MEB Modelleisenbahner

DR beheimatet waren. Unser Triebwagen war zu einer sechsteiligen Einheit zusam- mengestellt worden, um eine entspre- chende Belastung der Dieselmotoren zu erreichen, denn die Fahrt fand ja ohne Fahr- gäste statt. Im planmäßigen Betrieb sollte der Triebwagen fünfteilig verkehren. Nur bei erhöhtem Platzbedarf war eine Erwei- terung zu einer sechsteiligen Einheit vorge- sehen (für den „Vindobona“ bestand Platz- kartenpflicht). Nachdem das Personal des Bahnbetriebswerks den Zug am Vormittag nochmals durch die Waschanlage fuhr, ver- ließen wir um 12:17 Uhr das Bw Karlshorst in Richtung Berliner Ring. Der ursprüngli- che Plan, hinter dem „Regelzug“ zu fahren, ließ sich leider nicht verwirklichen. Für den „Vindobona“ musste der SVT tadellos laufen Über den Abzweig Og (Ostendgestell) und das „Grünauer Kreuz“ ging es zum Bahnhof Flughafen Berlin-Schönefeld. Zwi- schen Eichgestell und „Grünauer Kreuz“ begegneten wir 175 016, der aus Karlovy Vary kam („Karlex“). Das Wetter war trübe und regnerisch. Gegen 13 Uhr verließen wir am Abzweig „Glasower Damm“ den Berliner Ring und fuhren in Richtung Dres- den (KBS 300). Beim Block Dahlewitz (wir fuhren mit etwa 105 km/h) erhielten wir an einem Vorsignal in Warnstellung eine Zwangsbremsung. Die Strecke von Berlin nach Dresden war zu dieser Zeit bereits mit Indusi ausgerüstet, wobei aber nur an den Vorsignalen 1000 Hz-Magnete lagen. Un-

Der frisch aufgearbeitete Triebzug 175 005/006 während der Messfahrt in Klasdorf am 15. Mai 1972. Er trug neben dem breiten roten auch noch den dünnen blauen Zierstreifen.

Als das Lokpersonal damit beschäftigt war, beim Halt in Wünsdorf Wasser zu nehmen, er- gab sich die Gelegenheit, diese Aufnahme vom Führerpult der Baureihe 175 anzufertigen.

Es wurden also zunächst drei komplette Triebzüge und ein Reserve-Triebkopf für diesen Einsatz vorgesehen. Es waren täg- lich zwei Triebzüge zwischen Berlin und Wien bei einer Reisezeit von knapp zwölf Stunden im Einsatz. Von früheren Einsätzen auf den Strecken der CSD waren Probleme mit der Motoraufhängung (Anrisse) be- kannt, die auf schlechte Gleislage hindeu- teten. Ein unerwünschter Nebeneffekt war auch die automatische Abschaltung – me- chanischer Not-Aus – der Dieselmotoren durch Stöße. Besonders unangenehm war dies, wenn es sich um die hintere Anlage handelte. Es sollten daher Schwingungs- messungen an verschiedenen Stellen des Triebdrehgestells und der Motoraufhän- gung vorgenommen werden. Zu diesem Zweck rüstete die „Meßgruppe Prü I der VES/M Halle, Ast. Dessau, Dieselprüfstand“ Anfang Mai 1972 die Triebwagen 175 005 und 006 im RAW Wittenberge mit ver- schiedenen Messwertgebern, beispiels- weise zur Schwingungsmessung, aus. Die- ˇ

ser Triebzug hatte bei der T2-Aufarbeitung auch eine Indusi-Anlage erhalten. Die Messfahrt begann am 15. Mai 1972 im Bw Berlin-Karlshorst, da hier alle SVT der

Bei mäßigem Wetter legte der planmäßige „Vindobona“ am 30. Januar 1973 einen Ver- kehrshalt in Decin ein. Hier stiegen die Zoll- und Passkontrolleure der CSSR aus, die in der Regel in Bad Schandau zustiegen. Die fünfteilige Einheit wird von 175 009 geführt. ˇ ˇ ˇ

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ModellEisenBahner 7/2022

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