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GANZ PERSÖNLICH

14 Liebevolle Offenheit Aimée M. 15 Radioprogramm mit

Während neun Wochen war ich als pensionierter Mittel- stufen-Lehrer im Tschad, um am Lehrerseminar der Evan- gelischen Kirche «Allgemeine Methodik» zu unterrichten. Ich hatte die Möglichkeit die Studierenden zwei Wochen lang im Praktikum zu begleiten. Das war zwar nicht so geplant, erwies sich aber als hilfreich, weil es eine gemein- same Erlebnisgrundlage gab. Hier einige kleine Einblicke in meine Erlebnisse: • Da stand ich also 19 Studierenden gegenüber, die alle zwölf Jahre französische Schulerfahrungen hatten und alle besser französisch sprachen als ich. Das kann ja lustig werden, dachte ich und die Studierenden wahr- scheinlich auch! • Ich solle nicht nur am Anfang beten, sondern auch am Schluss – wurde gewünscht. Prompt habe ich eine Rüge eingefangen, weil ich es am Schluss oft vergessen habe. Viele tragen den Wunsch in sich, die Gute Nachricht in der Schule weiterzugeben. Die Bibel ist als oberste Au- torität anerkannt. • BeimMathematik-Unterrichten realisierte ich, dass mei- ne ehemaligen Sechstklässler/innen in der Schweiz doch nicht so schlecht waren. Die Mehrheit meiner Studieren- den mit BAC-Abschluss zeigten schwächere Leistungen. • Es ist am Nachmittag im Unterricht 44 Grad heiss. Ein Student meinte tröstlich, die Temperatur könne auch noch auf über 50 Grad steigen. • Einen Zirkel haben sie selber noch nicht in den Hän- den gehabt. Deshalb schätzten sie es, dass ich ihnen ei- nen schenkte. Und mit einer zehn Meter langen Schnur improvisierten wir einen Zirkel im Sand – ganz schön praktisch und anschaulich. • Wie ich eine Klasse mit 70 Kindern unterrichten würde, wurde ich gefragt. Weil ich mir das schon vorher über- legt hatte, konnte ich ihnen ein Konzept zeigen, das ei- nem Mehrklassenmodell entspricht. Das haben sie mir erstaunlich gut abgenommen. • Höhepunkt des Unterrichts: Vier Studierende singen et- was vor. Ich tanze dazu. Ob sich meine Frau so fest ge- freut hätte wie die Studierenden, weiss ich nicht sicher. Hat sich der Einsatz gelohnt? Wenn ich rechne, dass viel- leicht die Hälfte der Studierenden etwas mitnimmt, wovon die zukünftigen 55 Schülerinnen und Schüler pro Klasse (Durchschnitt im Tschad) profitieren könnten, komme ich auf 550 Kinder pro Jahr. Dann finde ich, dass sich mei- ne Arbeit und das Überwinden von Grenzen gelohnt hat!

weitreichender Ausstrahlung Isac S.

16 Grenzen?los!

Mitarbeitende berichten

17 Sprachbrücken Cédric Ch. 18 «Nicht mein Problem!» Helen M. 19 #be sent Jobs bei SAM global 22 Finanzpuls Peter Röthlisberger

Zum Titelbild dieser Ausgabe: Sämi W. war als Kurz- zeiter mit SAM global in Guinea. Erfahre mehr zur Geschichte hinter dem Foto auf Seite 8.

Andreas G. Pensionierter Lehrer war im Facheinsatz Tschad

Aus Sicherheitsgründen verzichten wir bei unseren Mitarbeitenden im Ausland auf den Nachnamen.

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