01-2018 D

und die Bibel

Unsere westliche Kultur wurde stark durch das griechische Denkkonzept geprägt, welches besagt, dass unser Denken bzw. der «Geist» das Wichtigste und die Materie bzw. das Körperliche nur zweitrangig ist. Dieses Verständnis nennt man Dualismus. Ähnliche Denkmuster finden wir in ver- schiedenen Religionen und Kulturen – zum Teil auch in der christlichen Gemeinde. Aber stimmt das mit Gottes Sicht überein? Um dem nachzugehen, müssen wir uns mit Gott selbst und mit dem Anfang der Bibel auseinandersetzen. Hier einige Aussagen und Bibelstellen zu diesem Thema: Gott spricht und es wird Gott ist nicht an Philosophie oder Religion interessiert. Wenn er spricht, entsteht etwas – für ihn gehören Geist und Materie zusammen: 1. Mose 1–20: Gott sprach und es ward (die ganze Schöpfung). Johannes 1,1 und 14: «... und dasWort wurde Fleisch und wohnte unter uns.» Gott sandte nicht einen Gedanken, son- dern seinen Sohn. Ebenso sendet er auch uns als Menschen aus Fleisch und Blut. Wir sollen nicht nur reden, sondern das Wort Gottes auch tun (Matthäus 7,21; Jakobus 1,22 usw.). Im kirchlichen Umfeld wird das Wort «Dienst» oft nur im Zusam- menhang mit dem Engagement in der Gemeinde gebraucht. Dies entspricht jedoch nicht Gottes Verständnis. Die Aufgabe der Gemeinde ist es, die «Gläubigen» zumDienst zu befähigen. Nicht die Gemeinde ist der Dienst, sondern der Dienst ist primär dort, wo die Einzelnen leben – in ihren Familien, an ihremArbeitsplatz, in ihrem Dorf. Wir sehen an vielen Orten, dass Gott selbst arbeitet und dies für immer tun wird: 1. Mose 2,8 und 19: «Und Gott der HERR pflanzte einen Garten in Eden»; «Und Gott der HERR bildete aus dem Erdboden alle Tiere des Feldes und alle Vögel des Himmels.» Johannes 5,17: «Jesus aber antwortete ihnen: Mein Vater wirkt (arbeitet) bis jetzt, und ich wirke (arbeite) auch.» Gott arbeitet Keine Trennung von Glaube und Alltagsleben

Arbeit und wir Aber nicht nur Gott arbeitet, sondern als sein Ebenbild sind auch wir dazu geschaf- fen, zu arbeiten. In 1. Mose 2,15 steht: «Und Gott der HERR nahm den Menschen und setzte ihn in den Garten Eden, damit er ihn bebaue und be- wahre.» Dies geschah vor dem Sündenfall und ent- spricht dem ursprünglichen Plan. Arbeit ist also nicht Strafe oder Fluch. Arbeit, wie Gott sie gedacht hatte, geschah in enger Zusammenarbeit und Gemeinschaft mit ihm. Wir sind ein Gegenüber für Gott – wir tun unseren Teil und Gott schenkt das Wachstum. Was ist aber dann mit der Arbeit gesche- hen? Wieso ist es oft so anstrengend, wie- so geschieht Ausbeutung, wieso reicht es manchmal kaum zum Leben? In 1. Mose 3 lesen wir vom Sündenfall und seinen viel- fältigen Folgen. In den Versen 17-19 steht, dass der Ackerboden verflucht wird (nicht die Arbeit) und dass man in Zukunft sein Brot mit Mühe und Schweiss verdienen muss. So wie vieles andere nach diesem Vorfall nicht mehr so funktioniert, wie Gott es ursprünglich geplant hat, ist es auch bei der Arbeit. Doch Jesus hat diesen Fluch überwunden und so kann Arbeit wieder in enger Zusammenarbeit mit Gott gesche- hen. Arbeit soll uns Würde, Sinn, Befriedigung geben. Sie ist auch ein Weg, wie Gott uns versorgt. Wichtig ist aber: Das Vertrauen soll nicht auf die Arbeit, sondern auf Gott gesetzt werden. Er kann auf unterschiedli- che Weise versorgen, aber meistens wählt er die Arbeit, weil der Mensch dazu ge- schaffen ist und es ihm gut tut. Eine kleine Randbemerkung: In 2. Mose 31,1–6 lesen wir von Bezaleel, der als ers- ter Mensch vom Heiligen Geist erfüllt

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