE-SH 10 Prozent Rabatt auf sämtliche Leistungen. Wenn Sie bauen, kaufen oder moderni- sieren wollen, brauchen Sie einen kompetenten und verlässlichen Partner, dem Sie in Finanzierungs- fragen vertrauen können. Als zentrales Förderinstitut des Landes berät, fördert und finanziert die
ten“ für das Ehepaar damals begonnen hat. Besonders beeindruckend ist, dass es sich bei 40 Prozent der Wohnungen in Dietrichsdorf um vom Land Schles- wig-Holstein geförderte Wohnungen handelt. Die Zielgruppen der Sozialen Wohnraumförderung sind Haushalte, die sich am Markt nicht angemessen und bedarfsgerecht mit bezahlbarem Wohnraum versorgen können. So haben es etwa kinderreiche Haushalte, Alleinerziehende und Menschen mit Behinderung häufig schwer, eine ihren Bedürfnissen angemessene Wohnung zu finden. Dagegen wollte und will Ulrich auch künftig etwas tun, wie er erklärt: „Als privater Bauherr möch- te ich, begleitet durch die staatliche Gewährung von Wohngeld, meiner sozialen Verantwortung im Bereich der Wohnraumversorgung nachkommen. Und es funktioniert, denn die Institutio- nen helfen. Normalerweise ‚trauen‘ sich nur Wohnungsgenossenschaften den sozialen Wohnungsbau zu.“
beiden Hunden unterstützt Jule Ulrich ihren Mann bei der professionellen Selbstverwaltung von insgesamt 47 Mietverhältnissen. „Ich kümmere mich um die Büroaufgaben des Vermietungs- geschäfts wie zum Beispiel die Neben- kostenabrechnungen, Marc kümmert sich um das Technische“, verrät sie. 41 Mietverhältnisse sind es allein in Dietrichsdorf, auf dem Ostufer der Förde, wo Ulrich drei Mehrfamilien- häuser mit jeweils zehn, fünfzehn und sechzehn Wohnungen gebaut hat, so- wie sechs weitere in Kronshagen, einer Gemeinde im Kreis Rendsburg-Eckern- förde. Dort stehen Doppelhaushälften, mit denen das Abenteuer „Vermie-
Anspruch, wenn die Voraussetzungen hierfür vorliegen; es besteht aber kein Anspruch auf die Überlassung einer ent- sprechenden Wohnung. Die Auswahl der Mieter aus dem Kreis der wohnbe- rechtigten Personen ist grundsätzlich den Vermietern überlassen. So war es auch bei den Ulrichs. An die Erstvermie- tung kann sich Jule Ulrich noch lebhaft erinnern: „Die Wohnungen im >>
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Besonders hilfreich sei natürlich gewesen, dass bereits im Vorfeld des
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ADVERTORIAL 15 Glasfaser für Schleswig-Holstein: schnelles Internet kommt Hausanschluss im Ausbaugebiet jetzt kostenlos bestellen. 1)
Glasfaserausbau in Schleswig-Holstein Die Deutsche Telekom baut in vielen Städten und Gemeinden in Schleswig-Holstein schnelles Internet mit Glasfaser aus. In diesem Jahr werden wieder ca. 80.000 Haushalte von der Te- lekom mit Glasfaser versorgt. Das Beste daran ist: Wer sich als Eigentümer*in im Ausbaugebiet für einen Glasfaseranschluss mit einem passenden Tarif von der Telekom entscheidet, zahlt im Vermarktungszeitraum nichts für die Installation des Glasfaser-Hausanschlusses im Ein- oder Mehrfamilienhaus. 1) Nach der Vermarktungsphase wird die Einrichtung des Glas- faser-Hausanschlusses kostenpflichtig. Regulär liegt der Preis aktuell für einen Glasfaser-Hausanschluss bei 799,95 Euro. Mit Wohnungswirtschaften schließen wir gesonderte Verträge mit Option für den Vollausbau ab. Da nicht alle Haushalte in der aktuellen Ausbauphase mit schnellem Internet versorgt werden, empfehlen wir allen Interessierten, sich regelmäßig auf der Internetseite www.telekom.de/glasfaser-sh zu informieren. Selbstverständlich kann sich jeder Interessierte auch auf der Seite www.telekom.de/glasfaser für einen Glasfaseranschluss registrieren. Sobald wir das gewünschte Gebiet ausbauen, bekommen Sie automatisch von uns eine Information zum Glasfaserausbau. Glasfaser ist die Technik der Zukunft Die Telekom bietet bei Beauftragung eines Glasfaser-Haus- anschlusses Aktionspreise für aktuelle Glasfasertarife mit Geschwindigkeiten von bis zu 1 Gigabit pro Sekunde im Download und bis zu 200 Megabit pro Sekunde im Upload an. Der Technologiewechsel von Kupfer zu Glasfaser bringt entscheidende Vorteile: Mit einem Glasfaseranschluss haben die Einwohner*innen in dem Ausbaugebiet den schnellsten Anschluss für gleichzeitiges Homeoffice und Homeschooling sowie Streaming und Gaming mit garantierten Bandbrei- ten. Dabei ist es egal, wie viele Nachbar*innen zeitgleich im Internet surfen. Mit einem Glasfaseranschluss machen die Kund*innen der Telekom ihren Anschluss schnell, stabil und zukunftssicher und profitieren von fairen Preisen. Der Glasfaseranschluss kommt nicht von allein in die Häu- ser und Wohnungen. Er muss beauftragt werden. Deshalb können die Bürger*innen im Ausbaugebiet jetzt die Chance nutzen, einen Glasfaseranschluss bei der Telekom zu beauf- tragen. Mieter*innen können dazu den gewünschten Glas-
