Bahn Extra

ziert und konnte erst nach Zugang von neu- en Doppelstock-Einheiten mit direkter Wen- dezugsteuerung verändert werden. Mit dem Sommerfahrplan am 22. Mai 1966 begann in Karl-Marx-Stadt derVorort- verkehr auf der Dresden-Werdau-Linie mit direkter Wendezugsteuerung und vierteili- gen Doppelstockzügen, die mit einer Ellok der Baureihe E 42 bespannt waren. Neu waren der 30-Minuten-Takt zwi- schen Flöha und Karl-Marx-Stadt-Siegmar und ein Stundentakt bis Hohenstein-Ernst- thal. Der Wendezugbetrieb ermöglichte es außerdem, bei den Personenzügen Dresden – Karl-Marx-Stadt – Zwickau (Sachs) – Rei- chenbach (V) die Halte in Niederwiesa, Karl-Marx-Stadt-Hilbersdorf, Karl-Marx- Stadt Süd, Karl-Marx-Stadt Mitte und Karl- Der Wendezugbetrieb brachte eine Verdichtung des Nahverkehrs und sparte Dampffahrten ein Marx-Stadt-Schönau entfallen zu lassen und somit die Züge zu beschleunigen. Auch ein aufwendigerTriebwagenbetrieb in Karl- Marx-Stadt, der vorher zu einem Bruchteil die Aufgaben des Wendezugbetriebes erfüll- te, konnte nun entfallen. Weiter kam es durch den Wendezugbe- trieb zu einer erheblichen Verdichtung des Karl-Marx-Städter Nahverkehrs. Die Fahr- zeit eines Wendezuges auf der 21 Kilometer langen Verbindung zwischen Flöha und Karl-Marx-Stadt-Siegmar betrug bei sechs Unterwegshalten 30 Minuten, bis Hohen- stein-Ernstthal 45 Minuten. Zu Dampflok- zeiten hatten die Fahrzeiten noch bei 51 bis 55 Minuten für die gesamte Strecke gele- gen. Betrieblich hatte der Einsatz elektri- scher Wendezüge auch noch den Vorteil, dass dadurch täglich 530 Kilometer Dampf- zugleistungen auf dem Streckenabschnitt Flöha – Niederwiesa – Karl-Marx-Stadt

Die Ausnahme von der Regel: 1966/67 übernahmen kurzzeitig E 11 Wendezug-Aufgaben. Im Bild Lok E 11 003 in Karl-Marx-Stadt Hbf am 15. Mai 1967

Ab dem Sommerfahrplan 1976 wird der Karl-Marx-Städter Wendezugbetrieb mit Einzelleistungen bis Zwickau erweitert. Im August 1976 hat ein Zug den Haltepunkt Oberrothenbach verlassen

Angegeben sind die bedienten Relationen auf der Strecke Dresden – Werdau bzw. im Bereich Karl-Marx-Stadt/Chemnitz In Kürze Wendezugeinsätze der E 42 Ab Winter 1965/66 Karl-Marx-Stadt-Siegmar – Flöha Hohenstein-Ernstthal – Flöha Ab Sommer 1976 Zwickau – Glauchau – Karl-Marx-Stadt – Freiberg (Sachsen)

Ab 7. Dez. 1991

Zwickau – Glauchau – Chemnitz – Freiberg (Sachsen) Chemnitz – Mittweida

Die Strecken im Raum Karl-Marx-Stadt, Stand 1989/90. Zu jener Zeit fahren die Wendezüge nach Glauchau und Zwickau im Westen und Freiberg im Osten. 1991 wird noch ein „Nordast“ nach Mittweida dazu kommen Slg. Felix Walther

Von 10. Mai 1953 bis 30. Mai 1990 hieß die Stadt Karl-Marx- Stadt, davor und danach Chemnitz.

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BAHN EXTRA 4/2022

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