LEMOCC: Empfehlungen für eine klimasensible Lernmobilität



Empfehlungen für eine klimasensible Lernmobilität

→ Die Reise mit dem Zug, dem Bus oder anderen langsameren, aber weniger CO 2 -intensiven Ver - kehrsmitteln dauert länger. Es gibt viele Möglich- keiten, die Reisezeit bereits im Rahmen des Pro - gramms zu nutzen, z. B. für Interaktionen in der Gruppe, zur spielerischen Vorbereitung des Aus - tauschs oder zum Sammeln und Verbreiten von Informationen. Durch langsames und bewusstes Reisen („Slow Travel“) können wir beobachten, wie sich Landschaften, Architektur und Menschen ent- lang unseres Weges verändern – und wie sichtbar oder unsichtbar Grenzen geworden sind. Ihr könn - tet unterwegs Pausen einlegen, um mehr über die Regionen zu erfahren, die ihr durchquert. Ihr könn - tet Menschen einladen, einen Teil des Weges mit euch zu reisen, um von ihnen zu lernen und euch mit ihnen auszutauschen. Eine längere Reisezeit kann die Qualität des Projekts und die Begeisterung der Teilnehmenden in vielerlei Hinsicht noch steigern. Vielleicht hat auch euer Partner dazu gute Ideen. Einige Länder haben aufgrund ihrer geografischen Lage viel Erfahrung mit der sinnvollen Nutzung von längeren Reisezeiten. → Macht euch Gedanken über verschiedene Metho- den. Aktive und kreative pädagogische Methoden wie Kunst, Theater, Spiele und Rollenspiele kön- nen das ganzheitliche Lernen in euren Mobilitäts - programmen fördern.

mitteln. Bei der Projektplanung solltet ihr also überlegen, welche Optionen in Bezug auf vegeta - rische und vegane Mahlzeiten zur Verfügung ste - hen und diese mit den Partnern besprechen. Ist es möglich, nur vegetarisches und veganes Essen anzubieten? Denkt daran, dass verschiedene Men - schen womöglich eine unterschiedliche Auffassung von „gutem Essen“ haben. Einige Menschen könn- ten es sogar als respektlos gegenüber den Gästen ansehen, kein Fleisch zu servieren. Wenn eure Ziel - gruppe ein rein vegetarisches und veganes Angebot eher nicht akzeptieren würde, könnt ihr zumindest an einem oder zwei Tagen vegetarisches/veganes Catering anbieten. Gebt euch Mühe, besonders leckere vegane/vegetarische Gerichte anzubieten. → Bietet möglichst viele Bio-Lebensmittel an. Bedenkt dabei aber auch, dass saisonale und regionale Pro- dukte laut aktuellen Studien einen geringeren CO 2 - Fußabdruck haben als Bio-Lebensmittel, die einen langen Weg hinter sich haben. → Plant das Catering so, dass möglichst keine Reste übrigbleiben. Wenn ihr euch selbst verpflegt, könnt ihr überlegen, wie ihr übrig gebliebene Lebens- mittel wiederverwerten könnt. → Serviert kleinere Portionen und bietet die Möglich- keit eines Nachschlags. So könnt ihr unberührte Reste wiederverwenden. Die angebotenen Gerichte sollten klar gekennzeichnet sein, um Lebensmittel - abfälle und Probleme mit Lebensmittelunverträg- lichkeiten zu vermeiden. → Informiert die Teilnehmenden, ob das Leitungs- wasser trinkbar ist. Wenn Leitungswasser in guter Qualität verfügbar ist, serviert es in Krügen und bietet Softdrinks und andere Getränke in Mehr- wegflaschen an. → Regt die Teilnehmenden dazu an, eine eigene Wasserflasche mitzubringen, die nachgefüllt wer - den kann, anstatt Wasser aus Plastikflaschen zu trinken. Wenn das Leitungswasser vor Ort nicht trinkbar ist, kauft große Wasserbehälter anstelle von kleinen Flaschen.

Anreise und Transport Die befragten Jugendlichen betrachteten Mobilität zwar nicht als drängendstes Problem in Bezug auf den Klimawandel. Sie machten sich aber dennoch Gedanken über den CO2-Fußabdruck der von ihnen genutzten Verkehrsmittel. Die über- wiegende Mehrheit würde für ihre Reisen Alter- nativen zum Fliegen in Betracht ziehen. → Mit dem Bus oder der Bahn zu reisen, ist viel klima - freundlicher als zu fliegen. Vermeidet Flugreisen und benutzt andere Verkehrsmittel, wann immer möglich. Das dauert zwar länger, aber die Teil - nehmenden sind vielleicht gerne bereit, mehr Zeit mit dem Projekt zu verbringen, wenn sie klima - sensibel reisen. Auch Nachtzüge und Nachtreise - busse können eine Möglichkeit sein, ans Ziel zu kommen und dabei ein besonderes Reiseerleb- nis zu haben. Für größere Gruppen könnt ihr womöglich auch einen Reisebus mieten. → Weniger CO2-intensive Transportmittel, die län - ger brauchen, eröffnen auch neue Möglichkeiten. Überlegt euch, wie ihr die Reisezeit zu einem festen Bestandteil des Projekts machen könnt. (Weitere Informationen dazu findet ihr im Abschnitt „Pro - gramm“ weiter oben).

→ Verwendet nur wiederverwendbares Geschirr. Ihr könnt Becher und Gläser z. B. beschriften, sodass nur ein Exemplar pro Person und Tag verwendet wird. → Vermeidet Einwegverpackungen und Einzel - portionen und kauft stattdessen in großen Men- gen. Vermeidet Einwegbehälter.

Verpflegung Unser Umgang mit Lebensmitteln hat einen großen Einfluss auf unseren CO 2 -Fußabdruck. Viele Faktoren beeinflussen den ökologischen Fußabdruck von Lebensmitteln (sonnengereifte Tomaten haben zum Beispiel einen viel klei- neren ökologischen Fußabdruck als Tomaten, die in künstlich beheizten Gewächshäusern reifen, obwohl erstere einen weiteren Transportweg haben).

→ Wählt saisonale und regionale Produkte.

→ Generell verursacht die Produktion von pflanz - lichen Lebensmitteln einen geringeren CO 2 -Aus- stoß als die Produktion von tierischen Lebens-

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