fasertarif auswählen und telefonisch, online oder persönlich im Telekom- oder Partner-Shop bestellen. Dabei werden die Eigentümerdaten der Immobilie erfasst. Die Telekom geht anschließend aktiv auf die Eigentümer*innen zu und küm- mert sich um alles Weitere. Bei einem Vor-Ort-Termin wird die beste Lösung zur Erschließung des Hauses gefunden. So kommt das Glasfaserkabel bis in das Haus: Vom Glasfa- seranschluss, der sich in der Regel im Keller befindet, verlegt die Telekom in Mehrfamilienhäusern die Glasfaser bis in jede Wohnung oder Geschäftseinheit. Um seinen Glasfaseran- schluss voll auszunutzen, sollte die Verkabelung im Haus auf dem neuesten Stand sein. Dabei hilft und berät die Telekom gern. Noch ein wichtiger Hinweis: Die Bürger*innen sollten sich vorab bei der Telekom informieren, ob die vorhandene Hardware, wie z.B. der Router, weiter genutzt werden kann. Mehr Informationen zur Buchbarkeit und zu den Tarifen der Telekom erhalten Sie > auf den Telekom-Seiten im Internet unter www.telekom.de/glasfaser-sh > unter den kostenlosen Rufnummern 0800 22 66100 (Privatkunden) und 0800 330 6709 (Geschäftskunden) > an der Haustür: Telekom-Beauftragte sind unterwegs und beraten direkt vor Ort > oder direkt im Telekom-Shop mit einer Terminvereinbarung unter www.telekom.de/start/telekom-shops/termin- vereinbarung
In Neumühlen-Dietrichsdorf hat Ulrich drei Mehrfamilienhäuser mit jeweils zehn, fünfzehn und sechzehn Wohnungen gebaut.
die richtige Ausgestaltung der Mietver- träge, das Thema Mieterselbstauskunft und das dazugehörige Instrument der Bonitätsprüfung geht. Eine Bera- tung ganz nah am Mitglied, die auch unangenehme Themen wie Auszug, Mieterwechsel sowie Betriebs- und Verbrauchskostenabrechnungen nicht ausspart. Genau das wissen die Ulrichs zu schätzen und konnten sich dank der fachgerechten Vorbereitung mit ihren Mietern auf eine angemessene Anpas- sung der Vorauszahlung auf die Heiz- und Warmwasserkosten verständigen. Konfliktfrei, wie das Ehepaar betont. Vermieten jedenfalls wird für die Ulrichs eine Leidenschaft bleiben, die so schnell keine Leiden schafft. <<
Hundetraining hatte ich keine Ruhe.“ Sie lacht. „In dem Zusammenhang haben wir schon eine ganze Menge skurrile Geschichten erlebt – fröhliche wie traurige. Man muss genau zuhö- ren und nicht gleich abwinken. Marc und ich haben uns sämtliche Bewerber persönlich angeguckt, das hat ganz gut funktioniert. So ist eine passende Mischung aus Mietparteien entstanden, bei der die Chemie der Mieter unterei- nander und zwischen den Mietern und uns stimmt. Gibt es Wichtigeres?“ Dass sich das Verhältnis zu den Mietern weitgehend konfliktfrei gestaltet, führen die Ulrichs auf ihren wichtigsten Sparringspartner zurück: Haus & Grund. Die Mitgliedschaft im Kieler Verein besteht bereits seit 2009. Dort sieht sich das Ehepaar gut beraten, wenn es um
ersten Mehrfamilienhaus in Dietrichs- dorf haben wir im Grunde genommen alle auf einmal vermietet. Wir hatten Anzeigen geschaltet und mein Handy bimmelte den ganzen Tag. Selbst beim Information Kennen Sie schon unsere Inter- viewreihe „Haus & Grund auf den Punkt?“ Juristische Fragestel- lungen, politische Sachverhalte,
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1) Bei Bestellung bis zum 31.12.2023 entfallen die Kosten für die Einrichtung Ihres Glasfaser-Hausanschlusses bis in das Zuhause (FTTH), vorausgesetzt, die Anschlussadresse für den Tarif ist mit der Adresse des mit Glasfaser anzuschließenden Gebäudes identisch. Die Bereitstellung des Glasfaseranschlusses erfolgt, wenn Ihr Hauseigentümer/Ihre Hausverwaltung dem Ausbau nicht widerspricht und eine finale Prüfung den Anschluss bestätigt. Alle Informationen zum Aktionszeitraum finden Sie unter www.telekom.de/glasfaser Ein Angebot von: Telekom Deutschland GmbH, Landgrabenweg 151, 53227 Bonn. | Stand 06/2022 | Herausgeber: Telekom Deutschland GmbH, 53262 Bonn | Änderungen und Irrtum vorbehalten
