Militär & Geschichte

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um Großbritannien immer größere Erfolge. Doch als bei zwei Versenkun- gen amerikanische Staatsbürger ums Leben kommen, drohen die neutralen USA mit ihrem Kriegseintritt. Ab Au- gust 1915 verlagern die Deutschen ihren U-Boot-Einsatz daher weitge- hend ins Mittelmeer, wo kaum ameri- kanische Schiffe unterwegs sind. Eine tödliche Bedrohung Am 17. Januar 1916 operiert das deut- sche Unterseeboot U 35 im Seegebiet zwischen Malta und Kreta. U 35 ist knapp 65 Meter lang und hat im ge- tauchten Zustand eine Wasserver-

drängung von 685 Tonnen. Aufge- taucht erreicht es eine Geschwindig- keit von mehr als 16 Knoten, getaucht schafft es fast zehn Knoten. Vier Torpedorohre und ein 8,8-cm-Deck- geschütz machen das Boot für geg- nerische Schiffe zu einer tödlichen Bedrohung. Erst sechs Tage zuvor ist U 35 zur Feindfahrt ausgelaufen, und zwar aus dem montenegrinischen Cattaro (Kotor), das damals zum österreichi- schen Königreich Dalmatien gehört. U 35 ist ein erfolgreiches Boot. Unter seinem ersten Kommandanten Waldemar Kophamel hat es bereits

m Januar 1916 tobt der Erste Welt- krieg schon anderthalb Jahre. Der anfängliche Versuch des deut- schen Heeres, die Gegner nacheinan- der durch schnelle Operationen nie- derzuringen, ist gescheitert; statt- dessen sind die Landfronten im Stel- lungskrieg erstarrt. Die deutsche Füh- rung richtet ihre Hoffnungen daher verstärktaufdieU-Boot-Waffe.Wenn es gelingt, die Britischen Inseln von ihrer Versorgung abzuschneiden, müssen die zähen Engländer irgend- wann einlenken. Im Laufe des Jahres 1915 erzielten deutsche U-Boote in den Gewässern

LOTHAR VON ARNAULD DE LA PERIÈRE

Lothar von Arnauld de la Perière ist der erfolgreichste U-Boot- Kommandant aller Zeiten. Die meisten Feindfahrten führt er auf U 35 durch, das unter ihm zum tödlichsten U-Boot der Kriegsgeschichte wird

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