02-2016 D

chen einen riesigen Unterschied in unse- rem unsicheren Kontext! Patricia MOSER, Projektleiterin ProRADJA‘

als einmal Teil einer Sendung und über 70 Kinder haben aktiv bei der Aufzeichnung von Sketchen und Geschichten mitgear- beitet. Mit mehreren von ihnen hat sich eine gute Kameradschaft entwickelt. So sind diese Aufzeichnungen viel mehr als Radiosendungen – sie sind Treffpunkte für die Kinder, wo sie Beziehungen knüp- fen können, unterhalten werden und wertvolle Inputs erhalten. Unter unseren treuen Hörern sind neben den Kindern auch viele Erwachsene. QUARTIERKLUBS FÜR KINDER Im Juni fand eine Ausbildung für die Lei- ter der Quartier-Kinderklubs statt, insbe- sondere für die Hilfsleiter. Abgeschlossen wurde mit einem Praxistag, an dem ihnen viele Ideen weitergegeben wurden. Einer der Teilnehmenden arbeitet in dem Klub, in dem ich oft mithelfe. So kann ich ihn in der Praxis begleiten. Es ist schön zu sehen, mit wie viel Engagement er bei der Sache ist. Eine andere Klubleiterin hat das Aufklä- rungs- und Schulungsprogramm „Liebe ohne Reue“ besucht. Sie war so begeis- tert, dass sie bereits begonnen hat, es Jugendlichen verschiedener Klubs wei- terzugeben. Im August haben wir gemeinsam mit EFF (Espérance pour les Familles dans la Francophonie – Hoffnung für die Familien in der Frankophonie) eine neue vierteili- ge Ausbildungsreihe organisiert, bei der es um Familie und Jugend ging. Durch- schnittlich waren etwa 30 Teilnehmende dabei. Im letzten Jahr konnten wir ausser- dem einen tschadischen Verein von EFF gründen. Alle sind sehr begeistert, aber es geht nur langsam vorwärts, weil viele der involvierten Leute sehr beschäftigt sind. Marie-Christine PROD’HOM, Mitarbeiterin im Tschad

KINDER- UND JUGENDARBEIT 50 Kinder besuchten im letzten Jahr un- sere Vorschule. Die Nachfrage ist dabei grösser als das Angebot und so konnten wir nicht alle Kinder aufnehmen. Jede Woche führen wir zudem Kinder- klubs durch, zu denen jeweils über 100 Mädchen und Jungen aus den umlie- genden Quartieren kommen. Sie stehen jeweils schon lange, bevor das Programm startet, vor dem Tor und rufen nach uns – und stürmen begeistert hinein, sobald es losgeht. Es ist ein Vorrecht, dass wir ihnen nicht nur Spiel und Spass bieten, sondern auch biblische Geschichten erzählen dür- fen. Und wir staunen immer wieder, wie aufmerksam sie zuhören und wie viel von der Geschichte sie auch eine Woche spä- ter noch wissen. Anne-Marie AELLIG, Leiterin von Bakan Assalam (Haus des Friedens) KINDER und JUGEND- ARBEIT in N´Djaména ANTENNE JUNIOR Das Radio FM91 hat im Jahr 2015 gut funktioniert. Inzwischen gibt es kaum noch Stromausfälle, was die Arbeit stark vereinfacht. Im Februar hat Antenne Junior sein zehn- jähriges Bestehen gefeiert. Wir haben zwei Spezialsendungen gemacht, zu de- nen wir die ersten Teilnehmenden einge- laden haben, die inzwischen erwachsen sind. Es war berührend, ihr Zeugnis zu hören. Während dieser zehn Jahre waren mehr als 700 Kinder bei den Aufnahmen der Sendungen anwesend, haben zugehört, Fragen gestellt und bei den Geschichten mitgefiebert. Viele von ihnen waren mehr

BAKAN ASSALAM ABÉCHÉ MEDIZINISCHE ARBEIT

Wir erleben in unserem Alltag hier immer wieder Bewegendes, das uns manchmal froh, manchmal traurig und hilflos zurück- lässt. Da war zum Beispiel das Baby, das in einem Plastiksack in ein Plumpsklo gewor- fenwurde und nur überlebte, weil es recht- zeitig gefunden wurde. Dann die junge Frau, die mit ihrer Tante kam, um ein Baby abzugeben, das erst ein paar Stunden alt war. Sie war völlig am Ende und sehnte sich nach Hilfe, doch als die Tante merkte, dass wir die Behörden einschalten wollten, drängte sie ihre Nichte zum Gehen. Oder das Baby, dessen Nabelschnur noch nicht einmal durchschnitten war, als bereits ent- schieden wurde, dass es nicht bei der Mut- ter bleiben konnte. Man spürte zwar, wie sehr die Mutter es liebte, aber der Vater war nicht ihr Ehevann – und umdie Ehre zu retten, brachte man das Kind zu Verwand- ten des Vaters in die Hauptstadt … Einige der ausgesetzten Babys, um die wir uns gekümmert haben, haben inzwischen eine neue Familie gefunden. Wir haben im letzten Jahr auch etliche Frühgeburten miterlebt. Wir freuten uns über jedes früh- geborene Baby, das wir gesund entlassen konnten, erlebten aber leider auch oft, dass diese einfach zu schwachwaren – und wir trauerten mit den Familien. Im Wartezimmer läuft jeweils der Jesus- film. Das Interesse daran wächst ständig: Manchmal starten die Leute den Film sel- ber, einige bleiben extra wegen des Films länger oder wünschen sich eine Kopie davon.

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