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Diakonie Nord Nord Ost
Über fünf Jahre gehört die Theologin Johanne Hannemann der Geschäftsfüh- rung der Vorwerker Diakonie mit Sitz in Lübeck an. Das dreiköpfige Team hat in diesem Zeitraum vieles bewegt, vor allem Kräfte und Möglichkeiten über Bundesländergrenzen hinweg gebün- delt. Seit dem 1. Januar heißen die Vor- Kirche und Diakonie gehören untrennbar zusammen. Das weiß in Lübeck jeder werker Diakonie und ihre Tochtergesell- schaften Diakonie Nord Nord Ost. Der neue Unternehmensverbund beschäftigt rund 3.000 Mitarbeiter an mehr als 100 Standorten in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern und unterhält vor allem ambulante Hilfen, Wohnangebote sowie Arbeits- und Beschäftigungsangebote für Menschen mit Behinderungen. Außerdem ist sie Trägerin von Kinder- und Jugendhilfean- geboten, Beratungsstellen, Wohnungs- losenhilfe, ambulanter sowie stationärer Seniorenpflege und einer Fachklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie. Zunächst erklärt uns die Geschäftsfüh- rerin, dass Kirche und Diakonie untrenn- bar zusammengehören: „In meiner Profession als Pastorin bin ich sozusagen ein sichtbares Zeichen dafür, dass wir als Diakonie eben auch tatsächlich die praktische Arbeit der Kirche tun. Zwar bin ich ganz und gar mit dem >>
Menschen in Wohnungsnot begleiten, fördern und eine helfende Hand reichen. Das haben sich die Diakonie Nord Nord Ost und Haus & Grund Lübeck auf die Fahnen geschrieben – und zwar mit durchgreifendem Erfolg. Wohnraum finden durch Kooperation
Diakonie Nord Nord Ost in Holstein gemeinnützige GmbH Triftstraße 139-143 23554 Lübeck Tel. 0451 4002-0 info@diakonie-nordnordost.de
Johanne Hannemann
18 TITELTHEMA
warum keine Mietzahlungen gelaufen sind. Als beson- ders hilfreich erweist sich dabei, dass wir ein Jobcenter und eine Abteilung der sozialen Sicherung im eigenen Hause haben. Das macht die Wege sehr kurz. Auf diese Weise lässt sich schnell ermitteln, ob ein Klient zum Beispiel nicht auf Post reagiert hat oder Leistungen auf ein Konto gegangen sind, das es gar nicht mehr gibt. In solchen Fällen kooperieren wir so eng mit der Unter- kunftssicherung der Hansestadt Lübeck, dass sich eine
Sol Gabetta
Beide Seiten haben großes Interesse daran, das Mieterverhältnis zu stabilisieren
.. Lübeck .. Neumünster mit dem London Philharmonic Orchestra ,- bis ,-
etwaige Mietschuldenübernahme zügig und unbürokra- tisch anstoßen lässt. Andererseits melden sich natürlich auch Vermieter, die mitteilen, dass Mietzahlungen ausstehen und der Kontakt zum Mieter abgebrochen ist. Meistens sind Schamgefühle, die Miete nicht gezahlt zu haben, und die Angst vor der Kündigung hierfür ursächlich. An der Stelle übernehmen wir die Kommu- nikation und vermitteln zwischen den Betroffenen und den Vermietern ihrer Wohnungen.“ René Bornmann macht regelmäßig die Erfahrung, dass beide Seiten ein großes Interesse daran haben, ein problematisches Mietverhältnis zu stabilisieren. Vermieter sparen sich teure Klageverfahren, Mieter behalten ihr Dach über dem Kopf. Eine Win-win-Situation, mit der ein sozialer Abstieg vermieden werden kann. Dass dies sehr oft gelingt, daran hegt Sascha Sebas- tian Färber keine Zweifel. Seit zwölf Jahren vertritt er als Geschäftsführer von Haus & Grund über 5.500 Wohnungseigentümer in Lübeck und Umgebung. Von Anfang an war er vom Projekt der Diakonie überzeugt: „Private Eigentümer haben keinen Spaß daran, ihren Mietern zu kündigen. Die Kündigung erfolgt überwie- gend erst dann, wenn die Vermieter das Gefühl haben, nichts mehr bewirken oder ändern zu können. Sie finden keinen Zugang mehr zu ihren Mietern, da diese auf Mahnungen, Anrufe oder Anschreiben nicht mehr reagieren. Letzteres häufig aus Scham oder Unsicherheit im Umgang mit Schulden, Sucht oder anderen Verhal- tensweisen. Um dies zu ändern und um eine Kommuni- kation zwischen Mieter und Vermieter wiederherzustel- len, ist das Angebot der Diakonie wichtig. Denn es sind gerade kleinere Vermieter, die ein hohes Maß an >>
Jan Lisiecki
Sozialpädagoge René Bornmann (links) und Klient Markus Kruse, für den dank der Unterstützung wieder das Positive überwiegt.
