Clausewitz

MILITÄRTECHNIK IM DETAIL

SCHLACHTSCHIFF RICHELIEU

Von Stefan Draminski & Maximilian Bunk Frankreichs << Bismarck DONNERWETTER Ab 1940: Die Richelieu war eines der modernsten und gefürchtetsten Schlachtschiffe des Zweiten Welt- krieges – trotzdem verbrachte sie die meiste Zeit vor Anker oder war Zank- apfel mehrerer Parteien, die darum stritten, wer sie einsetzen durfte … Die mächtigen 38-cm-Kanonen wogen stolze 94 Tonnen und hatten eine Reichweite von fast 44.000 Metern. Insgesamt führte die Richelieu für ihre Hauptwaffe 832 Granaten mit – genug, um jedem Feind das Fürchten zu lehren

ZICKZACK-MUSTER Der Tarnanstrich sollte die wirkliche Größe und die Geschwindigkeit auf hoher See verschleiern

SCHLACHTSCHIFF RICHELIEU

Stapellauf: 17. Januar 1939 Verdrängung: 38.000 Tonnen Länge: 247,85 Meter Panzerung (maximal): 330 Millimeter (Seiten), 190 Millimeter (Deck) Antrieb: Vier Dampfturbinen mit insgesamt 179.000 PS Höchstgeschwindigkeit: 32,6 Knoten (circa 60 km/h) Reichweite: 9.836 nautische Meilen (18.216 Kilometer) Besatzung: 1.550 Mann

Bewaffnung: Acht 38-cm-Geschütze L/45 in zwei Vierlingstürmen (Hauptwaffe), neun 15,2-cm-Geschütze L/55, über 40 Flak und Fla-MG unterschiedlicher Kaliber, drei Flugzeuge Schicksal: Sie diente ab 1955/56 als Schulschiff der französischen Marine, 1968 in Italien abgewrackt Besonderes: Der 2001 in Dienst gestellte Flugzeugträger Charles de Gaulle sollte ebenfalls zunächst zuerst Richelieu heißen

Die Richelieu -Klasse war die Antwort auf die italienische Littorio -Klasse. Nach dem Ersten Weltkrieg war Italien nämlich Frankreichs Hauptkonkurrent im

Mittelmeer. Als Basis dienten die Vorgänger der Dunkerque -Klasse, die jetzt massiv vergrößert wurden, um die mächtigen 38-cm-Geschütze installieren

zu können. Wegen des Baus der Bismarck sollten zwei weitere Schiffe der Richelieu -Klasse entstehen, doch die Besetzung verhinderte dies.

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