MIBA Miniaturbahnen

MODELLBAHN-PRAXIS

Schnittkanten im Idealfall mit Revell Plas- to Filler nachzuglätten. Allerdings lassen sich auch feine Strukturen gut abformen, solange deren Oberfläche fest ist. Der So- ckelstreifen in Rauputz wird beim Urmo- dell z.B. durch wasserfestes Qualitäts- Schleifpapier imitiert. Freie Fensterrah- men und -kreuze sollten eine Stärke von 1 mm nicht unterschreiten. Aus prakti- schen Gründen habe ich für die „Bahn- straße 6“ Lasercutfenster verwendet. Eine Form für das Urmodell Um das Urmodell abzuformen, wird ein sogenannter „Formkasten“ hergestellt. Eine MDF-Platte mit beschichteter, glat- ter Kunststoffoberfläche als Grundfläche und Holzleisten o.Ä. für den Rahmen rei- chen dafür aus. Ganz Mutige verwenden 1-2 mm dicke Pappstreifen, wie in der Abbildung zu erkennen ist. Das fertige Urmodell wird fest und ohne Unter- schneidungen mit dem Untergrund ver- klebt. Der seitliche Abstand zwischen Urmodell und Rahmen sollte etwa 1 cm betragen, die Rahmenhöhe etwa das Doppelte der Urmodellhöhe. Um eine ausgießbare Negativform für die Vervielfältigung der Modellfassade zu erhalten, wird niedrigviskoser, gießbarer Silikonkautschuk verwendet, wie er im Modellbauzubehör in verschiedenen Ge- binden erhältlich ist. Der Gebrauch sollte streng nach Vorschrift des Herstellers er- folgen, insbesondere die Dosierung des beigefügten Vernetzers. Dieser wird sorg- fältig dem Silikon beigemischt, möglichst ohne Luft unterzurühren. Der Vernetzer

Auf Basis der Zeich- nung wird das Urmo- dell vorzugsweise aus Polystyrol mit al- len Details gebaut. Das Urmodell darf dabei keine Hinter- schneidungen haben, da sich diese schlecht oder nur mit Beschä- digung der Silikon- kautschukform aus- formen lassen. Zum Schluss wird eine Wanne gebaut, in die das Urmodell mit ei- nem Rand von etwa 10 mm hineinpasst.

Der aus zwei Kompo- nenten bestehende Silikonkautschuk wird exakt nach Her- stellerangaben ge- mischt. Vor dem Hin- eingießen der Masse wird mit einem Pinsel das Modell eingestri- chen, damit alle Kon- turen sauber und vollständig benetzt werden. Erst dann füllt man die Form auf und lässt das Material abbinden.

Stehen keine Originalzeichnungen zur Verfügung, dienen Bilder als Basis, um eine Zeichnung für das geplante Projekt zu erstellen. Das Stockmaß von Türen dient u.a. dabei als bekannte Größe.

Im Vergleich kommt die nachgebildete Fassade dem Vorbild bis auf die Patina recht nahe.

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MIBA-Miniaturbahnen 7/2022 

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