.. Lübeck mit der Academy of St Martin in the Fields ,- bis ,-
Führen der Geschäfte befasst, begleite aber gleichzeitig Menschen bei uns, die in der Seelsorge unterwegs sind. Über- dies trage ich die Hauptverantwortung für die Durchführung von Gottesdiens- ten.“ Selbst wenn Johanne Hannemann ihre Aufmerksamkeit auf sämtlichen unterschiedlichen Unternehmensberei- chen gleich verteilt, ist ihr das Thema Soziale Hilfe ein besonders wichtiges Anliegen. Eine ihrer ersten Amtshand- lungen als Geschäftsführerin war die Aufnahme der Zusammenarbeit mit Haus & Grund in Lübeck: „Die Koope- rationsvereinbarung, die wir seinerzeit unterzeichnet haben, war die erste, die ich in meiner neuen Tätigkeit unter- schrieben habe. Insofern erinnere ich mich noch sehr gut daran. Menschen, die aus dem Tritt gekommen sind, sodass das ganze Leben im bürgerlichen
Sinne nicht mehr funktioniert, liegen mir tatsächlich sehr am Herzen. Ich glaube, wenn jemand wegen Schulden, einer Suchterkrankung oder Depressio- nen erst auf der Straße gelandet ist, hat er keine besonders große Lobby mehr. Solche Menschen werden eher als be- fremdlich und störend wahrgenommen. Es wird dabei gerne übersehen, dass sie eine Geschichte und Würde haben. Sie verdienen einfach eine zweite Chance. Dementsprechend beeindruckt bin ich immer wieder von der hohen Professi- onalität, mit der unsere Mitarbeiter auf diese Menschen zugehen.“ Gemeint sind Mitarbeiter wie René Bornmann. Der Sozialpädagoge ist in der Beratungsstelle in der Wahmstraße 60 beschäftigt, wo wohnungslosen und bedürftigen Menschen eine sichere
Anlaufstelle geboten wird. Die Mitar- beiter vor Ort beraten die Betroffenen professionell und vertraulich. Sie bieten schnelle, konkrete Hilfen an. Hinter- grund können der drohende oder bereits erfolgte Verlust der Wohnung, Schulden, ausbleibende Geldleistun- gen und andere soziale Notlagen sein. Gemeinsam entwickeln die Mitarbeiter mit den Betroffenen Lösungen sowie ein passendes Unterstützungsange- bot. Rund 1.500 unterschiedliche Fälle werden in der dreigliedrigen Angebots- struktur der Beratungsstelle jährlich bearbeitet. Wie die Begleitung für gewöhnlich abläuft, beschreibt René Bornmann: „Einerseits kommen die Klienten selbst auf uns zu und teilen mit, dass sie Schwierigkeiten bei der Unterhaltung ihrer Wohnung haben. Wir schauen uns dann gemeinsam an,
Anne-Sophie Mutter .. Neumünster mit Mutter ’ s Virtuosi ,- bis ,-
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DER FRÜHLING KOMMT!
20 TITELTHEMA
sozialer Verantwortung übernehmen. Umso dankbarer sind sie, wenn sich die Diakonie kümmert und ihren Mietern nachhaltig geholfen werden kann.“ Der 36-jährige Markus Kruse, den wir im Lübecker Stadtteil St. Gertrud treffen, hat dank der Hilfe der Bera- tungsstelle seine Schwierigkeiten mit dem Vermieter überwunden. Es war kurz vor knapp, wie er erzählt: „Ich hatte zweimal die Miete nicht bezahlt, beim dritten Mal wäre die fristlose Kündigung dagewesen. Da habe ich die Reißleine gezogen. Freunde haben mir die Wahmstraße empfohlen, an die ich mich dann gewendet habe. Die haben quasi alles für mich in die Hand ge- nommen. Wir sind in meine Wohnung gefahren und haben uns dort die Lage
angeschaut. Danach hat sich mein An- sprechpartner mit meinem Vermieter in Verbindung gesetzt und alles geregelt. Miet- und Energieschulden werden seit- dem übernommen. Zwei Jahre bin ich mit der Beratung nun unterwegs und in meinem Leben hat sich zu hundert Prozent alles zum Positiven gewendet.“ Bezahlbarer Wohnraum für Frauen, die mit ihren Kindern in Frauenhäusern leben Die Zusammenarbeit zwischen der Diakonie und Haus & Grund Lübeck beschränkt sich jedoch nicht allein auf die erfolgreiche Vermeidung von Wohnungslosigkeit. Frauen und Kinder, die in einem Frauenhaus leben, haben es ebenso schwer, angemessenen und bezahlbaren Wohnraum zu finden. Sie müssen dann länger in den Frauenhäu- sern bleiben als notwendig. Dann fehlt hier Platz für andere schutzsuchende Frauen in Not. An diesem Punkt setzt das Projekt „Wohnraumbeschaffung durch Kooperation – bezahlbarer Wohnraum für Frauen, die mit oder ohne Kinder in Frauenhäusern leben“
(kurz Frauen_Wohnen) an. Seit 2018 wird es vom PARITÄTISCHEN Schleswig- Holstein verwirklicht. Dabei werden die Frauen in ganz Schleswig-Holstein durch Mitarbeiter der Regionalen Servicestellen, dazu gehört auch die Beratungsstelle für Frauen der Diako- nie in der Moislinger Allee 11a, rund um das Thema Wohnraum beraten und im neuen Mietverhältnis begleitet und unterstützt. Ein Projekt, für das sich neben anderen Vertretern aus der Wohnungswirtschaft vor allem Haus & Grund Schleswig-Holstein von der ersten Stunde an stark gemacht hat. Sebastian Färber und sein Team waren dann schnell mit von der Partie. Für die Frauen in den Frauenhäusern suchen sie im Austausch mit der Diakonie geeigne- te Wohnungen bei privaten Vermietern, die Mitglied bei Haus & Grund sind. Vorhaben wie die Wohnraumhilfe und Frauen_Wohnen brauchen neben dem politischen Willen auch in der Praxis starke Unterstützer, die wohlwollend mit tatkräftiger Hilfe begleitend zur Seite stehen. Denn Wohnraum findet sich vor allem durch eines: die richtige Kooperation. <<
Haus- und Grund- besitzerverein Lübeck e.V. Schmiedestraße 20-22 23552 Lübeck Tel. 0451 79887-101
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Sascha Sebastian Färber vertritt als Geschäftsführer von Haus & Grund über 5.500 Wohnungseigentümer in Lübeck und Umgebung.
