Clausewitz

LUCHS (SDKFZ 123)

KLEINE HELFER: Hier sind gleich zwei Stromerzeuger GG 400 aufgebaut, die sogenann- ten „Tiger-Würfel“. Diese lie- fern den Betriebsstrom für die Funkausstattung während längerer Fahrzeug-Standzeiten Foto: Sammlung Anderson

GUT GETARNT: Dieser Luchs der 9. Panzerdivision wartet im Kampfraum der Normandie auf den Einsatz. Ob die Bosch-Scheinwerfer unter dieser „Panzerung“ länger hielten, ist nicht bekannt Foto: Hoppe

FAHRZEUGDUO: Dieser Luchs ist als Verbindungsfahrzeug beim Stab der 4. Panzerdivisi- on abgestellt. Im Hintergrund ist der Befehlspanzer des Nachrichtenoffiziers der Divi- sion erkennbar Foto:SammlungAnderson

wird beim SdKfz 250/9 und später im SdKfz 234/1 8-Rad TP (Tropen) in einem oben offe- nen Turm (Hängelafette) verwendet. Trotz offensichtlicher Nachteile (mangelnder Schutz der Turmbesatzung gegen Witterungsein- flüsse und Beschuss) überwiegen dort die Vorteile. Die Truppe stellt besonders die Fä- higkeit zur Bekämpfung von Tieffliegern im- mer wieder heraus. Für den neuen Aufklärungspanzer Luchs arbeitet man eine Kriegsstärke-Gliederung (KStN) aus, die Panzer-Spähkompanie b (KStN 1162 b). Diese Kompanie verfügt über

insgesamt 29 Luchse. Die langsam anlaufen- de Produktion erlaubt die Aufstellung von lediglich zwei Kompanien. So meldet die 2. Kp/PzAufklAbt 9 (9. Panzerdivision) am 1. Juli 1943 die Vollausstattung. Die neuen Pan- zerspähwagen werden erstmals während der großen Panzerschlacht bei Kursk im Juli 1943 im scharfen Einsatz gefahren. Über die Erfahrungen der Aufklärungsabteilung 9 ist leider nichts bekannt. Erst für den 17. August 1943 liegt eine ent- sprechende Meldung der Division an das LVI. Panzerkorps vor. Für die PzAufklAbt 9

werden nur noch fünf einsatzbereite Luchse und acht Achtrad-Panzerspähwagen gemel- det. Am 1. September führt man fünf repa- rierte Luchse wieder zu. Damit sind zehn Exemplare dieser Fahrzeuge als einsatzbe- reit gemeldet. Dramatische Verluste Die weiteren Kämpfe führen zu stärkeren Verlusten. Am 26. September verfügt die 2. Kompanie über keine einsatzbereiten Fahr- zeuge mehr. Alle noch verfügbaren Luchse transportiert man zur Generalinstandset- zung ins Deutsche Reich. Anfang 1944 wird für die PzAufklAbt 9 eine neue 1. Kompanie aufgestellt, nach und nach führt man 25 Luchse zu. Die 9. Panzer- division ist nun an der Westfront einge- setzt. Hier gehen bis Ende August 1944 alle Fahrzeuge in den schweren Kämpfen süd- lich Caen verloren. Bereits im September 1943 hat man eine zweite Panzer-Spähkompanie (Luchs) auf- gestellt, die 2. Kp/PzAufklAbt 4 der 4. Pan- zerdivision. Diese Kompanie läuft dem ge- schwächten Verband nun zu. Bis Dezember kann sie den Stand von 25 Luchsen halten. In der Stärkemeldung von 1. Februar 1944 sind dann nur noch vier Luchse und drei leichte Schützenpanzerwagen gemeldet. Ei- nen Monat später stehen plötzlich wieder 22 Luchse im Einsatz. Möglicherweise fehlten zwischenzeitlich Ersatzteile, um beschädigte Fahrzeuge zu reparieren.

TECHNISCHE DATEN

Leistungsdaten Luchs / vergleichbare alliierte leichte Panzer

Deutsches Reich PzKpfw II/L Luchs Aufklärungspanzer

USA

Sowjetunion T-70M1943 leichterPanzer 45-mm-(53-K)

Typ

M5 light Tank leichter Panzer

Einsatzzweck

Hauptbewaffnung

2-cm-KwK 38

37-mm-M6

Besatzung

4

4

2

max.PanzerstärkeFront(mm) max. Panzerstärke Seite (mm)

30 20

50 20

45 20

Motorleistung (PS) Gefechtsgewicht(t)

180 11,8 15,2

220

140

15

8,5

Leistungsgewicht(PS/t)

13,4 0,92

15

Wattiefe (m)

1,4

0,9

Höchstgeschwindigkeit (km/h) Marschgeschwindigkeit (km/h)

60 45

58 39

45 30

Reichweite (km/Straße) Reichweite(km/Gelände)

260 155

160

350

90

46

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