IHK-Global Business Ausgabe 05/2023

AMERIKAS

KANADA Steuergutschriften für Cleantech-Investitionen

Projekte, die die Auflagen nicht er- füllen, erhalten 10 Prozentpunkte weniger Förderung. Weitere Investitionsförderungen Der „Clean Technology Investment Tax Credit“ ist die zweite Fördermaß- nahme im neuen Haushalt. Berechtigt sind Firmen aus der Branche Umwelt- technologien sowie solche, die im Abbau, der Verarbeitung oder dem Recycling kritischer Mineralien tätig sind. Der „Clean Hydrogen Investment Tax Credit“ subventioniert die saubere Wasserstoffproduktion. Ausgaben für Anlagen und Ausrüstungen können bis zu 40 Prozent vom Staat übernom- men werden. Die Wasserstoffprodukti- on aus Erdgas (mit CO₂-Abscheidung) kann ebenfalls subventioniert werden. Die Förderung ist abgestuft und hängt von der CO₂-Intensität des Endprodukts ab. Je geringer die Emis- sionen – gemessen in Kilogramm CO₂ pro Kilogramm hergestelltem Was- serstoff (H₂) – desto höher fällt die Förderung aus. Ein Teil der Ausgaben für Maschinen und Ausrüstungen, die benötigt werden, um sauberes H₂ in Ammoniak umzuwandeln, kann ebenfalls steuerlich abgesetzt werden. Unternehmen werden in diesem Fall 15 Prozent der Kapitalkosten für Aus- rüstungsgüter angerechnet. Die Arbeitsmarktauflagen (Löhne, Ausbildungsplätze) gelten auch für die H₂-Projekte. Etwa 4,2 Milliar- den US$ plant die Regierung für die H₂-Förderung in den nächsten fünf Jahren bis 2028 ein. Bis 2034 rechnet der Bund dann nochmals mit Ausga- ben von 9 Milliarden US$. GTAI/IHK Mit sauberer Energie in die Zukunft: Deut- sche Anbieter von Stromerzeugungs- und Umwelttechnologien haben dank der neuen Förderung gute Chancen auf dem kanadi - schen Markt. Im Bild: Wasserkraftwerk bei Whitehorse am Swatka-Stausee.

Vor allem für Wind-, Atom- und So- larenergie stehen die Ausbauchancen gut. Diese machen heute etwa 20 Prozent der Stromerzeugung aus. Die restlichen 60 Prozent gehen zu- rück auf Wasserkraftwerke. Der „Clean Electricity Investment Tax Credit“ sieht eine Steuergutschrift von 15 Prozent vor. Diese gilt auch für Investitionen in den Netzausbau zwi- schen den Provinzen. Das Programm wird vorerst von 2024 bis 2034 laufen. Um die volle Förderung zu erhalten, müssen Empfänger unter anderem Auflagen bei der Beschäftigung er- füllen. So müssen Löhne in der Höhe der tariflichen Standards der Region gezahlt werden. Ebenso müssen Fördergeldempfänger sicherstellen, dass Ausbildungsplätze entstehen. Die Regierung wird für die endgülti- gen Bestimmungen bei den Lohnauf- lagen und Arbeitsbedingungen in den nächsten Monaten Gewerkschaften konsultieren. Am 1. Oktober 2023 sollen die Regelungen in Kraft treten.

Die kanadische Regierung will die nachhaltige Transformation der Energiewirtschaft voranbringen. Firmen, die in Umwelttechnologien sowie den Abbau und die Verarbei- tung kritischer Rohstoffe investieren, werden künftig mit einer Steuergut- schrift von 30 Prozent belohnt. Die saubere Wasserstoffproduktion will Kanadas Regierung am stärksten fördern. Hersteller können künftig bis zu 40 Prozent ihrer Projektkosten steuerlich geltend machen. Ausbau der Strominfrastruktur wird gefördert Mit dem „Clean Electricity Invest- ment Tax Credit“ sollen öffentliche Versorger sowie privatwirtschaftliche und indigene Stromproduzenten einen Anreiz erhalten, emissionsfrei- en Strom zu generieren. Schon heute sind mehr als 80 Prozent des kana- dischen Strommixes CO₂-neutral; bis 2035 sollen es 100 Prozent werden.

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IHK Global Business 05/2023

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