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TITELTHEMA 23
Alles begann mit jungen Leuten, die am Anfang ihres Berufslebens stan- den. „Die Wohnungen, die wir bisher vermietet haben, gingen meistens an jüngere Frauen, die zum Teil noch an der Uni tätig waren oder eine Ausbil- dung abgeschlossen hatten und von zu Hause auszogen. Diese Mietverhältnisse waren von relativ kurzer Dauer, da sich die Lebensumstände heutzutage rasch ändern. Somit hatten wir damals eine vergleichsweise hohe Fluktuation bei un- seren Mieterinnen“, berichtet Helmut Z. Ein Wohnungsgesuch in der Norddeutschen Hausbesitzer Zeitung gab den Ausschlag Seit 2005 ist das Ehepaar Mitglied bei Haus & Grund. Ist der geeignete Mieter gefunden, besorgen sich die beiden bei Haus & Grund die geeigneten Mietver- träge. Im Mietrecht erfahrene Rechts- berater des Grundeigentümerverbandes helfen, die Mietverträge rechtssicher auszufüllen. Das Ehepaar Z. liest außer- dem sehr gerne die Norddeutsche Haus- besitzer Zeitung, das Verbandsorgan von Haus & Grund Schleswig-Holstein. Eine Gelegenheit, die Cati Tschepel von der Kieler „Stadtmission Mensch“ beim Schopf gepackt hat. Die Stadtmission ist ein modernes, gemeinnütziges Dienst- leistungsunternehmen mit einer über 100-jährigen Geschichte, in dem über 300 Mitarbeiter täglich Gutes tun. Cati Tschepel leitet bei der Stadtmission das Projekt „Wohn.Werft Kiel“. Das Projekt ist Mittler zwischen Vermietern und wohnungslosen Klienten, die ambulant oder stationär betreut und die auf dem Weg zurück in ein eigenes Zuhause begleitet werden. Für Menschen, die aufgrund persönlicher oder sozialer Probleme wohnungslos geworden sind, ist es praktisch unmöglich, auf dem >>
Mission: Eine zweite Chance
Helmut Z.
Das Projekt „Wohn.Werft Kiel“ ist Mittler zwischen Vermietern und wohnungslosen Klienten, die ambulant und stationär be- treut und auf dem Weg zurück in ein Zuhause begleitet werden. Wohnungen, Etagen, Häuser dringend gesucht
der Integrität von Personen ein großes Gewicht beimisst.
Helmut Z., Lehrer im Ruhestand, bereits in seiner eigenen Schulzeit auseinan- dersetzen musste. Er persönlich hat für sich Antworten gefunden, die in einer humanistischen Geisteshaltung sichtbar werden. Genauer gesagt in einer Ein- stellung, die den Aspekten der Freiheit, der Wertschätzung, der Würde und
„Handle nur nach dem Leitsatz, von dem du willst, dass er ein allgemeines Gesetz wird.“ Immanuel Kants Katego- rischer Imperativ von 1788 hat Gültig- keit bis in die Gegenwart. Nur, was sagt dieser Kategorische Imperativ eigentlich aus? Was bedeutet er konkret für unser heutiges Leben? Fragen, mit denen sich
Diese Einstellung hat Helmut Z. und seine Ehefrau Barbara Z. auch dazu be- wogen, als private Vermieter Menschen in den unterschiedlichsten Lebenssitua- tionen mit Wohnraum zu unterstützen.
Cati Tschepel hat als Immobilienwirtin die Haus-, Miet- und WEG-Verwaltung kennengelernt. Erfahrungen, die von unschätzbarem Wert für das Projekt „Wohn.Werft Kiel“ sind.
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schieden, die Wohnungslosenhilfe neu zu strukturieren und die Hilfen aufzu- stocken. Mit unserem Projekt versuchen wir ergänzend, den Klientinnen und Klienten den Schritt in die Wohnung zu erleichtern. Wir helfen ihnen, gegen die Konkurrenz von manchmal 200 bis 300 Mitbewerbern zu bestehen. In dem Augenblick heißt es, da zu sein, bevor eine Wohnungsanzeige online geht. Wir unterstützen beispielsweise dabei, die Unterlagen, die für die Anmietung einer Wohnung benötigt werden, zusammenzustellen. Die Bewerbung für die Wohnungssuche wird dabei immer beliebter und gefragter. Einige
Wohnungstür wieder hinter sich schlie- ßen zu dürfen, kommt Peter S. noch immer ein wenig unwirklich vor: „Die ersten Eindrücke waren, dass ich es nicht glauben konnte.“ Anspruch auf Hilfe hat jeder, der in besonders schwierige Lebensverhältnisse geraten ist Dass er den Glauben an und für sich nicht verloren hat, verdankt er unter anderem Annette Mau, die ihm als qualifizierte Diplom-Pädagogin bei der Überwindung seiner besonderen Schwierigkeiten geholfen hat. Anspruch auf eine solche Hilfe hat jeder, der in besonders schwierige Lebensverhältnis- se geraten ist, zum Beispiel obdachlos oder straffällig geworden ist, ohne Familie dasteht oder keine gesicherte Existenz hat, und diese aus eigener Kraft nicht überwinden kann. Die Hilfe umfasst alle notwendigen Maßnahmen, um die besonderen Schwierigkeiten zu beseitigen, die einer Integration in die Gesellschaft entgegenstehen. Hierzu gehören vor allem Hilfe bei der Beschaf- fung einer Wohnung, Hilfe bei akutem und drohendem Wohnungsverlust. Hier gilt es zu differenzieren, wie Cati Tsche- pel erläutert: „Die Stadt hatte sich ent-
lichkeit, bei diesem außergewöhnlichen Projekt mitzuarbeiten. Darüber freue ich mich ebenso sehr wie über die Freiheit, hier etwas Sinnstiftendes entwickeln zu können. Die Unterstützung von Haus & Grund zu gewinnen, erwies sich in dem Zusammenhang als echter Glücksfall. Über die Mitgliederzeitung sehen wir uns dazu in der Lage, das Thema Woh- nungslosigkeit nach außen und somit in eine breitere Öffentlichkeit zu tragen. Der Erfolg gibt uns recht.“ Die wohnungswirtschaftliche Expertise ihrer Kollegin und den projektübergrei- fenden Austausch weiß auch Annette Mau zu schätzen: „Ich finde es gut, dass du eine Immobilienwirtin bist. Wir ergänzen uns perfekt, denn ich habe einen pädagogischen Hintergrund. Das eine lässt sich mit dem anderen gewinnbringend für unsere Klienten verbinden.“ Einer, der von dieser Verbindung nach- haltig profitiert hat, ist der Mittfünfziger Peter S. Der gebürtige Rheinland-Pfälzer konnte über das Beziehungsnetzwerk zwischen der Stadtmission und Haus & Grund nach über dreieinhalb Jahren Wohnungslosigkeit endlich ein neues Zuhause finden. Wie es sich angefühlt hat, nach so langer Zeit die eigene
Die wohnungswirtschaftliche Expertise ihrer Kollegin Cati Tschepel und den projektübergreifenden Austausch weiß Diplom-Pädagogin Annette Mau (links) zu schätzen. Man ergänzt einander perfekt.
