01-2018 D

Theologie der Arbeit

gentlichen Dienst zu tun, sondern wie ich an dem Ort, an dem ich bin, als «Gesandter» Gott dienen und Veränderung bewir- ken kann.

wurde, um handwerklich zu arbeiten. Wie kann Arbeit Strafe sein, wenn Gott seinen Geist gibt, um zu arbeiten? Gottes Anliegen sind die Menschen Quer durch die Bibel sehen wir an vielen Stellen immer wieder, dass Gottes Schlüs- selanliegen wir Menschen sind. Er will, dass wir Gemeinschaft mit ihm haben, dass wir wachsen und uns entwickeln. Er weiss auch, dass nur Kopfwissen noch kei- ne Veränderung bewirkt. Deshalb gibt er uns Verantwortung, Arbeit und Aufgaben, denn auf diese Weise können wir üben – und all das sind Schlüssel für unser Wachs- tum. Auch wir sollen in Menschen und in deren Entwicklung investieren. Dazu reicht das «Klassenzimmer» oder der Gottesdienst nicht – damit Menschen wirklich geprägt werden, braucht es mehr Zeit und das richtige Trainingsumfeld. Speziell im Wes- ten, aber auch in vielen andern Kulturen verbringen wir viel Zeit am Arbeitsplatz. Deshalb ist dies ein ideales Umfeld, um Menschen zu fördern und zu prägen. UNSERE VERANTWORTUNG Kolosser 3, 22–24 fordert uns zu Folgen- dem auf: «Alles, was ihr tut, das tut von Herzen, als für den Herrn und nicht für Menschen, denn ihr wisst, dass ihr von dem Herrn als Lohn das Erbe empfangen werdet.» Diese Verse sind explizit auf die Arbeit bezogen. Was würde geschehen, wenn wir alle in dieser Haltung unsere Arbeit verrichten würden? Wir würden viel bessere Arbeit leisten, würden mehr Verantwortung wahrnehmen und könnten so positive Veränderung bewirken. Die Frage ist dann nicht mehr, wie ich möglichst schnell vom Arbeitsplatz wegkomme, um meinen ei-

Schlussfolgerungen für Business for Transformation

• Ein Unternehmen soll nicht ein Mittel zum Zweck sein, um Finanzen zu generieren oder um ins Land zu kommen, son- dern ist in sich wertvoll und wichtig für die Menschen. Arbeit schenkt Würde, Sinn, Identität, Gemeinschaft, Versorgung, Wachstum etc. • Arbeit hilft, wichtige Werte und Prinzipien im Leben von Menschen zu verankern. In vielen Ländern gab es Zeiten, in denen die Kirchen stark wuchsen. Oft blieb dieser Wandel aber oberflächlich – in der Gesellschaft und in einzelnen Le- ben gab es wenig Veränderung. Für langfristige und grund- sätzliche Veränderung und Entwicklung braucht es neue Werte, neue Denk- und Handlungsweisen, Charaktertraining und so weiter. Ein Unternehmen ist ein gutes Umfeld, wo dies geschehen kann. • Business ist ein Werkzeug von Gott, um in dieser Welt göttli- che Veränderung zu bewirken. Unternehmerisches Handeln soll Gottes Wesen offenbaren und ihn ehren. Unternehmen sind ein guterWeg, umHerausforderungen und Nöten in der Gesellschaft zu begegnen, alternative Wirtschaftsmodelle aufzuzeigen, Arbeitsplätze zu schaffen und so für die Men- schen und das Land zum Segen zu werden.

Stefan JAKOB, Unternehmensberater

Stefan Jakob leitet die Firma www.vitaperspektiv.ch, wel- che in den Bereichen Beratung, Treuhand, Personal undTraining tätig ist. Daneben leitet er die Schule für biblische Geschäfts- prinzipien www.sbgnet.ch und hat vielfältige Erfahrungen in der Hilfsarbeit gesammelt.

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