Ritter unter dem schwarzen Kreuz
tung durch zusätzliche Panzerstücke an Ar- men, Knien und Schultern verstärkt, bis im 15. Jahrhundert der vollständige Plattenhar- nisch Einzug hält. Zu jeder Zeit tragen die Ordensritter über dem Panzer den weiß- schwarzen Waffenrock. Die Pferde bleiben, bis auf diejenigen der bedeutendsten Kom- mandeure, weitgehend ungepanzert. Der Deutsche Orden beginnt zuerst da- mit, das Land der Prußen systematisch zu verheeren. Obwohl diese tapferen Wider- stand leisten, bleibt ihnen schließlich nur die Wahl zwischen Tod und Bekehrung. Nach langen, harten Kämpfen gelten die Prußen schließlich 1283 als endgültig unterworfen. Bereits 1237 kommt es zur Vereinigung des Deutschen Ordens mit dem Schwertbrüder- Orden, der in Livland Fuß gefasst hatte. 1236 war dieser in der Schlacht von Schaulen fast vollständig von den Litauern aufgerieben worden und somit stand einem Aufgehen des Schwertbrüder-Ordens im Deutschen Orden nichts mehr im Weg. Die Ambitionen des Ordens in Livland führen schließlich zum Zusammenstoß mit dem russischen Fürstentum Nowgorod. 1242 kommt es am Peipussee zu einer Schlacht gegen das Heer Alexander Newskis, des Fürsten von Nowgorod, in der der Deutsche Orden un- terliegt und seine Ambitionen in Russland aufgeben muss. Zentren der Macht Noch während der Eroberung folgen die wirtschaftliche Erschließung des Landes durch deutsche Kolonisten und zahlreiche Stadt- und Burgengründungen.
KARTE
Der Ordensstaat
Archiv Clausewitz
ZENTRUM DER MACHT: Die Marienburg – hier von Westen über die Nogat gesehen – ist lange Zeit der Hauptsitz des Deutschen Ordens (lateinisch „Ordo Fraterum Domus Hospitalis Sanctae Mariae Teutonicorum in Jeru- salem“). Kaum ein anderer Ort ist so sehr mit der Geschichte des geist- lichen Ritterordens verbunden Abb.: picture alliance/akg-images
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Clausewitz 4/2022
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