Angaben für die Ursprungsausführung/ den DB-Umbau mit Neubaukessel Länge über Puffer 23.905 mm Gesamtradstand 12.000 mm Treibraddurchmesser 2.000 mm Laufraddurchmesser vorne 1.000 mm Laufraddurchmesser hinten 1.250 mm Höhe über Schienen-Oberkante 4.250/4.280 mm Leermasse 93,8/93,2 t Dienstmasse 103,2/104,2 t Verdampfungsheizfläche 202,96/177,54 m 2 Rostfläche 3,89/3,87 m2 Höchstgeschwindigkeit 140 km/h indizierte Leistung 1.317/1.375 kW Achslast 18,3/19,2 t Kohlevorrat 10 t Wasservorrat 34 m 3 Übersicht Technische Daten 03.10
Von Dezember 1949 bis April 1950 ließ die Bundesbahn die 03 1049 bei Henschel in Kassel aufarbeiten. Herausgekommen ist eine (fast) ganz andere Lok, vor allem ohne Stromlinienverkleidung. Am 7. April 1950 steht die Maschine in ihrem neuen Heimat-Bahnbetriebswerk Dortmund Bbf BD Essen/Archiv d. Eisenbahnstiftung
F-Zug-Lok schlechthin. Wie einst vorgese- hen, wurden leichte, schnelle Züge ihr Metier, sie erreichte erstaunliche Laufleistungen von bis zu 1.000 Kilometer proTag. Nochmals ein Umbau Mitte der 1950er-Jahre zeigten sich jedoch am Kessel aufgrund des verwendeten Bau- stoffs massive Alterserscheinungen. Darauf- hin bekam die Firma Krupp den Auftrag, den alten Dampferzeuger durch einen geschweiß- ten Kessel mit Verbrennungskammer zu er- setzen, baugleich und austauschbar mit je- nem der Baureihe 41. Zudem erhielten die 03 10 Tender mit Abdeckung und Kohle-Nach- schubeinrichtung. Beides wurde im Ausbes- serungswerk Braunschweig zwischen 1957 und 1961 eingebaut. Im Herbst 1958 wurden alle 26 Maschinen zum Bw Hagen-Eckesey umbeheimatet, auch 03 1049, die den neuen Kessel im Juni 1959 erhielt – frisch lackiert war die Lok wahrlich wieder eine Schönheit! Für viele Eisenbahnfreunde hatte die 03 10 da- mit sogar ihre ultimative, bestmögliche Form erreicht: Der schlanke Kessel, der flache Schornstein, die modern wirkende Frontpar- tie, Rollenlager an den Triebwerksteilen und die auf bzw. hinter die Umlaufbleche verleg- ten Sandkästen machten sie für nicht wenige zur attraktivsten 2‘C1‘-Lok, die selbst das Aussehen aus den frühen 1950ern übertraf. Allerdings fand die in dieser Form erneu- erte Lok nicht bei allen Lokpersonalen Bei- fall. Einige Lokführer bemängelten, dass der Neubaukessel zum Wasserreißen neige und der Heißdampfregler klemme. Und auch die Aufgaben, welche die Bundesbahn den nochmals umgebauten Schnellzugloks gab, konnten nicht immer mit denen frühe- rer Jahre mithalten. Es standen weniger
In den frühen 1950ern hat die Bundesbahn noch umfangreiche Aufgaben für die 03 10 . Im Jahr 1951 setzt Lok 03 1049 mit dem aus Doppelstockwagen gebildeten E 719 in Frankfurt (Main) Hbf zur Fahrt nach Dortmund an Toni Schneiders/Bildarchiv der Eisenbahnstiftung
da freilich nicht mehr sprechen: Ein Foto aus dem Jahr 1947 zeigt sie mit ramponierter, teils auch entfernter Stromschale. Das Fahr- werk liegt frei. Spätestens seit März 1945 hatte die Lok nicht mehr unter Dampf ge- standen und so blieb es auch bei der Deut- schen Reichsbahn der Westzonen. Eine Änderung gab es erst bei der Nach- folgerin Deutsche Bundesbahn, die 1949 und 1950 die 26 bei ihr verbliebenen 03 10 -Loko- motiven bei Henschel in Kassel aufarbeiten ließ. So auch 03 1049, an der die Arbeiten am 14. Dezember 1949 begannen. Im Winter 1949/50 erhielt die Lok eine L4-Untersu-
chung, die einige Sonderarbeiten beinhaltete: So wurden die verbliebene Stromlinienver- kleidung entfernt, die Kesselbekleidung, Um- laufbleche sowie kleine Windleitbleche ange- bracht. Das Ergebnis war – wie bei allen 03 10 der DB – eine moderne, imposante Lok. Die abgeschnittene Rauchkammertür und der weit vorne liegende Oberflächenvorwärmer gaben ihr ein unverwechselbares Erschei- nungsbild, ergänzt durch die flache Erhe- bung des Heißdampfreglers, die Luftbehälter, den Verzicht auf eine Frontschürze sowie die Form von Führerhaus und Tender. Die 03 10 der Bundesbahn präsentierte sich als die
9
BAHN EXTRA 5/2025
Made with FlippingBook flipbook maker