Schiff Classic

VOLLE FAHRT: Konrad-Otto der Freiwilligen-Station Kühlungsborn. Rund 800 der 1.000 Seenotretter sind Freiwillige. Auf 54 Stationen sind 60 Rettungseinheiten im Einsatz

MIT OPTIMISMUS IN DIE ZUKUNFT: Die Crew des Seenotrettungskreuzers Felix Sand der Station Grömitz

'*=56ȝ6&+,))&+(1 Bekannteste Spendendose Für die Freiwilligkeit des Einsatzes auf See ebenso wie für die freiwillige Finanzierung durch Spenden nicht nur von der Küste, sondern auch aus allen Teilen des Binnen- landes steht seit jeher das Sammel- schiffchen der Seenotretter. Deutschlands wohl bekannteste Spendendose hat ebenfalls eine lange Tradition: Es gibt sie bereits seit 150 Jahren. Heute sind rund 13.000 Sammelschiffchen an vielen öffentlichen Orten zwischen der Waterkant und dem Alpenrand im Einsatz. Sie zeigen, dass die gesamte satzungsgemäße Arbeit der DGzRS nach wie vor ausschließlich durch Spenden und freiwillige Beiträge finanziert wird – ohne jegliche staatlich- öffentliche Mittel zu beanspruchen. Schirmherr der Seenotretter ist der Bundes- präsident. Info Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) Werderstraße 2, 28199 Bremen www.seenotretter.de

bereiter eines einheitlichen und unabhängi- gen deutschen Seenotrettungswerks am Ziel. Sitz der DGzRS wurde Bremen. +RKH(LQVDW]]DKOHQ Heute fahren die Seenotretter Jahr für Jahr rund 2.000 Einsätze auf Nord- und Ostsee – für Seeleute, die Fischerei, Passagiere von Fähren und Fahrgastschiffen, den Wasser- sport und Feriengäste gleichermaßen. Deutschland ist maritim geprägt. Die meisten Waren und Güter werden über See gehandelt. Nord- und Ostsee sind auch Orte der Freizeit und Erholung. Konstant hohe Einsatzzahlen belegen, dass die Seenotretter trotz sicherer gewordener Schifffahrt wichtiger sind denn je. Immer mehr und immer größere Schiffe sind in den ohnehin dicht befahrenen Revie- ren auf Nord- und Ostsee unterwegs.

Seit der Gründung vor 160 Jahren zählt die Statistik der DGzRS mehr als 87.000 Ge- rettete – und viele ungezählte Menschen mehr, denen die Seenotretter schnell und unbürokratisch geholfen haben. 45 Rettungs- männer sind im selbstlosen Dienst der DGzRS ums Leben gekommen. Derzeit entwickelt die DGzRS zwei neue Schiffsklassen. Beauftragt ist bereits ein gut zwölf Meter langer und etwa 34 Knoten schneller Prototyp eines völlig neu konstru- ierten Seenotrettungsbootes für die Frei- willigen-Stationen, erstmals ausgerüstet mit einem Doppeljetantrieb. Projektiert sind dar- über hinaus zunächst zwei gut 24 Meter lange neue Seenotrettungskreuzer mit Tochterboot eines ebenfalls neuen Typs. Die Ablieferung der Neubauten ist für die Jahre 2026 und 2027 vorgesehen.

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SCHIFF Classic 6 | 2025

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