EXKLUSIVE ZÜGE
bei mit der Herrlichkeit, der Zuglauf wurde geteilt und lange Jahre des Niedergangs begannen, bevor die Amtrak den Zuglauf nach und nach rekonstruierte und der Zephyr heu- te wieder erfolgreich als Zugpaar auf weitgehend der alten Route zwischen Chicago und Emeryville einmal je Tag und Richtung unterwegs ist. Er ist dabei eine Touristenattraktion. Allerdings haben wir von den Rei- senden auch andere Ambitionen erfahren: Bahnfans und Menschen mit Flugangst trafen wir. Auch un- terhielten wir uns mit Amischen, die das Flugzeug ablehnten, im gut ver- ständlichem Pennsylvania Dutch übrigens. NICHTS ALS LANDSCHAFT Die Reise mit dem Zephyr ist auch eine Reise ins Amerika der 1950er und 1960er, bei gleichzeitiger Ver- gänglichkeit des amerikanischen Traums. Spätestens als wir uns eini- ge Tage später im westbound fah-
Der damals noch ursprüngliche Zephyr mit Nasenlok und B-Units quert den Colorado River. Mindestens fünf Dome Cars sind auszuma- chen, diese wurden als Teil der „Schienenkreuzfahrten“ beworben.
renden Zephyr wiederfinden, sind wir in großer Nachdenklichkeit un- terwegs. Wenn wir in Nevada Land- striche durchfahren, in denen nichts ist, außer eine grandiose Landschaft und ein sich hindurchschlegelnder Schienenstrang, der von manchmal
grotesk gekippten Telegraphenmas- ten gesäumt wird, die wie vor 100 Jahren ihre längst nutzlos geworde- nen Drähte tragen. Wenn man dazu irgendwo im Westen ein altes Wind- rad gewahr wird, zugehörige einsam gelegene Katen entdeckt und weiß,
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