eisenbahn magazin

Deutschland

Eschweiler Talbahnhof über Stolberg (Rheinl) Hbf nach Stolberg (Rheinl) Alt- stadt wird in Gänze erst wieder ab März 2023 befahrbar sein. Modernisierung durch Wiederaufbau Vier Planungsbeschleunigungsge- setze unterstützten einen zügigen Wiederaufbau. Denn die Errichtung von Ersatzneubauten wurde ausdrück- lich genehmigungsfrei gestellt. Für die Bahn liegt im Rechtssinne eine geneh- migungspflichtige Änderung nur vor, wenn der Grund- oder Aufriss der Be- triebsanlage oder beides wesentlich geändert werden. Somit nutzte man den Wiederaufbau mancherorts dafür, modernere Technik bei Bahnübergän- gen und Stellwerken einzubauen so- wie Brücken und Bahndämme in einer Bauweise zu erneuern, die zukünfti- gen Unwettern und Hochwassern – mit denen aufgrund des Klimawandels zu rechnen ist – besser standhält. Als Beispiel dafür mag die Station Ahr- weiler Markt dienen, die im Rahmen der rund 2,2 Millionen Euro teuren In- standsetzung modernisiert wurde. Finanziert wurde und wird der Wie- deraufbau der Schieneninfrastruktur durch den neu geschaffenen Aufbau- hilfefonds mit einem Gesamtvolumen 30 Milliarden Euro. Im Falle eines kli- mafreundlichen Ausbaus ist es zudem möglich, bis zu 90 Prozent der zuwen- dungsfähigen Kosten durch weitere Bundesmittel zu fördern. Insgesamt waren über 40 Strecken mehr oder minder stark betroffen, da- runter wichtige Bahnlinien im Ruhrge- biet und Bergischen Land, in Teilen des Rheinlands und vor allem in der Eifel, aber auch in Oberbayern. Vielerorts brachten Hang- und Dammrutsche aber auch Gleisunter- und -überspü- lungen den Bahnbetrieb zum Erliegen. Über 50 Brücken erlitten gravierende Schäden. Wasser- und Schlammmas- sen zerstörten 180 Bahnübergänge, knapp 40 Stellwerke, mehr als 1.000 Oberleitungs- und Signalmasten, Ener- gieanlagen sowie Aufzüge und Be- leuchtungsanlagen in den Bahnhöfen. Wo die Schäden geringer ausfielen, re- parierten DB-Mitarbeitende und Fach- firmen unter Hochdruck oft im Drei- Schichten-Betrieb bis Ende Juli die Anlagen soweit, dass zumindest ein ein- geschränkter Zugverkehr möglich war. Bis zum Fahrplanwechsel im Dezember 2021 waren schließlich 80 Prozent der beschädigten Bahnlinien laut DB AG wieder instand gesetzt. Peter Schricker

Neues Outfit für ehemalige boxXpress-Ellok

Die vom Leasingunternehmen MRCE an SBB Cargo International vermietete 193 659 hat im Frühjahr 2022 eine neue Folierung erhalten. Die ehemalige boxXpress-Maschine trägt jetzt ein modernes schwarzes Außendesign mit farbigen Elementen und der Aufschrift „Die Güterbahnen“. Am 1. Juni 2022 ist der auf den Namen „Berlin“ getaufte Vectron bei einer seiner ersten Fahrten mit einem KV-Zug bei Bobenheim unterwegs

S-Bahn Schaffhausen – Singen SBB ersetzen DB Regio und erweitern Kapazitäten

DB Fernverkehr Neues Innendesign für ICE-Züge DB Fernverkehr will das Innendesign seiner ICE-Züge neu gestalten. Dazu wurde im Mai 2022 ein erstes Mockup vorgestellt. In der 1. Klasse werden die Ledersitze durch graue Stoffbezüge ersetzt und von einer neuen Be- leuchtung ergänzt. In der 2. Klasse werden de- zente Blautöne mit Holz kombiniert. Im Spei- sewagen bleibt die „Burgundy“-Farbe erhalten, Die SBB haben die Ausschreibung des Landes Baden- Württemberg für die S-Bahn Schaffhausen – Singen ge- wonnen. Bereits ab Ende 2022 werden die SBB hier mit Triebzügen GTW 2/8, teils verstärkt durch GTW 2/6, ver- kehren. Die Kapazität wird dadurch bei gleichem Fahr- plan deutlich erhöht. Der Vertrag läuft bis Ende 2027. Die Strecke Schaffhausen – Thayngen – Singen liegt zwar teil- weise auf Schweizer Staatsgebiet, befindet sich jedoch im DB-Eigentum. Bisher betrieb auch DB Regio den dorti- In der 1. Klasse wird der Lederbezug der Sitze durch neuen Stoff ersetzt und von einer schicken Beleuch- tung ergänzt Max Lautenschläger/DB AG (3)

gen S-Bahn-Verkehr. Aufgrund unzureichender Qualität hat das Land Baden-Württemberg in Einvernehmen mit DB Regio den Vertrag vorzeitig auf Ende 2022 gekündigt. Der Schweizer Kanton Schaffhausen erhielt darüber hi- naus die Möglichkeit, für die Schweiz spezifische Anfor- derungen einzubringen. Bereits zu Jahresbeginn hat das Land Baden-Württemberg den Vertrag für die Linie Schaffhausen – Erzingen über 2023 hinaus bis Ende 2027 verlängert. FFÖ

die Sitzanordnung wird aber neu gestaltet. Er- leben können die Reisenden das neue Design erstmals im Dezember 2023 im 17. Zug des neuen ICE 3neo. Ab diesem Zeitpunkt wird diese Ausstattung in alle neu beschafften Fern- verkehrszüge eingebaut. em

In der 2. Klasse werden dezente Blautöne mit Holz kombiniert e t

Im Speisewagen bleibt das be- währte „Burgundy“ erhalten

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eisenbahn magazin 8/2022

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