waltung gemacht. Ich kenne die Miet- verwaltung und die WEG-Verwaltung. Über die Tätigkeit in diesen Bereichen kam ich mit meinem aktuellen Arbeitge- ber in Kontakt. So ergab sich die Mög-
Voraussetzungen für den Job mit, ist sie doch mit der Immobilienbranche ver- traut: „Ich bin seit zweieinhalb Jahren bei der Stadtmission. Als Immobilienwir- tin habe ich vorher klassische Hausver-
Wohnungsmarkt eigenständig eine Wohnung zu finden. Genau hier kommt die „Wohn.Werft Kiel“ ins Spiel und gewinnt Vermieter für das Projekt. Cati Tschepel bringt die notwendigen
Wohnungslosigkeit zu verstehen, heißt zuzuhören.
Vermieter verlangen ausdrücklich eine Wohnungsbewerbung. Deshalb haben wir uns entschieden, auch für unsere >>
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HörnAnkerHaus
im Falle von Konflikten oder heraus- fordernden Situationen. Und sie bringen frühzeitig sämtliche Bescheinigungen bei, wenn es um die Übernahme von Leistungen seitens der Stadt, des Job- centers oder eines Rententrägers geht. So ist auch die Sicherheit für Vermieter gegeben, dass die Miete eingeht. Dank der wechselseitigen Vertrauensgrundla- ge lassen sich selbst etablierte Aus- schluss-Kriterien wie negative Schufa- Einträge oder fehlende Mittel für eine Kaution aus dem Weg räumen. Peter S. stand vor einem Berg an Problemen. Es war eine beklemmende Situation, aus der er ohne die Hilfe der Stadtmission möglicherweise nicht herausgekommen wäre. Durch das Ehepaar Z. hat er eine zweite Chance erhalten, kann sich wieder etwas für die Zukunft aufbauen und ohne Schamge- fühle soziale Kontakte knüpfen. „Drei Nachbarn habe ich schon kennenge- lernt“, sagt er und ein Lächeln huscht über sein Gesicht. „Das fühlt sich gut an.“ <<
Organisation, die für beide Seiten da ist: „Meine Frau und mich beruhigte es, dass wir bei der Auswahl des Mieters nicht allein dastehen würden, sondern immer auch eine Kontaktperson haben, wenn es denn mal Schwierigkeiten mit dem Mieter geben sollte.“ Cati Tschepel und Annette Mau verstehen sich ein Stück weit als Schnittstelle zwischen Sozial- und Wohnungswirtschaft und fungieren als Ansprechpartnerinnen Information Sie möchten mit der Vermietung Ihrer Immobilie die Kieler Stadt- mission unterstützen oder sich über das Projekt Wohn.Werft Kiel informieren? Wenden Sie sich gerne an Cati Tschepel: Tel. 01525 4595860 cati.tschepel@stadtmission- mensch.de www.stadtmission-mensch.d e
Klienten Bewerbungsschreiben mit einem Foto aufzusetzen. In diesen Be- werbungsschreiben bemühen wir uns, die Botschaft zu transportieren, dass wir die Menschen, die über die „Wohn. Werft“ eine Wohnung suchen, schon eine ganze Weile kennen. Wir stellen klar, dass sie eben nicht „Platte ma- chen“, also außerhalb einer Wohnung übernachten müssen, sondern mitun- ter bereits in Notunterkünften oder Wohngemeinschaften leben und nicht selten einer Beschäftigung nachgehen. Familiäre und persönliche Gründe, Tren- nung oder Krankheit führen – oft ohne Mietschulden – zum Wohnungsverlust. Immer wieder sagen wir: Obdachlos oder wohnungslos, da gibt es einen Unterschied.“ Die hinter dem Projekt stehende Philo- sophie überzeugte dann auch Helmut Z. Er las den Steckbrief von Peter S. in der Norddeutschen Hausbesitzer Zeitung, schnitt den Beitrag aus und bewahrte ihn sich für den nächsten Mieterwech- sel auf. Ihm gefiel der Gedanke einer
Auf einer ehemaligen Industriebrache in Kiel-Ost wächst ein attraktives Quartier. Erstmalig in der Haus & Grund Historie ist ein Verein Bauherr und schafft sozial geförderten Wohnraum. Ein Haus auf geschichtsträchtigem Grund
Jan-Niklas Sator realisiert den Traum der „eigenen vier Wände“. Er baut aber nicht sein Eigenheim, sondern leitet für Haus & Grund Kiel das Projekt „Hörn- AnkerHaus“. Dabei ist er von Haus aus Kaufmann. „Ich finde es immer wieder spannend, auch die technischen Aspek- te in so einem Bauvorhaben zu sehen“, berichtet der 29-Jährige. „Häufig ist es gar nicht so einfach, die Planungs- und Arbeitsschritte mit ihren komplexen Ab- hängigkeiten zu verstehen. Deshalb bin ich gemeinsam mit unserem Bauleiter immer ganz nah dran am Geschehen.
