02-2016 D

sprochen innerhalb von sieben bis zehn Tagen, sondern meist erst nach mehr als einem Monat an. Dennoch konnte stets weiterge- arbeitet werden, denn wenn alles von Hand gemacht wird, gibt es immer Arbeit. Oft standen wir in diesem gan- zen Prozess vor grossen Fragen und Herausforderungen, jedoch liess sich immer – oft im letzten Moment – eine Lösung finden. Spannend war die Phase des ei- gentlichen Baus – ein echter Krimi und definitiv nichts für schwache Nerven. Mit dem Resultat sind jetzt aber alle zufrieden, die Gebäude sind von guter Qualität. Ebola-Epidemie konnten die Schultore der Action- VIVRE-Schule anstatt im Oktober 2014 erst im Januar 2015 geöffnet werden. Das Schuljahr dauerte so nur sechs statt neun Monate – und entsprechend musste der gesamte Schulstoff in dieser kurzen Zeit ver- mittelt werden. Erschwerend kam hinzu, dass ein Lehrer nach zwei Monaten Unterricht spurlos ver- schwand. Müde wegen dem intensiven Schuljahr, aber zufrieden nahmen wir im Sommer die Prüfungsre- sultate entgegen: 44 von unseren 45 Sechstklässlern schafften die staatliche Prüfung zum Übertritt in die nächste Klasse und 28 von 30 Schülern bestanden die Prüfung am Ende der 10. Klasse – zum Ver- ACTIONVIVRE-SCHULE Aufgrund der

gleich: In den öffentlichen Schulen liegt die Übertrittsquote bei weni- ger als einem Drittel. QUARTIERKINDERGARTEN Mit dem offiziellen Schulstart konn- te Elian Meier endlich mit dem Kin- dergarten beginnen. Ein Einheimi- scher unterstützte sie in vielfältiger Weise und übernahm auch Teile des Unterrichts mit den 22 Kindern. An der kleinen Abschlussfeier zeig- ten sich alle zufrieden mit dem neu entstandenen Kindergarten. Matthias RYCHEN, Projektleiter von ActionVIVRE Gaoual Obwohl Priska und Michael Mül- ler mit ihren Kindern Leandro und Nicolas ihre Zeit in Labé mit dem Sprachstudium positiv erlebten, freuten sie sich – und mit ihnen wir alle –, als sie Anfang 2015 nach Téli- mélé umzogen, um unser Team vor Ort zu verstärken. Voller Elan mach- ten sie sich daran, ihr neues Zuhau- se einzurichten, in dem sie sich von Beginn an wohl fühlten – obwohl es zunächst kein Wasser auf ihrem Grundstück gab, da der Brunnen noch nicht fertiggestellt war. Der Brunnenbau bzw. der Brunnenbau- er kostete einiges an Nerven, weil er nur selten zur Arbeit erschien. Schlussendlich übernahm Micha- el das Ruder und vollendete den Brunnen eigenhändig. Inzwischen Action VIVRE Télimélé

ist das Gelände rund um das Haus kaum wiederzuerkennen: Schö- ne Blumen zieren den Hof, Bäume wurden gepflanzt und es kamen ein Sandkasten, eine Feuerstelle und eine Schaukel dazu. Zudem hat es drei Hunde, einige Ziegen und auch das selbst geschweisste Was- serschloss steht. HERAUSFORDERUNGEN – UND POSITIVE VERÄNDERUNGEN Die ersten Lehrlinge unserer Hand- werkerausbildung haben bereits eineinhalb Jahre ihrer Ausbildung absolviert. Das Teilprojekt läuft sehr gut und hat sich zu einem ei- genständigen und bedeutenden Arbeitszweig von ActionVIVRE Téli- mélé entwickelt. Philippe Toggen- burger und Michael Müller gefällt die abwechslungsreiche Arbeit mit den jungen Männern sehr, auch wenn sie mit ihnen immer wieder vor Herausforderungen stehen. Von den anfänglich elf Lehrlingen sind noch neun mit dabei. In den letzten eineinhalb Jahren durften wir bei ihnen viele positive Veränderun- gen miterleben – sowohl im hand- werklichen Bereich als auch im zwi- schenmenschlichen Umgang. OPTIMALER START IN DIE SCHULE Ebenfalls seit eineinhalb Jahren läuft nun unser Kindergarten. Nach Abschluss des ersten Jahres stand für die Hälfte der Kinder der Über- tritt in die 1. Klasse an. Es ist ermu-

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