Anlagen
seine traditionsreichen Kera- mikornamente, die viele Bauten verzieren, darunter auch Bahnhöfe. Dabei fallen die gro- ßen Bilddarstellungen auf blau/weißen Kacheln besonders auf. Das ursprüngliche rautenartige Kachelband wurde im Verlaufe der Jahre durch derartige Bildmotive von Jorge Colaço ergänzt und ersetzt, so zum Beispiel 1938 durch das Mo- tiv des Torre de Belém in Lissabon. Dazu kamen auch solche regionaler Sehenswürdigkeiten. Die Station besteht aus zwei Segmenten und ist als großer Schaukasten aufbaubar. Wegen der
dadurch vorgegebenen ge- streckten Flächenverhältnisse musste die Gleisanlage abweichend vom Vorbild begradigt werden. Daher ist die rechte Einfahrt nicht als Bogen dargestellt. Außerdem erfolgte eine Ver- ringerung auf vier statt sechs Parallelgleisen vor dem Empfangsgebäude. Auch bei den Güter- schuppengleisen sind gewisse Vereinfachungen nötig. Insgesamt bleibt jedoch der Vorbildein- druck auch im Kleinen gut erhalten. Als Gleismaterial ist Code 55 von Peco verlegt. Die Bahngebäude stammen zwangsläufig man- gels Angebot aus eigener Fertigung. Weitere sind nicht vorhanden, da sie außerhalb der Seg- mentebaufläche lägen. Hier kommen die Bahn- anlagen also pur zur Geltung. Kompakte Lösung: „Azuleja“ Dieses Motiv ist ein Fiktion, die sich an die Re- gion Baixo Alentejo ebenfalls im Süden Portu- gals anlehnt. Auch hier ist der Bahnhof auf zwei Segmenten in einem Schaukasten und mit Peco- Gleisen aufgebaut. Zwischen den Modulnorm- anschlüssen sind die Gleise jedoch etwas
geschwungen geführt, sodass der Bahnhof schräg zur Frontkante liegt. Die Station mit nur einem Nebengleis erinnert mehr an ei- nen Haltepunkt. Dazu kommen noch zwei Ab- stellgleise zu einem Lagerschuppen abseits des eigentlichen Bahnhofs. Das linke Segment ist eher landwirtschaftlich mit Viehweiden und einem Bauernhof gestaltet. Der rechte Teil wird durch den Bahnhof selbst und die umgebende dörfliche Häuserbebauung bestimmt einschließlich einer Kirche mit klei- nem Friedhof. Im Vordergrund neben dem be- schrankten Bahnübergang stehen ein verfalle- nes und ein renoviertes Eisenbahnerwohnhaus. Die Gebäude sind nach Vorbildplänen mit Hilfe von CAD umgesetzt und aus Karton, Holz und Kunststoff in Lasercut- und 3D-Druck-Verfahren hergestellt. Auch hier lohnt sich ein Blick unters Bahnsteigdach, um die blau/weißen Kachelbil- der, die „Azulejos“ beidseitig der Türen zu ent- decken. Gunnar Selbmann
Lagerhaus zwischen den Viehweiden
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