Nur so ergibt sich am Ende ein ganz- heitliches Bild von dem entstehenden Haus.“ Seit dem 19. Jahrhundert war das Ostufer der Kieler Hörn der Werftindus- trie und Marine als Standort vorbe- halten. Ende der 1960er und 1970er Jahre hatte sich die Marktsituation im Schiffsbau grundlegend verändert, sodass Umstrukturierungen und eine Konzentration der Flächennutzung einsetzten. Mit dem Beginn der 1990er Jahre wurde das Gebiet saniert und lag
seither größtenteils brach. Seit 2015 beschäftigt sich nunmehr eine Gruppe lokaler Investoren mit der Bebauung. Erstmalig ist Haus & Grund selbst Bauherr und verschafft privaten Eigen- tümern als Ankerinvestor gleichzeitig den Zugang zu einem innerstädtischen Großprojekt. Nach Fertigstellung des „HörnAnkerHaus“ >> können sich die Mitglieder von Haus & Grund Kiel an dem Mehrfamilienhaus mit allen Chan- cen und Risiken eines Immobilieneigen- tums beteiligen und an den Mieterlösen partizipieren. „Hinter uns liegt ein
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Jörg Bierbass (ARGE) und Projektleiter Jan Sator (rechts) bei einer ihrer regel- mäßigen Baustellenbegehungen.
Der Präsident von Haus & Grund Deutschland Kai Warnecke (brauner Anzug) würdigt das vorbildliche Engagement des Kieler Vereins.
Neubau der Bank war für ihn dennoch besonders. Die Begeisterung ob der Ausmaße des gesamten neuen Quar- tiers und auch des „HörnAnkerHaus“ war ihm bei der Begehung an dem kalten Dezembertag anzumerken. Seit März 2022 hat sich die Investitionsbank schon gut eingelebt und fühlt sich wohl an der Hörn. Bierbass freut sich schon persönlich auf die neuen Nachbarn und auf das große Wohnungsangebot, gefördert wie auch frei finanziert. „Wir können hier eine ganze Menge Gutes zusammen erreichen“, betont er und hebt den bedeutsamen Standort hervor. „In Kombination mit den neuen Gewer- beflächen und Büroeinheiten sowie den Bestandsgebäuden wird das hier ein richtig gutes Quartier werden.“ Es ist immer eine gewisse Herausfor- derung, geförderten Wohnungsbau umzusetzen, das weiß auch Bierbass. Umso wichtiger ist es, dass gerade in Kiel für Menschen mit etwas kleinerem Portemonnaie Wohnen ermöglicht wird. An der Hörn hat sich die Inves- torengemeinschaft darauf verständigt, 40 Prozent der Mietwohnungen in die Förderung zu nehmen. Der Anteil ge- förderter Wohnungen liegt damit sogar über dem Durchschnitt der in Kiel ge- nehmigten Mischquartiere. Gerade im
Hinblick auf die Wirtschaftlichkeit und in Verbindung mit enorm gestiegenen Baukosten scheint dieser Anteil eine kritische Marke darzustellen. Sator steht deshalb im ständigen Austausch mit der Investitionsbank sowie dem bautechni- schen und bauwirtschaftlichen Partner, der ARGE Schleswig-Holstein. Natürlich müssen zum einen die für die Förderung geeigneten Wohnungen identifiziert und geplant werden. Diese Wohnungen sollen außerdem in den Gesamtkontext des „HörnAnkerHaus“ bzw. des ge- samten Quartiers passen. Dabei braucht es vor allem stabile Quartiere mit einer guten Durchmischung der Bewohner. Letztere konnte vor allem auch durch die Mitwirkung der Investoren an dem vorangegangenen Architektenwettbe- werb mit der Stadt Kiel erzielt werden. Zum anderen stehen die Fördermieten, die niedriger sind als die ortsüblichen Marktmieten, den teilweise deutlich angestiegenen Baukosten gegenüber. Direkte Baukostenzuschüsse und zins- günstige Darlehen – ausgegeben von der Investitionsbank – gleichen diese Differenz aus. Das Projekt ist dennoch wirtschaftlich. Dafür hat Bierbass in vielen Gesprächen mit dem Bauherrn gesorgt. „Es freut uns sehr, dass wir hier jetzt ein gutes Quartier auf den Weg bringen und die soziale Wohnraumför-
derung wirklich vorbildlich umsetzen“, resümiert Bierbass.
Präsident von Haus & Grund Deutschland Kai Warnecke, Götz Bormann, Vorsitzender Haus & Grund Kiel, Natascha Hoffmann, Geschäftsführe- rin Frank Gruppe, Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack und Bundesbauministerin Klara Geywitz beim Richtfest (v.l.n.r.).
