Magnete auszuschneiden und als Halterungen für Letztere unter den Triebfahrzeugen zu montieren. Man legt der Pa- ckung sogar ein Tütchen mit kleinen Schrauben und einen passenden 0,9-mm-Bohrer bei. Statt die Magnete anzukleben, sollen die Halterungen angeschraubt werden. Mit Herausdre- hen der Schräubchen wären die Magnete schnell wieder de- montiert, die Fahrzeuge hätten – bis auf die Löcher – wieder Werkszustand. Mit dem Rand zum Schrauben benötigt eine H0-Magnet- halterung eine Fläche von 12 x 22 mm; zwei Magnete neben- einander belegen 22 x 22 mm. Schnell fiel mir auf, dass unter meinen Loks kaum so viel freier Platz ist. Hinzu kommt, dass die Drehgestelle (also dort, wo eine Steigerung des Anpress- drucks optimal wirken könnte) meist bis tief über der Schie- nenoberkante mit Getriebe und Getriebeabdeckung gefüllt sind (Trix, Brawa, Roco, Piko geben sich hier nichts). Darauf geschraubt würde die ca. 4,5 mm dicke Magnetpackung bis unter die Schienenoberfläche reichen. Ich fand letztlich eine ältere Roco-Ellok, bei der ich mit we- nig Aufwand zwischen den Drehgestellen Platz schaffen konnte, um eine Doppelhalterung anzuschrauben. Wie sich herausstellte, landete diese wiederum zu hoch, zu weit von den Gleisen entfernt. Also entschloss ich mich, doch zu kle- ben. Bei dieser Lok gibt es rechts und links in den Drehgestell- rahmen kleine Taschen, in die die Magnete hineinpassten. Als Klebstoff verwendete ich den Zweikomponentenkleber Uhu- Schnellfest, der leicht flexibel aushärtet. Dies schien mir wichtig, da auch der Kunststoff der Drehgestelle etwas flexi- bel ist und ich nicht riskieren wollte, dass sich die Magnete bei Vibrationen lösen. Aufs präparierte Gleis gestellt kam die Enttäuschung: Die Wirkung der vier senkrecht montierten Magnete ist zwar spürbar, aber schwach. Also ging ich den Raum zwischen den Drehgestellen noch einmal an. Allerdings klebte ich nun mit dem gleichen Klebstoff alle acht restlichen Magnete unter die Lok. Um sie dem Gleis näher zu bringen, wählte ich als Zwi- schenlage zwei Stücke von einer Lochrasterplatine. Die er- wünschte kräftige Wirkung trat nun ein und auch auf dem C-Gleis war der gesteigerte Anpressdruck deutlich zu spüren. FAZIT Ich kenne britische Modellkonstruktionen zu wenig, um eine Aussage über sie machen zu können. Ich kann jedoch feststel- len, dass halbwegs aktuelle kontinentale Modelle meist den Raum in den Drehgestellen ausnutzen und nur wenig Platz für die vorgesehene Montage der Magnete lassen. Um eine deutliche Wirkung zu erzielen, sollte man von Be- ginn an gleich mehrere Magnete einplanen und sich darauf einstellen, sie dauerhaft per Klebung mit dem Fahrzeugmo- dell zu verbinden. Es ist nicht praxisgerecht, alle Gleise mit Eisenblech zu un- terlegen. Gerade beim Neubau einer Anlage sollte man sich dies jedoch für starke Steigungsstrecken überlegen. Damit hält man sich die Option offen, später einmal ein Modell mit schwacher Zugkraft besser ans Gleis „kleben“ zu können. Hans-Dieter Meyer
Der Hersteller sieht vor, die tiefgezogenen Halteschalen der Magnete für deren Montage an der Lok zu verwenden. Dazu werden kleine Schrauben und ein 0,9-mm-Bohrer mitgeliefert.
Nur zwischen den Drehgestellen war Platz für die vorgesehene Montageart der Magnete.
Klebstoff, Platinenstücke als Unterfütterung und ein Block aus acht Magneten nutzen den Platz unter der Lok optimal aus.
Insgesamt zwölf Magnete – je zwei hinter den Wangen der Drehgestelle und acht in der Mitte zwischen den Drehgestellen – sorgen für einen hinreichenden Anpressdruck auf dem Gleis, durch den das Kunststück vom Aufmacherbild möglich wurde.
WEITERE INFORMATIONEN
Busch Feldbahn
busch-model.info/modellbau/feld- bahn-h0fh0i/ dccconcepts.com/product-category/ track-and-track-making-parts/ improving-adhesion-and-pickup/ youtube.com/watch?v=Sxiip-QdEE0
DCC Concepts Powerbase
Video zu Powerbase
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