Panorama NACHRICHTEN AUS DER KLASSIKER-SZENE
Schnell wie ein Pfeil – Geschwin- digkeit war ein beliebtes Thema der Kühlerfiguren
Tierfiguren waren das Hauptmotiv der gläsernen Lalique-Figuren. Es gab sie in verschiedenen Farben
> VERSTEIGERUNG VON LALIQUE-FIGUREN
Kunst am Kühler
im Art-déco-Stil aus Glas entwarf und fertigte. Begonnen hat er 1925 mit dem Auftrag für Ci- troëns Modell 5CV – den Cinq Chevaux, der fünf Pferdeköpfe zeigt. Das Symbol wurde auf der Pariser „Exposition Internationale des Arts Decoratifs et Industriels Moderne“ gezeigt. Aus dem Namen der Ausstellung wurde der stilbildende Begriff Art déco geprägt. Einige von Laliques Figuren wurden von Briefbeschwerer-Designs abgeleitet, die er schon ab 1910 produziert hatte. Als Motive wählte er besonders gern Vögel, Pferde, Li- bellen, Figuren, Hunde, einen Frosch, einen Fuchs, einen Fisch, ein Wildschwein, einen Widder und eine himmlische Sternschnuppe. Die meist stromlinienförmigen Kühlerfiguren verkörperten in der Regel Geschwindigkeit oder fahrerisches Können und Wagemut. Die jetzt versteigerte Sammlung wurde 2007 begonnen und war erst nach zehn Jahren kom- plett. Am aufwendigsten war die Suche nach der Eulen-Figur, eines der seltensten und teu- ersten Mascots von Lalique. Sie erzielte mit 42.500 Britischen Pfund, umgerechnet mehr als 50.000 Euro, den Höchstpreis auf der Auk- tion. Insgesamt kamen alle Figuren zusammen für mehr als 260.000 Euro unter den Hammer. www.lyonandturnball.com
D ass eine komplette Sammlung der berühmten Lalique-Kühlerfiguren in Edinburgh versteigert wird, ist ein sel- tenes Ereignis. Neben der jetzt angebotenen Sammlung von 29 Figuren in 47 Versionen sind nur zwei weitere Kollektionen in Eng- land bekannt – in der Pullman Gallery und dem National Motor Museum. Die sogenannten Mascots des Franzosen René Lalique stammen aus dem goldenen Zeitalter des Automobils, den 1920er-Jahren. In denen Autos und Autoreisen verbunden wa- ren mit Luxus, Glamour und Eleganz. Die Idee, die klobigen Kühlerverschlüsse mit Figuren zu schmücken, hatte angeblich zuerst Lord Mon- tagu of Beaulieu, der 1896 als Erster sein Auto mit einer Bronzefigur des heiligen Christopho- rus schmückte, dem Schutzpatron der Rei- senden. Rolls Royce folgte ab 1911 mit seiner Spirit of Ecstasy, gemeinhin Emily genannt. Um 1906 entwarf Lalique zunächst eine Trophäe für den Gewinner des Autorennens Targa Florio, bevor er in den 1920er- und 1930er-Jahren seine heute berühmten Figuren
René Lalique (1860-1945) schuf die edelsten Kühlerfiguren der Welt R éL li (1860 1945) h f di
8
Made with FlippingBook flipbook maker