Die Hörn hat die besten Vorausset- zungen, die Erwartungen zu erfüllen, die die Stadt Kiel, die Bauherren und auch die Planer in das Quartier gesetzt haben. Das ist auch der Wunsch von Sator: „Die Abgrenzung zwischen Ost- und Westufer soll aufgehoben werden, der Brückenschlag zwischen den beiden Seiten der Förde soll gelingen. Wir wünschen uns, dass sich die Menschen aus allen Kieler Stadtteilen an der Hörn treffen.“ Wenn Klara Geywitz, ihres Zeichens Bundesbauministerin, den Weg aus Berlin nach Kiel nicht scheut, um beim Richtfest dieses Bauvorhabens dabei zu sein, muss hier etwas Besonde- res entstehen. <<
weiter Weg und ich finde, dass wir stolz auf das bereits Erreichte sein können. Mit dem Projekt zeigen wir neue Wege auf und ich freue mich, wenn wir ein Vorbild für andere Haus & Grund Orga- nisationen sein können“, sagt Sator. Journalistische Tätigkeit gehört nicht zur Aufgabenbeschreibung des Projektlei- ters eines Neubaus. Sator beschreitet auch hier neue Wege. Er ist Gesicht des Bautagebuchs. Hier werden in Kurz- filmen der Baufortschritt dokumentiert und Protagonisten interviewt. „Man wächst ja bekanntermaßen an seinen Aufgaben. Und ich kann sagen, dass unsere Projektpartner und auch unser
Bauunternehmen zu Beginn ein wenig erstaunt geschaut haben, als wir vor einigen Monaten zum ersten Mal mit einem Kameramann auf der Baustelle standen. Das ist in der Form doch eher unüblich. Mittlerweile weiß ich aber, dass sie jedes Mal aufs Neue ebenso gespannt sind, den Fortschritt aus der Sichtweise von Haus & Grund zu sehen.“ Stein für Stein, Wohnung für Wohnung wächst an der Hörn in Kiel das neue Wohn- und Geschäftsviertel empor. Rund um die Halle400 entstehen auf der ehemaligen Industriebrache in direkter Wasserlage etwa 750 neue Wohnungen sowie Büroflächen, kleine Geschäfte und Gastronomiebetriebe. Das Besondere dabei: 40 Prozent aller Mietwohnungen werden öffentlich gefördert. Angemessener und bezahlbarer Wohn- raum für Menschen mit kleinem Ein- kommen ist knapp. Grund genug für Haus & Grund Kiel, die soziale Wohnraumförderung im prominenten Neubauprojekt selbst in die Hand zu nehmen. Der Verein leistet gemeinsam
mit seinen Mitgliedern einen Beitrag zur Schaffung von bezahlbarem Wohnraum – einen großen Teil davon im Rah- men des geförderten Wohnungsbaus. Insgesamt werden dann sieben der 18 Wohnungen des „HörnAnkerHaus“ verschiedenster Größe auf einer Fläche von 425 m² exklusiv für Menschen mit Wohnberechtigungsschein zur Verfü- gung stehen. Und das über die vollen 35 Jahre. Die anfänglichen Mieten liegen dann bei 6,10 € bzw. 8,00 € pro Quadratmeter Wohnfläche. Der verantwortliche Projektleiter Jan- Niklas Sator hat das zu seinem Herzens- projekt gemacht. Um mehr darüber zu erfahren, wie die Investitionsbank gemeinsam mit Immobilieneigentümern und Bauherren dafür Sorge trägt, dass vermehrt geförderter Wohnraum ent- steht, hat er sich mit Jörg Bierbass für das Bautagebuch zum Interview auf der Baustelle getroffen. Bierbass kommt in seiner Funktion als Leiter für den Mietwohnungsbau häufig auf die Baustellen seiner Kunden im ganzen Bundesland. Der Besuch in unmittelbarer Nachbarschaft zum
Information Den gesamten Eintrag in das Bau- tagebuch des „HörnAnkerHaus“ mit dem Interview gibt es hier:
Innenhof des Mehrfamilienhauses.
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RATGEBER 31
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Rechtstipp
nen. Andere Gruppen erreichen diesen Marktzugang nur teilweise.
Lösungen Den Gegensatz wirtschaftlich sinnvoller und rechtlich sicherer Vermietung und dem Anspruch sozialen Engagements kann man auflösen. Die kleine Lösung ist, wenn dem Mieter durch ein Amt die Kaution gestellt wird und dem Vermie- ter per Abtretungserklärung die Miete direkt vom Amt überwiesen wird. Nach- teil ist, dass solche Abtretung fristlos und grundlos widerrufen werden kann. Mietzahlungen werden von Ämtern nur während des Bewohnens geleistet. Zieht der Mieter einfach aus, so >>
Sozial vermieten
Die Problemstellung Der übliche Weg für den neuen Mieter sind positive Schufa-Auskunft und Gehaltsnachweise der ungekündigten Anstellung. Gerne noch garniert mit dem lobenden Empfehlungsschreiben des vorherigen Vermieters. Nichts davon werden z.B. Flüchtende mitbringen kön-
Seilklettertechnik und Hubarbeitsbüh- nen erfolgt, steht die Erhaltung der Baumgesundheit. Für eine Zukunft, in der alle profitieren: der Eigentümer, die Folgegeneration und die Umwelt.
Hohenwestedt betreibt professionelle Baumpflege und kooperiert seit Kurzem mit Haus & Grund Schleswig-Holstein. Das Expertenteam, das Firmengründer Tom Schulz anführt, legt sein Hauptau- genmerk auf Effizienz und Nachhaltig- keit. Im Zentrum der Arbeit, die über
Immobilienbesitzer müssen Bäume auf ihrem Grundstück regelmäßig kont- rollieren. Denn die Eigentümer sind im Prinzip dafür verantwortlich, dass niemand etwa durch herabfallende Äste zu Schaden kommt. Das zertifizierte Unternehmen Tree Concept mit Sitz in
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