IHK-Global Business Ausgabe 2023/08-09

GEOECONOMICS

HANDELSBEZIEHUNGEN SEIT 2000 STARK GESTIEGEN Chinas Anteile am deutschen Außenhandel (in Prozent)

Eine Pflicht für Unternehmen zum restriktiven Umgang mit chinesischen Apps und sozialen Medien ist in der Strategie nicht enthalten. Visavergabepraxis verbessern Der zwischenmenschliche Austausch sei im Interesse Deutschlands, betont die Regierung. Das betreffe besonders Reisen und Aufenthalte im jeweils anderen Land. Die Bundesregierung will moderne Visaverfahren schaffen, um die Antragstellung zu beschleunigen und zu vereinfachen. Das gilt dann auch für Besuche chinesischer Geschäfts- partner in Deutschland. Umgekehrt will die Bundesregierung „den Dialog mit China nutzen, um auch auf chinesischer Seite entsprechende Erleichterungen in Visaverfahren zu erreichen.“ Vielleicht werden dadurch Geschäftsreisen und Mitarbeitereinsätze in beiden Richtun- gen zukünftig leichter möglich. Frachtrouten im Asien-Geschäft Die Bundesregierung nutze bilaterale Dialoge auch dazu, China zur Einhal- tung seiner völkerrechtlichen Verpflich- tungen aus dem Seerechtsübereinkom- men (SRÜ) sowie dem verbindlichen SRÜ-Schiedsspruch von 2016 zum Süd- chinesischen Meer aufzufordern. Für die Rechte und Freiheiten aller Staaten nach dem SRÜ werde man regelmäßig eintreten und sie durch maritime Prä- senzfahrten bekräftigen, wird betont. Die China-Strategie der Bundesregie- rung im Originaltext ist abrufbar unter: auswaertiges-amt.de/de/aussenpo- litik/asien/china-strategie/2607934

9,5

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10,0

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Importanteil Exportanteil

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2000

2005

2010

2015

2020

China ist als Handelspartner für Deutschland seit der Jahrtausendwende immer wichtiger geworden. Sein Anteil am deutschen Außenhandel hat sich nahezu verfünffacht. Er stieg zuletzt bei deutschen Importen wesentlich stärker als beim Export. QUELLE: DESTATIS

Parallel werden wir uns für die Wie- deraufnahmen von Verhandlungen mit Malaysia und den Philippinen einsetzen“, ist in dem Papier zu lesen. Sicherheit im Cyberraum Chinesische Cyberakteure versuchten immer wieder, über Wirtschafts- und Wissenschaftsspionage an Geschäfts- und Forschungsgeheimnisse zu gelangen, so die Erkenntnis. Ins Visier geraten dabei bevorzugt Hochtechno- logieunternehmen und industrielle Weltmarktführer. Im Rahmen der ‚Initiative Wirtschaftsschutz‘ berate die Bundesregierung deutsche Unterneh- men und Forschungseinrichtungen zu Cyber-Gefahren sowie hybriden und physischen Sicherheitsrisiken. Internet-Dienstleistungen, Apps und soziale Medien aus China, die auf grenzüberschreitendem Datentransfer basierten, könnten Risiken für die öf- fentliche Ordnung und Sicherheit ber- gen, so das Strategiepapier, etwa wenn sensible Daten abfließen und staatliche chinesische Stellen zugreifen können. Die Bundesregierung verwende des- halb entsprechende Dienstleistungen und Apps dienstlich sehr restriktiv. Der Staat verpflichtet sich also hier selbst.

rungen bei „hochmodernen Techno- logien“ kommen. Geschäfte weltweit diversifizieren Mit Geschäftspartnern in vielen ande- ren Märkten der Welt sollen Geschäfte leichter möglich sein und dadurch die Diversifizierung bei Sourcing wie Absatz zunehmen. Dazu strebt die Bun- desregierung im Rahmen der EU zügig mehr Handelsabkommen an, unter anderem ein transatlantisches Han- delsabkommen inklusive gegenseitiger Anerkennung von Transformations- technologien und die Abschaffung von Industriezöllen. Bei Regulierung und Standards will man enger kooperieren, um den transatlantischen Handel zu intensivieren und so dazu beitragen, global bessere Regeln zu setzen. Auch den vertrauenswürdigen transnationa- len Datenverkehr will man befördern. Ausverhandelte Handelsabkommen müssten schneller in Kraft treten. „Die Bundesregierung setzt sich für eine rasche Finalisierung laufender Verhandlungen und zügige Ratifizie- rung ausverhandelter Abkommen ein insbesondere mit Australien, Merco- sur, Mexiko, Chile, Kenia, Neuseeland, Indien, Indonesien und Thailand.

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Hee-Kyung Choi 0621 1709-134

hee-kyung.choi@rhein- neckar.ihk24.de

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IHK Global Business 08-09/2023

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