IHK-Global Business Ausgabe 2023/08-09

MENA/AFRIKA

MAROKKO Vorreiter bei Meerwasserentsalzung in Nordafrika

Jahr in Casablanca entstehen. Für dieses Vorzeigeprojekt im Rahmen des Plan National de l´Eau 2020-2050 sehen vorläufige Pläne rund 950 Mil- lionen US-Dollar vor. Die Anlage könn- te im Jahr 2027 betriebsbereit sein. Ein weiteres Großprojekt entsteht in der Region Oriental, im Nordosten des Königreichs. Dort sind Kapazitäten von 200 Millionen Kubikmetern vor- gesehen, die schrittweise ausgebaut werden sollen. GTAI/IHK Mehr Informationen bietet die Web- site der Office National de l´Électricité et de l´Eau Portable:  onep.ma

Marokko investiert kräftig in die Meerwasserentsalzung. Kapazi- täten von mehr als 1 Milliarde Kubikmeter pro Jahr sollen nach den Plänen der Regierung bis 2030 aufgebaut werden. Mit den neuen Entsalzungsanlagen will die Regierung Engpässe bei der Wasserversorgung beheben. Anhal- tende Dürreperioden haben vor allem dem Agrarsektor gewaltig zugesetzt. Aber auch der Bedarf der Industrie sowie die wachsende Bevölkerung las- sen die Wassernachfrage ansteigen. Im Sommer 2023 produzierten elf Entsalzungsanlagen zusammen jähr- lich etwa 175 Millionen Kubikmeter Wasser. Die Anlagen in Laayoune, Safi und Jorf Lasfar gehören dabei zum Phosphathersteller OCP (Office Chérifien des Phosphates). Marokkos größtes Unternehmen verfügt über die weltgrößten Phosphatvorkommen. Die anderen acht Anlagen liefern Trinkwasser, der Standort Agadir trägt zusätzlich zur Bewässerung bei. Ins- gesamt kommen derzeit 85 Millionen Kubikmeter Trinkwasser aus Meer- wasserentsalzungsanlagen pro Jahr. Bis 2030 plant die Regierung 20 weitere Anlagen mit einer Gesamt- jahreskapazität von 1,3 Milliarden Kubikmeter. Die Schwelle von

1 Milliarde Kubikmeter könnte im Jahr 2027 genommen werden. Etwa die Hälfte davon soll für Trinkwasser genutzt, je ein Viertel für Industrie und Bewässerung. Von sieben im Bau befindlichen An- lagen dienen vier zur Trinkwasserver- sorgung, eine in Dakhla zusätzlich zur Bewässerung, die beiden Anlagen in Jorf Lasfar und Safi entsalzen Wasser für die Industrie. Bei den Vorhaben setzt die Regierung auf PPP-Modelle (Public Private Partnership). Die größte Entsalzungsanlage von ganz Afrika soll mit einer Kapazität von 300 Millionen Kubikmetern im

Neue Großanlagen zur Meerwasser- entsalzung sollen Marokkos Wassereng- pässe beheben. Auch für die Wasser - stoffproduktion werden sie gebraucht. 2,37 Milliarden US-Dollar will das König - reich dafür ausgeben.

CÔTE D’IVOIRE Neues AHK-Büro in Abidjan eröffnet

d’Ivoire. Dieser Trend setzte sich laut Statistischem Bundesamt in den ersten Monaten 2023 fort. Jährliche Wachstumsraten der ivorischen Wirt- schaft von 6 bis 7 Prozent seit 2020 schlagen sich auch beim Handel mit Deutschland nieder. DIHK/GTAI/IHK Kontakt: Natalie Kolbe Delegierte der deutschen Wirtschaft  +225 07 97516053  n.kolbe@abidjan.ahk.de  ahk.de/suedafrika/cotedivoire

Das Netzwerk von Auslandshan- delskammern und Delegationen der deutschen Wirtschaft (AHKs) ist nun auch in Côte d’Ivoire vertreten. Mit dem neuen AHK-Büro haben deutsche Unternehmen zukünftig eine direkte Anlaufstelle in diesem französischsprachigen Teil Afrikas. Natalie Kolbe als Delegierte der deutschen Wirtschaft leitet den mittlerweile 18. AHK-Standort in Afrika. Westafrika mit seiner jungen Bevöl-

kerung und einer sich immer stärker vernetzenden Infrastruktur bietet gro- ßes Potenzial für Handel und Inves- titionen. Zudem spielt Côte d’Ivoire für eine Erschließung Afrikas dank seiner geografisch zentralen Lage eine wichtige Rolle. Auch die aktuelle Handelsent- wicklung spricht für eine AHK vor Ort. 2022 zog der deutsch-ivorische Handel um über 20 Prozent an. Ins- besondere kommen immer mehr Nahrungsmittelimporte aus Côte

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